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Nachricht vom 14.07.2021    

"Der Windhof": Zweiter Roman von Sonja Roos verknüpft Vergangenheit und Gegenwart

Wenn die Vergangenheit auf die Gegenwart trifft und eine damalige nicht unübliche Entscheidung heute als undenkbar erscheint: In ihrem zweiten Roman „Der Windhof“ verknüpft die Altenkirchener Autorin Sonja Roos die Zeit um das Jahr 1936 mit dem Hier und jetzt.

Sonja Roos ist stolz, dass der große Goldmann-Verlag ihr zweites Werk „Der Windhof“ verlegt. (Foto: privat)

Altenkirchen. Seit dem tragischen Tod ihres Mannes hat Mel die Kölner Wohnung kaum verlassen. Als aber ein Sturz ihre Großmutter Lene ans Bett bindet, muss Mel in den rauen Westerwald reisen. Die wortkarge Lene hat ihr schon als Kind Angst eingejagt. Doch auf dem einsamen Bauernhof, wo nachts der Wind in den Bäumen flüstert und um die alten Mauern streicht, nähern sich die beiden vom Leben gezeichneten Frauen einander zögerlich an. Lenes dramatische Geschichte als „Ersatzbraut“ (für ihre im Kindsbett verstorbene Schwester Jette und somit urplötzlich Ehefrau und Mutter geworden), die bis in Jahr 1936 zurückreicht, die endlose Weite ihrer Heimat und nicht zuletzt der attraktive Hausarzt Noah Berkamp öffnen Mels Herz allmählich wieder für die Frage, was das Leben noch für sie bereithalten mag, nachdem ihr Mann im Alter von 30 Jahren bei einem Fahrradunfall ums Leben kam... Der neue und damit zweite Roman von Autorin Sonja Roos, einer Journalistin aus Altenkirchen, mit dem Titel „Der Windhof“ verbindet eine „Vergangenheits- und eine Gegenwartsebene“. Er erscheint im Goldmann-Verlag offiziell am Montag, 19. Juli, die E-Book-Version ist bereits seit dem 1. Juli verfügbar.

Keine Fortsetzung der ersten Erzählung
Das Werk ist keine Fortsetzung der ersten Erzählung der 46-Jährigen. „Für immer und ein Vierteljahr“, erschienen 2019 im weniger bekannten Hamburger Acabus-Verlag, bezeichnet sie als „kleinen Achtungserfolg“ mit einer „schnell vergriffenen ersten Auflage und, so glaube ich, drei weiteren“. Geplant war, die Geschichte um Mel und Lene bereits im vergangenen Jahr unter dem Titel „Die Distelfrauen“ auf den Markt zu bringen. Sie ahnen es schon: Die Corona-Pandemie verhinderte die Publikation, so dass im Laufe der Wochen und Monate Roos auf Anraten ihrer Lektorin die Geschichte überarbeiten, der Bezug zur ehemaligen Überschrift beinahe komplett gekippt werden musste, so dass lediglich nur noch eine kleine Passage den Kontext zum Ex-Titel bildet. „Jetzt“, sagt Roos, „ist alles wie aus einem Guss: die Geschichte, die zur Landschaft hier bei uns passt, und der Einband, der einen einsamen Westerwälder Hof zeigt.“ Und den gibt es wirklich: Er ist das Elternhaus ihres Vaters. Logisch, dass sie mit dem Gebäude viele Kindheitserinnerungen verbindet.

