Werbung

Nachricht vom 02.08.2021    

Katastrophe im Ahrtal: Betroffene des Klimawandels?

Von Katharina Behner

Michaela (70) und Martin (73) aus Antweiler an der Oberahr brauchten eine kurze Verschnaufpause von der Flut-Katastrophe, um Kräfte für den langen Marathon der bestimmt noch monatelang anhaltenden Arbeiten nach der Flutkatastrophe in ihrer Heimat zu sammeln. Auch zum Klimawandel haben die beiden eine Meinung.

Michaela und Martin aus Antweiler: „Klima hat einen langen Atem. Wir leider nur einen sehr kurzen.“ (Fotos: KathaBe/privat)

Wisserland/Ahrtal. Vor wenigen Tagen berichteten wir von Michaela und Martin aus Antweiler, die einige Tage auf dem Hof unserer Autorin im Wisserland die dringend notwendige Erholung nach, von und während der Flutkatastrophe an der Ahr brauchten.


Nach kurzer Verschnaufpause machten sie sich wieder auf den Weg in ihre Heimat. Sie sind mehr als dankbar für die vielen Helfer in der betroffenen Region. Gemeinsam mit den vielen Menschen sind auch sie kräftig am Räumen, säubern und wieder aufbauen.

Folgen des Klimawandels?
Während ihrer Zeit auf dem Hof, sprachen wir auch darüber, ob die beiden sich als „Klima-Flüchtlinge“ sehen und ob die Katastrophe aus ihrer Sicht durch die Klimaveränderungen verursacht sei.

Als Flüchtlinge sahen sie sich nicht. Martin beschrieb es eher als ein „Abtauchen“, um wieder einmal Luft zu bekommen. Um durchzuatmen in der wunderschönen Landschaft des Wisserlands - praktisch direkt in der Nachbarschaft zum Ahrtal. Das für einen Moment, um dann die Arbeit, die noch für Monate nötig sein wird, wieder aufnehmen zu können. Beide sind über 70 Jahre, für einen Marathon müsse man sich die Kräfte einteilen.



Wie viele andere sehen auch Michaela und Martin die Katastrophe als eine Folge des sich veränderten Klimas. Inwieweit das, was sich bei ihnen im Ahrtal nach dem Jahrhundertereignis von 1910 vielleicht ein Jahrtausend-Ereignis von 2021 war, werde die Zeit zeigen.

Eins sei klar: Wenn das aktuelle Ereignis nicht einzigartig war, sondern immer häufiger auftrete und zudem ganze Regionen auch außerhalb des Ahrtals betreffe, dann habe der Klimawandel stattgefunden.

Der sich verändernde Jetstream und Stillstand-Perioden von Hochs und Tiefs einhergehend mit Wolken, die sich durch steigende Temperaturen immer mehr mit Wasser voll-saugen und sich so, wie gerade geschehen, sintflutartig entladen, hat auch die Klimakatastrophe stattgefunden, so

Martins Meinung und schließt mit mahnenden Worten:
„Klima hat einen langen Atem. Wir leider nur einen sehr kurzen“.
Das wichtigste sei nun Schlussfolgerungen zu ziehen, um zukünftig solche Katastrophen abzumildern. Für die vielen Toten an der Ahr sei es schon zu spät.

Betonen möchten die beiden trotzdem: „Wir sind nicht so furchtbar betroffen, wie viele andere an der Ahr.“ Dafür sind sie dankbar. (KathaBe)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Einfacher Belege einreichen: Neue Funktion bei "Mein ELSTER"

Das Landesamt für Steuern hat eine neue Funktion in "Mein ELSTER" eingeführt, die den Prozess der digitalen ...

Klangvolle Begegnung: Panflöte trifft Orgel in der Abtei Marienstatt

Am Sonntag, 18. Mai, erwartet Musikliebhaber ein besonderes Konzert in der Abteikirche Marienstatt. Zwei ...

Niederelbert: Motorradfahrer bei Unfall auf der L 309 schwer verletzt

Ein Verkehrsunfall auf der L 309 endete für einen Motorradfahrer aus Koblenz mit schweren Verletzungen. ...

Faszination Nachtigall: Exkursion ins Engerser Feld bei Neuwied

Im Mai lädt die Naturschutzinitiative e.V. zu besonderen Abendexkursionen ein, um die Nachtigall hautnah ...

Gesundheitsvortrag zur Bauchspeicheldrüse im St. Vincenz-Krankenhaus Limburg

Im St. Vincenz-Krankenhaus in Limburg findet am Donnerstag, 8. Mai, ein Gesundheitsvortrag statt, der ...

Wichtige Änderungen für Verbraucher im Mai 2025

Im Mai 2025 treten in Deutschland viele neue Regelungen und Gesetze in Kraft, die Verbraucher betreffen. ...

Weitere Artikel


Jazz we can - Open Air im Stöffelpark

Rockiger als Jazz: B3 Fusion Jazz und Frankfurt City Blues Band spielen am Samstag, 7. August, auf dem ...

Schafe wurden durch Tierbisse verletzt

Mehrere Lämmer aus einer Schafherde zwischen Montabaur und Niederelbert wurden durch Tierbisse verletzt. ...

Vorbereitungslehrgänge zur Fischerprüfung

Der Landesfischereiverband Rheinland-Rheinhessen e.V. bietet im Herbst vier Präsenz-Lehrgänge zur Vorbereitung ...

Die First Fridays werden immer beliebter

Am kommenden Freitag, dem Ersten im August, gehen die First Fridays in Hachenburg in die nächste Runde ...

Fußball-Benefizabend im Eisbachtalstadion

Auch die Eisbachtaler Sportfreunde wollen ihren finanziellen Beitrag für die Flutopfer leisten und gleichzeitig ...

Regionaler Arbeitsmarkt erholt sich allmählich

Laut Agentur für Arbeit in Montabaur lag die Zahl der Erwerbslosen im Westerwaldkreis im Juli bei 3.573 ...

Werbung