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Nachricht vom 08.06.2021    

Bewerbung als Lehrer: Alles Wissenswerte zu Studium, Vorbereitung und Ablauf

Laut verschiedenen Umfragen und Studien diverser Meinungsforscher interessieren sich relativ viele junge Menschen für eine Karriere als Lehrer – doch wissen überraschenderweise nur die wenigsten, dass es ein langer und zum Teil auch sehr anstrengender Weg sein kann, bis man im Rahmen einer Festanstellung seine erste Schulklasse unterrichtet. Das liegt zum einen an den relativ hohen Anforderungen in Bezug auf das klassische Lehramtsstudium und zum anderen an den zahlreichen Voraussetzungen, die man erfüllen muss, um im Lehrerberuf erfolgreich Fuß fassen zu können. Aber wie wird man denn eigentlich Lehrer? Wie läuft das Studium ab? Welche Qualifikationen sollte man mitbringen? Und worauf sollte man bei der Bewerbung als Lehrer darüber hinaus noch achten?

Fotoquelle: pixabay.com

Vorab sei gesagt, dass es bei dem Beruf eines Lehrers nicht nur ausschließlich um die Vermittlung von Wissen geht, sondern außerdem auch um soziales Engagement, die häufig komplizierte Kommunikation mit den Schülern, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit besonderem Betreuungs- und Förderbedarf und um ein starkes Selbstvertrauen, um die nötige Durchsetzungskraft aufzubringen. Darüber hinaus sollte man ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen besitzen und sich bewusst sein, dass man als Lehrer zu jeder Zeit eine wichtige Bezugsperson für die Schüler darstellt. Der Job endet also keineswegs direkt nach der letzten Schuldstunde. Zudem gehören auch die allgemeine Konfliktlösung und der Umgang mit den Eltern (auch außerhalb der Elternabende) zur alltäglichen Arbeit eines Lehrers – feste und geregelte Arbeitszeiten sind dementsprechend also eher rar gesät. Und auch das Lehramtsstudium, die spätere Bewerbung und der sogenannte Vorbereitungsdienst können so ihre Tücken haben.

Bewerbung als Lehrer: Was sind die Voraussetzungen und auf welche Dinge sollte man dabei auf jeden Fall achten?
Für eine erfolgreiche Bewerbung als Lehrer müssen gleich mehrere Bedingungen erfüllt sein. Zum einen führt der gängige Weg zu einer Anstellung als Lehrer auch heutzutage noch über das sogenannte Lehramtsstudium, das in der Regel eine Kombination aus zwei verschiedenen Schulfächern vorsieht. Zudem sind nahezu alle Studiengänge auf Lehramt zulassungsbeschränkt (auch unter dem Begriff Numerus Clausus bekannt) – man benötigt also dementsprechend nicht nur ein Abitur, sondern auch einen bestimmten Notendurchschnitt, um überhaupt zum Studium zugelassen zu werden. Gut zu wissen: Die Regelstudienzeit liegt bei rund fünf Jahren und endet entweder mit dem ersten Staatsexamen (Bachelor-Abschluss) oder dem sogenannten Master of Education. Die konkreten Inhalte des Studiums hängen von der gewünschten Schulform (Primär- oder Sekundarstufe, Berufsschule oder Sonder- respektive Förderschule) und den gewählten Fächern ab.

Zum anderen setzen die meisten Schulen – egal ob Grund-, Haupt- und Realschulen oder auch Gymnasien – ein Praktikum an einer Schule voraus, das während des Studiums stattfindet und je nach Bundesland und Universität zwischen mehreren Wochen und einem kompletten Semester andauert. Darüber hinaus muss der potentielle Bewerber nach dem erfolgreich abgeschlossenen Studium den sogenannten Vorbereitungsdienst (auch Referendariat genannt) absolvieren, der weitere ein bis zwei Jahre erfordert und dazu gedacht ist, um möglichst viele praktische Erfahrungen als Lehrer sammeln zu können. Und erst wenn all diese Voraussetzungen erfüllt sind, kann man sich an die Bewerbung setzen. Diese sollte unter allen Umständen vollständig (Anschreiben, Lebenslauf, Qualifikationsnachweise und gegebenenfalls noch weitere Anhänge falls gefordert) und frei von Rechtschreib- oder Grammatikfehlern sein.

Welche Karrierechancen haben Lehrer – und wie hoch ist der Verdienst?
Die Höhe des Gehaltes, welches man als festangestellter Lehrer bezieht, ist grundsätzlich von mehreren Variablen abhängig. Zum einen ist der sogenannte Beamtenstatus ein entscheidender Faktor bei der Bezahlung, da man als Beamter nach der aktuellen Besoldungstabelle bezahlt wird. Ob und wann man diesen Status erreicht, hängt allerdings von verschiedenen Bedingungen und Voraussetzungen ab, die sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden können. Zum anderen spielen die gewählte Schulform und der Ort, an dem sich die Schule befindet, eine wichtige Rolle in Bezug auf den Verdienst. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass ein festangestellter Lehrer, der nach der im öffentlichen Dienst angewendeten Endgelttabelle entlohnt wird, keinesfalls schlecht verdient. So liegt das Einstiegsgehalt eines normal angestellten Grundschullehrers beispielsweise bereits bei 3.000 bis 3.500 Euro (pro Monat und brutto), während ein verbeamteter Grundschullehrer sogar über 3.800 Euro verdienen kann.

Da laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung in Deutschland noch immer ein sehr großer Mangel an ausgebildeten Lehrkräften herrscht – der in den kommenden Jahren zudem auch noch weiter ansteigen wird – sehen die Berufs- und Karrierechancen für Lehrer grundsätzlich nicht schlecht aus. Nichtsdestotrotz lässt sich nur schwer einschätzen, ob man garantiert und vor allem auch direkt einen Job findet, da sich die Nachfrage nach bestimmten Fächerkombinationen und Schulformen relativ häufig ändert. Daher kann es sein, dass man trotz des hohen Bedarfs ein Auswahlverfahren durchlaufen muss. Und wenn es dann mit der Festanstellung geklappt hat, bietet sich außerdem die Möglichkeit, innerhalb des Lehrkörpers aufzusteigen und höhere Funktionsstellen zu besetzen, beispielsweise als Fachberater, stellvertretender Schulleiter oder als Direktor. (prm)

Agentur Autor:
Tim Engelke



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