Kategorie „Empfehlungstitel“
Sehr froh ist Roos, dass sie inzwischen mit Goldmann einen der renommiertesten Verlage Deutschlands an ihrer Seite weiß, nachdem ihr Agent von einer Messe gleich acht Interessensbekundungen von Unternehmen, die mit ihr zusammenarbeiten wollten, mitgebracht hatte. Die Neuerscheinung firmiert unter den Kategorie „Empfehlungstitel“. Es ist also ein Hinweis an die Buchhändler, das Taschenbuch in der allgemeinen Flut des Angebots nicht untergehen zu lassen. Wurde ihre Premierenarbeit lediglich in einem Umkreis von rund 60 Kilometern um ihren Wohnort herum „händisch“ vertrieben (und per weltweitem Netz natürlich auch überregional), so lässt sich „Der Windhof“ in den meisten Geschäften zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen erwerben, die sich unter anderem auf den Verkauf von Belletristik spezialisiert haben. Neben dem Wechsel der zeitlich unterschiedlich definierten Handlungsebenen nennt Roos einen weiteren großen Unterschied zu „Für immer und ein Vierteljahr“: Die Recherche für die neue Handlung sei weitaus intensiver gewesen, „ich habe mir sogar Feldpostbriefe durchgelesen, um möglichst nah an der Wirklichkeit zu sein“, berichtet sie und dankt in einem Atemzug ihrem Mann Thomas, der sie immer bei Nachforschungen unterstützt, denn „so was macht er halt gerne“.



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Werk Nummer drei in Arbeit
Schon in Arbeit hat Roos ihr drittes Werk, das wiederum losgelöst von den anderen beiden im September des kommenden Jahres ebenfalls bei Goldmann erscheinen wird. „Auserzählt“ seien ihre ersten beiden Bücher, „für Fortsetzungsgeschichten fehlen mir noch die zündenden Ideen“. Dennoch wird sich Roos wieder den bereits bekannten zwei Zeitebenen bedienen, „um die Leser vom zweiten Buch abzuholen“. Darüber hinaus steht erneut ein Abschnitt ihrer Familiengeschichte zur Aufarbeitung und sogar jenseits von Grenzen an. Die Handlung spielt bisweilen in der französischen Provence. Mit dem reinen Schreiben einer Rohfassung ist die Mutter dreier Töchter eigentlich fix fertig, das wohl auch dem Beruf mit geschuldet ist. „Meistens sind Anfang und Ende schon in meinem Kopf. Dazwischen ergeben sich Puzzleteile, die ich dann zusammensetze“, erklärt Roos ihre Arbeitsweise. Der Umfang von Nummer drei werde sich in einem ähnlichen Rahmen wie „Der Windhof“ (480 Seiten) bewegen, „große Teile sind bereits zu Papier gebracht. Bald beginnt der zwei bis drei Runden umfassende und sich somit wiederholende Weg durch das Lektorat“.

Das „Spiegel“-Label als Wunsch
Bis Roos einen ihrer (vorerst) größten Wünsche in der Schriftstellerkarriere, nämlich das Label „Spiegel-Beststeller“ auf dem Frontcover eines ihrer Werke verewigt sehen wird, ist natürlich das Promoten unabdingbare Voraussetzung für solch eine Wertschätzung. Lesungen gehören zu PR-Arbeit dazu, für sie kein Problem, denn genau dieses Prozedere kennt sie bereits. Rund anderthalb Stunden sind jeweils veranschlagt, wobei sie parallel die Entstehungsgeschichte mit einbindet, ehe noch Zeit für das Signieren bleibt. „Früher habe ich einmal in einem fort die ganze Zeit gelesen, da wird der Hals schnell trocken, und zum Schluss habe ich mich öfter verhaspelt“, nennt sie den Grund für die Änderung des Ablaufes auf der Bühne. Los geht es am Dienstag, 20. Juli, 19.30 Uhr, in der Stadthalle in Hachenburg. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf in der Stadtbücherei Hachenburg und in der hähnelschen Buchhandlung für 8 Euro (keine Abendkasse). Es gelten die aktuellen Corona-Beschränkungen. Die nächste Station ist der Martin-Luther-Saal unterhalb der evangelischen Christuskirche in Altenkirchen am Samstag, 24. Juli, 17 Uhr, Veranstalter die Wäller-Buchhandlung Altenkirchen. Nach den Sommerferien gastiert Roos bei den Landfrauen am Donnerstag, 2. September, in Marienthal. Noch nicht terminiert ist ein möglicher Auftritt im Hammer Kulturhaus. (vh)

Sonja Roos „Der Windhof“, erschienen bei Goldmann, 480 Seiten, Maße 12,4 x 18,6 cm, Taschenbuch, Klappbroschur, 10 Euro, ISBN: 978-3-442-49022-6.

Verfügbar im lokalen Buchhandel oder bei Amazon (Anzeige).


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