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Nachricht vom 04.08.2021    

Stiftung Scheuern freut sich über Spatenstich für neues Wohnhaus in Montabaur

Mit dem Spatenstich am vergangenen Freitag feierte die Stiftung Scheuern ihr neues Wohnhaus für Menschen mit Behinderung. Insgesamt 24 Menschen sollen dort ab voraussichtlich Herbst 2022 ein neues Zuhause finden.

Die Bewohnervertretung der Stiftung Scheuern hatte ihre Wünsche für die zukünftigen Bewohner des Wohnhauses auf Karten geschrieben, die sie den Gästen vorlasen. (Foto: Stiftung Scheuern)

Montabaur. Es war ein Anfang und ein Schlusspunkt zugleich. Ein Anfang, weil nun die Bauzeit für das neue Wohnhaus der Stiftung Scheuern im Quartier Süd in Montabaur eröffnet ist. Und ein Schlusspunkt, weil damit eine lange Zeit der Vorbereitung und Planung zu Ende geht. Vor deutlich mehr als drei Jahren seien Dr. Martin Koch von der Quartiersmanufaktur und er selbst anlässlich des Ankaufs des Grundstücks beim Notar gewesen, berichtete Pfarrer Gerd Biesgen, theologischer Vorstand der Stiftung Scheuern, als er die Teilnehmer des Spatenstichs in der Stauffenbergallee 26 begrüßte, und fügte hinzu: „Zwischenzeitlich stand das gemeinsame Vorhaben schon sehr auf der Kippe.“

Umso schöner, dass es jetzt geklappt hat. Biesgen verglich das Projekt mit einem Doppelkopf-Spiel, bei dem es darauf ankommt, gemeinsam mit Partnern zu agieren. „Das könnte dann zum Beispiel eine Gruppe von Menschen sein, die heimatnah und modern wohnen möchten“, begrüßte er dazu herzlich die Bewohnervertretung der Stiftung Scheuern und nannte als zweiten Partner die Quartiersmanufaktur, vertreten durch ihren Gesellschafter Dr. Koch. „Ich danke Ihnen nicht nur für den fairen Preis, der seinerzeit unkompliziert verabredet wurde, sondern insbesondere auch für Ihre Geduld.“
Ebenfalls Durchhaltevermögen bewiesen habe die Firma Schneiderbau, die nach langen Vorplanungen in den Startlöchern stehe und das Vorhaben nun umsetzen werde.

Nach den Bauherren sei er an diesem Tag die zweitglücklichste Person, erwiderte Michel Schneider, Geschäftsleitung Schneiderbau GmbH. „Es ist mir eine Ehre, an diesem Projekt mitarbeiten zu dürfen. Mir ist bewusst geworden, dass das Quartier Süd dieses Areal für eine wunderbare Nutzung zur Verfügung gestellt hat“, sagte der Bauunternehmer, der mit einer ganzen Reihe von beeindruckenden Zahlen aufzuwarten wusste. „Wir werden 20 Kilometer Elektroleitungen verlegen. Damit könnten wir eine Stromleitung von Montabaur nach Nassau-Scheuern legen“, veranschaulichte er die Größenordnung des Projekts, das 24 Menschen mit Behinderung ein Zuhause bieten wird, und hatte noch ein weiteres „gewichtiges“ Beispiel parat: „Das Haus wird 2200 Tonnen wiegen. Das ist mit vier Flugzeugen des Typs Airbus 380 oder 500 Elefanten vergleichbar.“ Man hoffe, im Herbst 2022 die Eröffnung begehen zu können, warf Michel Schneider einen Blick in die Zukunft und schickte hinterher: „Es ist etwas Emotionales, ein Zuhause zu schaffen für Menschen, die es sehr verdient haben.“



Heute gebe es dank unterschiedlicher Wohnangebote zum Glück mehr Möglichkeiten, dass Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt leben können, sagte Christa Schienmann. „Es ist schön, dass sie demnächst auch hier in Montabaur an diesem Ort des Zusammenlebens teilhaben und ihn vielleicht auch mitgestalten dürfen“, betonte die Vorsitzende der Bewohnervertretung, deren Mitglieder ihre Wünsche für die zukünftigen Bewohner des Hauses aufgeschrieben hatten. „Herzlich willkommen“, „Erfolgreiche Bauzeit“, „Viel Spaß zusammen“, „Viel Glück“, „Viele schöne Erlebnisse“ und „Auf eine gute Nachbarschaft“ stand in großen bunten Lettern auf den Karten, die sie vorlasen und anschließend an Ruben Rhensius übergaben. Der pädagogische Leiter des Projekts wird sie in eine Zeitkapsel legen lassen, die in den Grundstein des neuen Wohnhauses eingelassen wird.

Und dann war er da, der große Moment: Neben den bereits genannten Personen griffen auch Architektin Heike Freund, Andree Stein als Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Montabaur, Jürgen Schlepper als kaufmännischer und Bernd Feix als pädagogischer Vorstand der Stiftung Scheuern sowie Hans-Josef Sehr vom Referat Soziales der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises, der in Vertretung von Landrat Achim Schwickert gekommen war, zum Spaten und schaufelten, dass die Erdklumpen nur so flogen. Keine Frage, es herrschte Aufbruchsstimmung. Alle waren sich darin einig, dass das Wohnen und Leben in Montabaur dazu beitragen wird, die Chancen für Menschen mit Behinderung zu verbessern und die Welt zumindest ein kleines Stück weit zu verändern. (PM)

Weitere Informationen gibt es auf der Website der Stiftung Scheuern.


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