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Nachricht vom 06.08.2021    

“Equipe EuroDeK“: Rennradler mit SALM für mehr Radverkehr und Klimaschutz!

Die Mitglieder der Equipe wollen nämlich nicht nur sportlich radeln, sondern sich dabei auch für gesellschaftliche Belange einsetzen. So starteten sie das gelungene Experiment einer SALM-Tour, um der Forderungen nach besseren Voraussetzungen für mehr Radverkehr Nachdruck zu verleihen.

Will nicht nur sportlich radeln, sondern auch zum Klimaschutz beitragen: die Equipe EuroDeK vor dem Start zur SALM-Etappenfahrt am Brunnenlatz in Horbach. (Foto: Equipe EuroDeK)

Montabaur. Sind bald die schrecklichen Bilder der Flut aus Altenahr, Dernau oder anderen Orten im Ahrtal wieder vergessen? Haben dann schon viele wieder verdrängt, wie furchtbar die Folgen der Klimakrise sein können oder sind wir bei uns in der Region nur noch froh, dass es nicht das Gelbachtal oder das Lahntal getroffen hat? Damit das nicht passiert hat die Equipe EuroDeK eine SALM-Tour organisiert, um dabei der Forderung nach besseren Voraussetzungen für mehr Radverkehr als eine Maßnahme gegen den fortschreitenden Klimawandel Nachdruck zu verleihen. Und alle beteiligten Radsportler trugen das experimentelle Tourkonzept mit.

„SALM“ stand bei der Zweietappenfahrt nicht nur für den Zielort Salmrohr im Salmtal und das gastgebende Salmhotel. Die vier Buchstaben standen für je ein Wort, dessen Bedeutung im Laufe der 292 Kilometer langen Fahrt auf seine Wirkung für den klimafreundlichen Radverkehr hinterfragt wurde. An den vier Stationen waren auch die vier Hauptsponsoren der Equipe beteiligt.

So stand das „S“ an der Naspa-Station für das Thema „Sicherheit“, die nach Ansicht der Teilnehmenden beim Radeln noch verbesserungsfähig ist. Positiv wurde gesehen, dass der Anteil des Radverkehrs steigt, was aber auch mehr Radverkehrsunfälle zur Folge hat. Aktuell ist schon jeder siebte Getötete und jeder vierte Schwerverletzte auf deutschen Straßen ein Radfahrer oder eine Radfahrerin. Um die Sicherheit des Radverkehrs zu verbessern, sind vielfältige Maßnahmen erforderlich. Einerseits ist die in unserer Region noch unterentwickelte Radverkehrsinfrastruktur so zu gestalten, dass sie sicher nutzbar ist. Andererseits gilt es Verkehrsverhalten, Regeleinhaltung und gegenseitige Rücksichtnahme von Radfahrern und gegenüber Radfahrern zu verbessern.

Das „A“ wurde an der Müsing-Station auf seine Auswirkungen zum Thema Wirtschaft und „Arbeit“ hinterfragt. Das Fahrrad bietet nicht nur unter Mobilitätsgesichtspunkten viele Vorteile. Es ist auch unter wirtschaftlichen Aspekten interessant für Kommunen: Durch die Stärkung des ortsansässigen Einzelhandels, Belebung von Innenstädten, als Standortfaktor für die Ansiedlung von Unternehmen und attraktiver Wohnort für Beschäftigte. Die Fahrradbranche als Wirtschaftsfaktor gewinnt zudem immer mehr an Bedeutung: sie steht inklusive Fahrradtourismus für 278.000 Arbeitsplätze und 16 Milliarden Euro Gesamtumsatz.



Auch die Gesundheit und damit die „Lebenserwartung“ wird durch den regelmäßigen Gebrauch des Fahrrades gesteigert, womit auch das „L“ an der CaspersMock-Station diskutiert wurde. Klar ist: Die vielleicht einfachste Möglichkeit, Bewegung in den Alltag zu integrieren, ist, Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen. Die positiven Gesundheitseffekte machen sich nicht nur auf individueller, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene bemerkbar. Untersuchungen zeigen, dass Menschen, die physisch weniger aktiv sind, viel gefährdeter sind, Gesundheitsprobleme wie Herzkrankheiten oder Diabetes zu bekommen. Ihre Lebenserwartung sinkt.

Radfahren ist eine Form von „Mobilität“, die auch im Westerwald und an der Lahn immer mehr an Bedeutung gewinnen muss. Zum letzten der vier SALM-Buchstaben – also dem „M“ – wurde an der Holzbau Kappler-Station festgestellt, dass neue Mobilitätsdienste und Konzepte förmlich aus dem Boden schießen. Das erweckt den Eindruck, dass mit unseren etablierten Mobilitätslösungen nichts für eine nachhaltige Mobilität getan werden kann. Dabei hat das Fahrrad, ein zweihundert Jahre altes Verkehrsmittel, auch in unserer Mittelgebirgslandschaft dank steigendem Anteil von E-Bikes noch eine Menge Potenzial beim Ausbau der Moblitätswende. Denn das Fahrrad fährt emissionsfrei, ist günstig in der Anschaffung und im Betrieb. Auf der Suche nach neuen Ideen für die Mobilität wird das menschbetriebene Zweirad oft vergessen. Dabei hat es wie eingangs beschrieben so viele Vorzüge.

Am Ende der SALM-Tour waren sich alle beteiligten Radsportler mit Begleitfahrer Stefan Wilhelmi (MT-Bladernheim) einig, dass es ähnliche Fahrten zu anderen Themen wie Demokratie oder Europa geben soll. Alle stimmten auch darin überein, dass man mit der Equipe EuroDeK zu einem Arbeitseinsatz ins Ahrtal fahren will. Aber es soll ein gezielter Einsatz mit entsprechender Vorbereitung sein, wenn die erste große Hilfsbereitschaft nachgelassen hat. (PM)


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