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Nachricht vom 30.06.2021    

Arbeitslosenquote sinkt im Juni auf 3,2 Prozent

Bezirk Montabaur: Positive Entwicklung dauert an – Hoher Stellenbestand spiegelt Fachkräftebedarf – Kurz vor den Sommerferien ist noch viel Bewegung am Ausbildungsmarkt

Symbolfoto

Montabaur. Die Arbeitslosenzahlen in der Region sinken weiter. Ende Juni sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur – er umfasst den Westerwald- und den Rhein-Lahn-Kreis – 5.715 Menschen ohne Job gemeldet. Das sind 283 Personen weniger als im Mai und 1.557 Personen weniger als im Juni 2020. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 3,2 Prozent. Sie ist gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gesunken; gegenüber dem Vorjahresmonat sind es 0,8 Prozentpunkte.

„Die Pandemie flacht ab, und mit den zunehmenden Lockerungen in Gesellschaft und Wirtschaft erholt sich der Arbeitsmarkt“, sagt Elmar Wagner, Chef der Agentur für Arbeit Montabaur. „Die Arbeitslosenquote geht schon seit März zurück und ist inzwischen wieder erfreulich niedrig. Allerdings profitieren nicht alle von der positiven Entwicklung: denn im Verlauf der Corona-Krise sind erheblich mehr Menschen langzeitarbeitslos geworden. Jetzt gilt es vor allem zu verhindern, dass diese Langzeitarbeitslosigkeit sich verfestigt.“

Am Arbeitsmarkt herrscht immer eine hohe Fluktuation. Insgesamt gab es im Juni 1.444 Zugänge in und 1.727 Abgänge aus Arbeitslosigkeit. Darunter kamen 556 Menschen direkt aus dem Job, während auf der anderen Seite 628 Personen eine neue Erwerbstätigkeit aufnehmen konnten. Die Differenz zeigt, dass die Beschäftigung wächst.

Wer qualifiziert und flexibel ist, hat gute Perspektiven, rasch wieder eine Stelle zu finden: Das bestätigt ein Blick auf die Statistik, die zwei so genannte Rechtskreise unterscheidet. Zu den Kunden der Arbeitsagentur gehören diejenigen, die Arbeitslosengeld als Leistung der Versicherung bekommen, in die sie zuvor eingezahlt haben. Die meisten verfügen über Fachwissen, das zudem relativ frisch ist und kehren nach einem Jobverlust in der Regel bald wieder ins Berufsleben zurück.

Schwieriger ist die Lage beim Klientel der Jobcenter. Sie betreuen die Menschen, die auf die steuerfinanzierte Grundsicherung (Hartz IV) angewiesen sind. Deren Integration wird oft durch mehrere Handicaps erschwert; das größte ist jedoch eine fehlende Qualifikation. Je mehr Zeit verstreicht, desto geringer werden die Chancen, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Elmar Wagner: „Deshalb ist eine intensive Betreuung durch die Jobcenter wichtig. Erfolge lassen sich nur mit individueller Förderung und nicht von heute auf morgen erzielen.“ Die Zahlen zeigen, wie drängend das Problem ist: Während die Arbeitslosigkeit insgesamt im Vergleich zur Jahresmitte 2020 um 21,4 Prozent zurückgegangen ist, hat sich die Langzeitarbeitslosigkeit um 44,1 Prozent erhöht. Fast jeder dritte Erwerbslose ist davon betroffen.



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Auf dem Stellenmarkt geht es wieder belebter zu. Im Laufe des Monats meldeten die Unternehmen dem Arbeitgeberservice von Agentur und Jobcentern 717 Stellen. Das sind 193 mehr als im Mai und 244 mehr als im Juni 2020. Treibende Kraft ist das verarbeitende Gewerbe und damit einer der Indikatoren für wirtschaftlichen Aufschwung. Der Stellenbestand hat sich deutlich erhöht. Mit 3.318 zu vermittelnden Jobs nähert er sich dem Vor-Corona-Niveau. „Hier spiegelt sich deutlich, dass der Bedarf an Fachkräften nicht geringer geworden ist“, beobachtet Elmar Wagner. „Im Gegenteil: Sie werden nach der Pandemie gesuchter sein denn je!“

Der beste Weg, sich diese Fachkräfte zu sichern, führt über die Ausbildung. Kurz vor den Sommerferien ist dieser Markt noch in großer Bewegung, und wie im schon im vergangenen Jahr sorgt die Pandemie mit ihren Einschränkungen für verzögerte Abläufe – angefangen bei den Stellenausschreibungen über die Auswahl der Kandidat*innen bis hin zur Vertragsunterzeichnung. Seit Oktober – dem Beginn des statistischen Ausbildungsjahres 2020/21 – haben die Betriebe der Agentur für Arbeit Montabaur 1.788 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind ebenso viele wie 2019/20, aber 212 weniger als vor der Krise. Deutlich zurückgegangen ist in Zeiten des demografischen Wandels die Zahl der Bewerber*innen, sprich um 204 auf 1.705 Personen (minus 10,7 Prozent). Derzeit können 752 junge Menschen, die noch auf der Suche sind, unter 902 unbesetzten Lehrstellen wählen.

Und so entwickelte sich der Arbeitsmarkt in den beiden Landkreisen, die der Agenturbezirk Montabaur umfasst: Im Westerwaldkreis sind derzeit 3.612 Personen ohne Job gemeldet – 127 weniger als im Mai und 891 weniger als im Juni 2020. Die Arbeitslosenquote ist im Monatsverlauf um 0,2 Prozentpunkte gesunken und liegt nun bei 3,1 Prozent. Vor einem Jahr waren es 3,9 Prozent.

Im Rhein-Lahn-Kreis sind 2.103 Arbeitslose gemeldet. Das ist ein Rückgang um 156 Personen gegenüber dem Mai bzw. 666 Personen gegenüber dem Juni vergangenen Jahres. Wie bei den Nachbarn ging die Quote in den vergangenen Wochen um 0,2 Prozentpunkte herunter. Sie beträgt aktuell 3,2 Prozent; vor einem Jahr waren es 4,2 Prozent. (PM)



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