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Nachricht vom 12.06.2021    

Kunst im Krankenhaus: "Der Blick nach innen"

Wie oft gelingt es uns, dem Blick nach innen standzuhalten? Diese Frage stellt die Malerin Claudia Brandstätter in den Mittelpunkt ihrer Ausstellung im Foyer des St. Vincenz-Krankenhauses Limburg. Es hat sie inspiriert, zu dieser Idee weiter schöpferisch tätig zu werden. Und so tragen fast alle dort gezeigten Bilder dieser Fragestellung Rechnung.

Bilder, die auch eine Geschichte erzählen: Claudia Brandstädter mit einer Freundin bei der Hängung der Bilder im St. Vincenz-Krankenhaus. Fotos: privat

Limburg. Alle Bilder erzählen die Geschichte von Menschen in verschiedensten Situationen.

Ein besonders meditatives Bild hat der Präsentation den Titel verliehen: "Der Blick nach innen“ erzählt die Geschichte einer Frau, die in einem Moment der Besinnlichkeit verweilt und Friedlichkeit ausstrahlt. Die äußeren Umstände ummanteln sie in einem dunklen Rot, welches in Grün übergeht und so eine mögliche Wendung andeutet. Auf dem Körper steht die Ruhe des Weiß einem schreienden Rot gegenüber. Doch obwohl Rot-Töne und grobe, hektische Strichführung überwiegen, dominiert Ruhe das Bild. Die Frau passt sich den äußeren Umständen an und behält dennoch ihre eigene Klarheit und Definition, insbesondere durch den Einsatz der Farbe Weiß in Gesicht und Augenpartie.

"In der Natur erschafft das Licht die Farben. Auf Bildern erschaffen die Farben das Licht“, zitiert Claudia Brandstädter den renommierten Vertreter des abstrakten Realismus und der ersten Generation der New York School, Hans Hofmann. Pigmente, sagt die Künstlerin, seien die reinste Form der Farbe und besäßen dadurch eine unglaubliche Leuchtkraft. Sie schienen fast wie kleine, bunte Lichtpartikel, mit denen sie den Bildern Stimmung und vielleicht sogar ein kleines Leuchten verliehen. Das Besondere an ihrer Technik: „Ich gehe nicht von einem Motiv aus, sondern lasse das Bild aus der Farbe heraus entstehen.“ Zu Beginn wählt sie den Farbklang aus drei Pigmenten, die sie intuitiv auf die selbst hergestellte, unbehandelte Leinwand aufträgt. Beim Auftragen nutzt sie zunächst eine Mischform aus Spachtel-, Sprüh- und Verlaufstechnik.

Nun beginnt eine Art Entdeckungsreise im Bild der Farben. Um diese zu beschreiben, zitiert Claudia Brandstädter den berühmten Expressionisten Paul Klee: „Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht nach ihr zu haschen. Sie hat mich für immer, ich weiß das. Das ist der glücklichen Stunde Sinn: Ich und die Farbe sind eins. Ich bin Maler.“ Aus dem Farbenleuchten entstehe dann das Motiv, erzählt Claudia Brandstädter ihre Arbeitsweise. Hier beginnt für sie die eigentliche Malerei. Das Hauptaugenmerk legt sie dabei auf menschliche Motive und Körperhaltungen und nutzt Pastellkreiden, Pigmente, Pigmentstifte und Kohle als Materialien. Aus diesem Spiel von Intuition, Farben und gezielter Herausarbeitung entsteht ihre ganz persönliche Handschrift in der Malerei.

Die Malerin Claudia Brandstädter ist in Düsseldorf geboren, lebt seit 2013 in Niederneisen. Die Malerei ist ihre Leidenschaft, die sie auch in Form von Malkursen für Groß und Klein in ihrem Atelier in Niederneisen in der Bachstraße17B weitergibt. Zum Thema der Ausstellung in Limburg und in Zeiten der Einschränkungen durch die Pandemie hat sie die Idee, „Familienmalen“ anzubieten. Hierbei, in der Gemeinschaft der Familie und in dem ruhigen Zusammensein könnte sich ebenfalls „ein Blick nach innen“ auftun. Gerne können Besucher auch Kontakt zu diesem Thema mit der Malerin aufnehmen. Mehr Infos auch unter https://www.pigmente-kunstmomente.de/.

Die Ausstellung ist noch bis Ende August unter Einhaltung der Bedingungen der Corona-Pandemie zu sehen. (Uschi Weidener)



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