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Nachricht vom 04.08.2021    

Für die Flutopfer über die Alpen von Garmisch nach Meran

Eine ganz besondere Aktion haben sich die “Nistertaler Skifahrer“ überlegt. Für die durch Corona ausgefallenen Skireisen wollen die sieben Westerwälder nun zu Fuß von Garmisch nach Meran. Kombiniert wird das Ganze durch eine Spendenaktion pro Kilometer für die Flutopfer an der Ahr.

Von links: Alois Bäcker(69) mit „Falco"(4), Albert Ottersbach(69), Herbert Ehl(67), Wolfgang Bäcker(65), Josef Schumacher(64), Dirk Strauch(55) und Peter Mockenhaupt(60) (Foto: Nistertaler Skifahrer)

Nistertal. Weil durch „COVID-19“ die Skitouren nach Ellmau (Österreich) und Wolkenstein (Italien) storniert werden mussten, suchten die „Nistertaler Skifahrer“ eine Alternative. Mit dem Vorschlag „Alpenüberquerung per Pedes" waren sofort alle einverstanden und man entschied sich für eine einwöchige Wanderung von 120 Kilometer in sechs Etappen von Garmisch-Partenkirchen nach Meran über Mittenwald, Leutasch, Landeck, Reschen und Naturns. Am Montag, 09. August, reisen die sieben Westerwälder nach Garmisch. Dort soll am 10. August gestartet werden. Nachdem das Ziel Meran am 15. August erreicht sein wird, nimmt das Septett die Bahn oder den Flixbus nach Garmisch zurück. Von dort aus werden sie nach einer Übernachtung mit ihren privaten PKWs nach Hause kehren.

Täglich sind auf der Strecke rund 15 bis 20 Kilometer zurückzulegen. Der Höhenunterschied bewegt sich zwischen 150 Metern über NN bis 900 Metern über NN. Jeder führt in seinem Rucksack das Wichtigste mit. Wetterfeste Kleidung, gute Wanderschuhe, kleiner Imbiss, Getränk, sowie ein medizinisches Notfallpaket gehören einfach dazu.

Die erste Etappe führt an der bekannten Skisprungschanze vorbei durch die beeindruckte Partnachklamm nach Mittenwald, dem Ort der Geigenbauer und Lüftlmalerei. Übernachtet wird am ersten Tag der Wanderung in Mittenwald.

Mit der zweiten Etappe werden Leutasch und die Tiroler Bergwelt erreicht. Über eine kühne und wie eine hohe Schlucht angelegte Geisterklamm erwarten die Wanderer weitere Überquerungen über verschiedene Brücken und Stege. Übernachtet wird in Leutasch.

An Tag drei geht es auf dem Pfad durch einsame Hochmoorgebiete und Wälder zum Übergang auf die Buchener Höhe. Vorbei an den Felswänden des hohen Mundes führt der schöne Wandersteig hinab ins grüne Inntal. Vom historischen Marktort Telfs und vorbei an den berühmten Gletscherbergen der Ötztaler- und Pitztaler Alpen erfolgt die nächste Übernachtung in Landeck.

Ein weiteres Etappenziel ist das Erreichen des Schwarz- und Grünsee über den Reschenpass und Mutzkopf. Auf teilweise schmalen Pfaden und alpinen Strecken ist der Dreiländergrenzstein zum Greifen nahe. Er ermöglicht eine herrliche und eindrucksvolle Aussicht bis Italien und zur Schweiz. Über mehrere Almen geht's hinab zum riesigen Reschensee mit der versunkenen Kirche von Graun.



Am 6. Tag beginnt die Wanderung in Reschen, vom Naturschutzgebiet Haldensee geht es zum Sennenort Burgeis. Abwechslungsreiche Wiesen- und Waldwege führen zum schönen Ort Schluderns und weiter durch Wein- und Apfelgärten nach Naturns. Nach einer Woche wird der Meraner Höhenweg erreicht mit seinem atemberaubenden Panorama (Vinschgau, Dolomiten, Ortler Massiv etc.) und zahlreichen Aussichtspunkten sowie den Wasserläufen des Sagenweges. Nachmittags hat die Wandergruppe dann die schöne Stadt mit der Tappeiner Promenade und dem Meraner Domplatz erreicht.

Weil sich die Alpinisten in der Bergwelt gut auskennen, wird auf eine Führung verzichtet. Ein treuer Begleiter, der auch zur Gruppe gehört, ist „Falco". Er wird der Gruppe immer ein paar Meter voraus sein und wenn´s mal brenzlig wird, das Team warnen.

Neben der sportlichen Herausforderung begleiten die Gruppe auch die Gedanken über die Not der Geschädigten und Opfer im Ahrtal. Deshalb hat man beschlossen, dass jeder Teilnehmer pro Kilometer erwanderter Strecke einen Euro spendet. Besonders freuen sich die Alpinisten über die Zusage der heimischen Sparkasse, die sich bereit erklärt hat, dieser Aktion 500 Euro als Spende für die Flutopfer an der Ahr beizusteuern.
Jeder, der die Aktion unterstützen möchte, kann mit einem Geldbetrag pro Kilometer die Spende erhöhen.

Bereits seit letztem März haben die „Bergwanderer" damit begonnen, auf heimischen Strecken intensiv zu trainieren. Fazit: Einfach wird es wohl nicht. Der Weg erfordert Kondition, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und insbesondere Achtsamkeit. Aber es hat auch einen besonderen Reiz und wird bestimmt super. Vor allem, wenn ein hoher Spendenbetrag überwiesen werden kann. Darin sind sich alle einig.

Vorsorglich sind alle Beteiligten gegen Corona geimpft. So hofft man, problemlos in bewirtete Hütten einkehren zu können, um dann so manche Etappe bei einem guten Essen und kühlen Tropfen Revue passieren zu lassen. (PM)

Wer die Aktion unterstützen möchte überweist eine Spende an die RZ-Hilfs-Organisation „Helft uns Leben".
Bankverbindung:
DE72 5705 0120 0000 001 313
Stichwort „Flut".


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