Regionaler Arbeitsmarkt erholt sich allmählich
Laut Agentur für Arbeit in Montabaur lag die Zahl der Erwerbslosen im Westerwaldkreis im Juli bei 3.573 Personen. Knapp 1.100 weniger, als noch vor einem Jahr. Die Quote sinkt auf 3,1 Prozent.
Westerwaldkreis. Der regionale Arbeitsmarkt erholt sich weiter: Ende Juli sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur – er umfasst den Westerwald- und den Rhein-Lahn-Kreis – 5.656 Menschen ohne Job gemeldet, davon im Westerwaldkreis 3.573 Erwerbslose. Für den Westerwald bedeutet dies, 39 Personen weniger als vor einem Monat sind arbeitslos gemeldet, 1.099 Personen weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote spiegelt das mit einem Rückgang um 0,1 Prozentpunkte. Mit aktuell 3,1 Prozent liegt sie einen glatten Punkt unter dem Vorjahreswert.
Die derzeit insgesamt positive Entwicklung steht im Kontext der abklingenden Pandemie und überlagert einen Effekt, der die Erwerbslosigkeit normalerweise um diese Zeit nach oben treibt. Im Sommer beenden viele jungen Leute ihre Ausbildung, und wer nicht vom Betrieb übernommen wird oder sich neu orientieren möchte, sucht jetzt eine Stelle. Das ist auch in diesem Jahr so.
Während die Arbeitslosigkeit insgesamt abgenommen hat, wird bei den unter 25-Jährigen innerhalb eines Monats ein Anstieg um ein Viertel verzeichnet, sprich von 438 auf nun 546 Arbeitslose. Im Juli meldeten sich 224 Personen nach einer Ausbildung arbeitslos. Die allermeisten haben eine klassische Lehre im dualen System gemacht, die Minderheit hat einen schulischen oder überbetrieblichen Weg gewählt.
Eine gute Ausbildung schützt vor Arbeitslosigkeit und daher ist Elmar Wagner, Chef der Agentur für Arbeit Montabaur, zuversichtlich, dass diese jungen Menschen rasch einen neuen Arbeitsplatz und damit ihren Platz im Berufsleben finden: „Junge Fachkräfte werden dringend gebraucht. Daran hat Corona nichts geändert. Im Gegenteil: Die Nachfrage nach qualifiziertem Personal wird weiterhin wachsen – allein schon wegen des demografischen Wandels.“
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Am Stellenmarkt stehen die Zeichen auf Aufschwung. Im Juli meldeten die Betriebe dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur und der Jobcenter 816 Stellen; das sind 99 Stellen mehr als im Juni und 349 mehr als im Juli 2020, als die unternehmerische Unsicherheit angesichts der Pandemie besonders groß war. Derzeit können 3.640 Jobs vermittelt werden. Damit hat sich der Bestand gegenüber dem Vormonat um 322 und gegenüber dem Vorjahresmonat um 1.467 Stellen erhöht. Auch dies zeigt den zunehmenden Fachkräftebedarf der regionalen Betriebe.
Der Ausbildungsmarkt ist noch stark im Fluss: Viele junge Leute haben inzwischen ihre Lehrstelle gefunden oder sich anderweitig entschieden, zum Beispiel für einen weiterführenden Schulbesuch. Innerhalb eines Monats ist die Zahl der versorgten Bewerber von 953 auf 1.220 gestiegen. Aber auch jetzt sind noch 570 Jugendliche auf der Suche.
Sie haben gute Chancen, im beginnenden Ausbildungsjahr ins Berufsleben zu starten: Aktuell sind im Agenturbezirk Montabaur noch 781 Ausbildungsstellen zu besetzen. Seit Beginn des laufenden Berichtsjahres im Oktober 2020 haben sich 1.790 junge Menschen mit einem Ausbildungswunsch gemeldet; gleichzeitig boten die Betriebe 1.830 Lehrstellen an.
„Die Arbeitslosigkeit sinkt in kleinen Schritten, aber kontinuierlich“, sagt Elmar Wagner, "Allerdings ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die während der Pandemie enorm angestiegen ist, mit 1.558 Betroffenen immer noch fast ein Drittel höher als vor einem Jahr. Aber dieser Abstand sinkt erkennbar. Es bleibt jetzt eine vorrangige Aufgabe, die Langzeitarbeitslosigkeit wieder auf das niedrige Vorkrisenniveau zu bringen.“ (PM)
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