Werbung

Nachricht vom 03.12.2010    

Sozialdemokraten sehen Vorteile im ÖPNV-Tarifverbund

Seit der Gründung des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel Mitte der 1990er Jahre weigert sich der CDU-dominierte Westerwälder Kreistag, dem Tarifverbund des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel beizutreten. Jetzt beantragt die SPD-Fraktion im Kreistag eine Anhörung zum Gemeinschaftstarif.

Westerwaldkreis. Der Westerwaldkreis gehört zwar dem Verbund als Gründungsmitglied an, der Gemeinschaftstarif wird jedoch abgelehnt, weil nach Ansicht der Gegner den hohen Defizitausgleichen aus Steuermitteln nur wenig Vorteile gegenüberstehen. Sie befürchten außerdem, dass der Kreis wegen seiner Randlage zu weiteren drei benachbarten Verkehrsverbünden in erheblichem Umfang Übergangstarife finanzieren müsse, “um eine Gleichbehandlung aller seiner Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten”.

„Beim öffentlichen Personennahverkehr geht es nicht nur um Kosten“, ist dagegen die Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Dr. Tanja Machalet überzeugt. „Es geht zu allererst um Mobilität, Teilhabe und Grundversorgung der Bevölkerung auch in den kleinen Gemeinden unseres Westerwaldkreises.“

Eine demografischen Entwicklung, die zu einer älter werdenden Gesellschaft führe, sowie die Notwendigkeit einer nachhaltigen Energiepolitik sind für Uli Schmidt, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion, wichtige Aspekte bei der Gestaltung öffentlicher Verkehre. Michael Birk, stellvertretender Kreisvorsitzender der Westerwälder SPD, findet es daher „geradezu exotisch, dass der Westerwaldkreis nahezu die einzige kommunale Gebietskörperschaft in Westdeutschland ist, die keinem Tarifverbund im ÖPNV angehört“.

Um alle Gesichtspunkte zusammenzutragen, die für die Diskussion des ÖPNV im Westerwaldkreis und seine Ausgestaltung wichtig sind, beantragt die SPD-Kreistagsfraktion eine öffentliche Anhörung zu einem möglichen Beitritt des Westerwaldkreises zum Tarifverbund des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel. Zu dieser Anhörung sollen nach Ansicht der SPD nicht nur Verkehrsexperten sondern auch Vertreter betroffener Zielgruppen wie z.B. der VdK eingeladen werden.



„In diesem Zusammenhang begrüßen wir durchaus den Antrag der Fraktion von CDU, FWG und FDP zur Einholung von Vergleichsrechnungen für einen Verbundtarif für den Westerwaldkreis“, erklärt Tanja Machalet. Auch wenn in der Begründung zum wiederholten Male mit falschen Kosten argumentiert werde, sei das doch endlich ein Schritt in Richtung auf eine Position, die von der SPD seit langem vertreten werde.

Dass das Ganze nicht nur eine Alibi-Funktion hat, hofft Michael Birk. „Neben dem VRM auch Vergleichsrechnungen anderer Verkehrsverbünde einzuholen, macht eigentlich keinen Sinn“, kommentiert Birk den Antrag von CDU, FWG und FDP. „Der Westerwaldkreis ist schließlich Gesellschafter der VRM GmbH, die in acht Gebietskörperschaften um unseren Kreis herum seit beinahe zehn Jahren einen erfolgreichen Verbundtarif organisiert.“

Da der VRM zudem zu den benachbarten Verbünden Vereinbarungen mit Übergangstarifen unterhalte, wäre es das Einfachste, den VRM-Tarif auch für den Westerwaldkreis anzuwenden, damit die Bevölkerung von den Vorteilen profitieren könne. Dazu gehören, so ergänzt Uli Schmidt, auch kostengünstige Angebote gerade für Senioren, Jugendliche und Berufstätige.


Lokales: Montabaur & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

WW-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Arbeitsagenturen Montabaur und Neuwied fusionieren im Januar

Zum Jahresbeginn 2026 steht eine bedeutende Veränderung in der Arbeitsverwaltung bevor. Die Agenturen ...

Musical!Kultur Daaden mit berührenden Momenten auf dem Weihnachtsmarkt in Rennerod

Am 13. Dezember 2025 erwartet die Besucher des Weihnachtsmarkts in Rennerod ein besonderes musikalisches ...

Audi Q7 in Caan gestohlen - Täter bei Dresden gefasst

In der Nacht vom 9. auf den 10. Dezember 2025 wurde in Caan ein Audi Q7 gestohlen. Die Polizei konnte ...

Spitzenpositionen bestätigt: HwK Koblenz weiterhin stark im Bundeshandwerk vertreten

Zwei führende Köpfe der Handwerkskammer Koblenz sind erneut in zentrale Gremien des deutschen Handwerks ...

Mons-Tabor-Bad öffnet die Türen zu Technik und Geschichte

Während der Schließzeit des Mons-Tabor-Bads nutzten zahlreiche Besucher die seltene Gelegenheit, einen ...

Fahrplan 2026 bringt Neuerungen für Rheinland-Pfalz

Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2026 stehen für Rheinland-Pfalz zahlreiche Änderungen im Bahnverkehr ...

Weitere Artikel


Schauspiel über eine Zeit der Reife

„Fireflies“ (Glühwürmchen) heißt das Stück, das die Theatergruppe am Haus der Jugend in Montabaur in ...

Bankkunden setzen auf Nähe und persönliche Beratung

Einer aktuellen TNS Emnid-Umfrage zufolge gelten Volks- und Raiffeisenbanken als kundennah und vertrauenswürdig. ...

„Flash“ im Atrium in Bad Marienberg unter neuer Leitung

Die beliebte Cocktailbar und Billiard-Lounge im Atrium in Bad Marienberg hat einen neuen Betreiber: ...

Dubiose Inkassofirma verschickt Mahnschreiben

Massenweise Mahnschreiben verschickt derzeit eine dubiose Inklasso-Firma namens "Germania Inkasso" ...

Ganztagsschulen nun auch in Alpenrod und Westerburg

Die Grundschulen in Alpenrod und Westerburg erhalten nun die Möglichkeit, eine Ganztagsschule zu errichten. ...

Gesundheitsmanagement zahlt sich aus

Erstmals lud die Westerwald Bank ihre Mitarbeiter zu einem Gesundheitstag ein. Neben zahlreichen Informationsmöglichkeiten ...

Werbung