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Nachricht vom 14.06.2021    

Evangelische Westerwälder wählten Kirchenvorstände

Die Wahlbeteiligung steht bei den Evangelischen Kirchenvorstandswahlen traditionell im Rampenlicht. Die Wäller Kirchengemeinden diesmal sehr zufrieden sein. 23 Prozent aller Wahlberechtigen im Evangelischen Dekanat Westerwald ließen sich motivieren demokratisch über die Leitung ihrer Kirchengemeinde in den kommenden sechs Jahren mitzuentscheiden.

Stimmenauszählung in Rückeroth. Die beiden Auszähler sind Wilfried Göbler und Michael Kleck (rechts). Fotos: Peter Bongard

Westerburg. 2015 waren es im damaligen Dekanat Bad Marienberg rund 22 Prozent, im damaligen Dekanat Selters rund 17 Prozent gewesen.

Die durchschnittliche Wahlbeteiligung in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) war bei dieser Wahl mit rund 25 Prozent nur unwesentlich höher als im Westerwald. 2015 lag die Wahlbeteiligung in der Landeskirche bei 18,5 Prozent.

Im Westerwald können sich über besonders gute Ergebnisse die Kirchengemeinden Emmerichenhain (35,7 Prozent Wahlbeteiligung), Nordhofen mit 35,5 Prozent, Alpenrod mit 35,3 Prozent und Gemünden mit 34,9 Prozent freuen.

Gesucht wurden insgesamt 484 Kirchenvorstandsmitglieder in den 32 Wäller Kirchengemeinden zwischen Neuhäusel, Rabenscheid, Kroppach und Neunkirchen. Die meisten der rund 54.000 Evangelischen im Westerwald – wahlberechtigt waren die Gemeindemitglieder ab 14 Jahren- hatten sich für die Briefwahl entschieden. Dies trug ersten Erkenntnissen zufolge zur guten Wahlbeteiligung bei.

Zehn Westerwälder Kirchengemeinden, wie Höhr-Grenzhausen, Rückeroth, Unnau und Rennerod boten aber auch die Wahl vor Ort im Wahllokal an.

Erstmals bestand auch die Möglichkeit online abzustimmen. Dafür hatte sich als Einzige im Westerwald die Kirchengemeinde Bad Marienberg entschieden. Und damit Fluch und Segen der Technik heraufbeschworen, sagt Pfarrer Oliver Salzmann. „Bei uns war am Wahlabend erstmal Stillstand. Statt eines gemeinsamen Gläschen Sekt zum Anstoßen auf und mit den Gewählten, musste ich alle nach Hause schicken. Das war natürlich vor allem ärgerlich für die Kandidaten, die nicht wussten, woran sie sind.“ Erst am Vormittag konnte das Problem gelöst und die fehlenden Daten übermittelt werden. Inzwischen ist bekannt geworden, dass es ein technisches Problem wegen der festgelegten Größe des Datenvolumens pro Datei gab. Pfarrer Salzmann nimmt die Panne mit Humor: „Das waren dann offenbar die Geburtswehen der Online-Wahl. Ich hoffe, in sechs Jahren wird das besser klappen, denn eigentlich halte ich online wählen generell für eine moderne und gute Sache.“ Innerhalb der EKHN hatten 129 von insgesamt 1.059 Kirchengemeinden eine Online-Wahl angeboten.



In den Kirchenvorständen gibt es traditionell etwas mehr Frauen als Männer. Dies bestätigte sich auch bei dieser Wahl. Im Westerwald lag diesmal die Quote bei 57,4 Prozent Frauenanteil. In der Landeskirche war sie mit 61,3 Prozent etwas höher.

Durchschnittlich sind in den Vorständen – die, je nach Gemeindegröße, zwischen 4 und 21 Mitglieder haben können – etwa ebenso viele ehrenamtliche Kirchenvorstandsmitglieder neu hinzugekommen, wie sich bisherige KV-ler zu einer weiteren Amtszeit zur Wahl gestellt hatten. In einigen Gremien - wie in Kroppach und in Rückeroth – hatten die Kirchenvorstände sogar Lust auf weitere sechs Jahre in gleicher Besetzung.

Wichtig ist eine bunte Mischung an unterschiedlichen Menschen, sagt Westerburgs Pfarrer Eckehard Brandt. „In Westerburg hatten die Wähler bei 19 Kandidaten und 14 möglichen Plätzen eine echte Auswahl. So dürfen die neuen Mitglieder sicher sein, dass sie durch die bewusste Entscheidung der Wähler das Vertrauen und die Unterstützung der Kirchengemeinde haben. Unter anderem ist auch ein Asylbewerber aus dem Iran, der sich, zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern, sehr engagiert am Gemeindeleben beteiligt, in den KV gewählt worden. Für mich ist das ein Zeichen gelungener Integration und eine tolle Bereicherung.“

Kirchenvorstände gelten als besonderes evangelisches Markenzeichen. Sie sind für den Kurs der Gemeinde vor Ort verantwortlich und entscheiden zum Beispiel über den neuen Pfarrer oder die neue Pfarrerin, über die Kirchensanierung und die Evangelische Kita der Gemeinde. Sie werden für sechs Jahre gewählt. Die neue Amtsperiode beginnt am 1. September 2021. Aus den neuen Kirchenvorständen der 32 Westerwälder Gemeinden werden auch Mitglieder in die Dekanatssynode entsandt und ein neuer Dekanatssynodalvorstand gewählt, der das Evangelische Dekanat Westerwald führen wird. Die konstituierende Sitzung dazu wird im Januar 2022 stattfinden. (shg)


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