Werbung

Nachricht vom 30.05.2021    

Schlafmaus-Forschung zum Gartenschläfer

In der Erforschung des Gartenschläfers, eines kleinen Verwandten des Siebenschläfers, wird seit diesem Frühling auf eine neue Technik gesetzt: die Dormouse Monitoring Systems (DoMoS, Dormouse ist englisch für Bilch). Diese eigens entwickelten Forschungsröhren sollen helfen, den stark gefährdeten Gartenschläfern einige Geheimnisse zu entlocken.

Der Gartenschläfer ist der "Zorro" unter den Schlafmäusen. Foto: Jiří Bohdal, BUND

Mainz/Region. So die Hoffnung des Projektteams der „Spurensuche Gartenschläfer“ von Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Justus-Liebig-Universität Gießen und Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert.

„Wir haben in einem Röhrensystem mehrere Messstationen untergebracht, mit denen wir die Gartenschläfer wiegen, fotografieren und ihnen vorsichtig Haarproben entnehmen“, berichtet Johannes Lang von der Universität Gießen, Gartenschläfer-Experte im Projekt. Entstanden ist die Idee in Zusammenarbeit mit Biologen der Justus-Liebig-Universität mit Mechatronikern der Dualen Hochschule Karlsruhe. „Damit haben wir eine Methode zur Verfügung, die viele Antworten liefern kann und gleichzeitig recht störungsarm ist, da die neugierigen Gartenschläfer die Röhren von allein erkunden“, betont Johannes Lang.

Eingesetzt werden die „DoMoS“ nun in sehr verschiedenen Standorten, vom Hausgarten in Mainz oder Schrebergartengrundstücken bei Mutterstadt bis zum Wald in den Hochlagen des Nationalparks Harz. Ines Leonhardt, Projektleiterin im BUND: „Wir wollen herausfinden, wie die Tiere zusammenleben, wie sich ihr Gewicht entwickelt, ab wann Jungtiere unterwegs sind und vieles mehr. Und das alles im Vergleich verschiedener Lebensräume.“ Damit erhoffen sich die Naturschützer und Wissenschaftler des Projekts Antworten, warum die Bestände des Gartenschläfers mancherorts drastisch eingebrochen sind – sie in anderen Regionen aber noch stabil scheinen. In einem zweiten Schritt soll das erworbene Wissen genutzt werden, um die Bestände durch Umsetzung von Schutzmaßnahmen zu stützen.



Umgesetzt wird diese neue Forschungsmethode gemeinsam mit engagierten Ehrenamtlichen, die bereits bei der Entwicklung der „DoMoS“ mitgeholfen haben und sie nun regelmäßig kontrollieren und warten. Ines Leonhardt: „Zusammen wollen wir aus den Erkenntnissen konkrete Schutzmaßnahmen ableiten und dann auch direkt umsetzen. Unser gemeinsames Ziel ist es, dass der Gartenschläfer in möglichst vielen seiner Verbreitungsgebiete erhalten bleibt.“

Hinweis: Wenn Sie einen Gartenschläfer hören oder sehen, melden Sie bitte Ihren Hinweis, gerne mit Foto oder Audioaufnahme des Handys, auf www.gartenschlaefer.de.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:
www.bund-rlp.de/gartenschlaefer
www.gartenschlaefer.de
https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/projekte/projektbeschreibungen/29021.html (PM)


Mehr dazu:   Naturschutz  
Feedback: Hinweise an die Redaktion

WW-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Vereine


Vom Westerwald zum Papst-Jubel: Männerchor Eintracht 1905 Nentershausen singt im Petersdom

Der Männerchor "Eintracht" 1905 Nentershausen erfüllte sich einen Traum und sang im Petersdom. Die viertägige ...

Gemütliche Adventsfeier im Dorfgemeinschaftshaus Langenbach

Im Dorfgemeinschaftshaus von Langenbach fand eine stimmungsvolle Adventsfeier statt, die zahlreiche Mitglieder ...

Herborner Eisenbahnverein präsentiert neue Kalender und Bildband

Der Herborner Eisenbahnverein e.V. hat seine neuen Kalender für das Jahr 2026 vorgestellt, die mit beeindruckenden ...

Wäller Helfen erhält erneut 30.000 Euro Förderung für den Westerwald

Der Verein Wäller Helfen e. V. sichert sich abermals finanzielle Unterstützung. Das Programm "Engagiertes ...

Naturschutzgebiet Nauberg bleibt erhalten: Naturschützer begrüßen Urteil des Oberverwaltungsgerichts

Das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz hat entschieden, dass der Nauberg als Naturschutzgebiet ausgewiesen ...

Triumph der Senioren: Friedhelm Adorf glänzt bei Sportlerehrung in Koblenz

Der neu gegründete Leichtathletikverband Rheinland-Rheinhessen ehrte im Haus des Sports in Koblenz seine ...

Weitere Artikel


Corona im Westerwaldkreis: Inzidenz bleibt weiter unter 50

Das Gesundheitsamt Montabaur meldet am Sonntag, den 30. Mai 7.276 (+10) bestätigte Corona-Fälle. Der ...

Nicole nörgelt... über Sylt und die Superspreader

Oh hallo Sommer, da bist du ja! Wie passend. Die Temperaturen gehen hoch, die Corona-Ansteckungsraten ...

Coronapolitik Rheinland-Pfalz: Fatales Signal für die Chorkultur

Chorverband Rheinland-Pfalz fordert einmal mehr machbare Perspektiven für die Chormusik von der Landesregierung ...

„ww-Lit“ im Live-Streaming: Ursel Allenstein las Tove Ditlevsen

Wegen den Corona-Hygienebestimmungen begrüßte Organisatorin Maria Bastian-Erll die Gäste der Westerwälder ...

Liebe geht durch den Magen: Kulinarische Weltreise in Westerburg

Zu einer köstlichen Reise, ganz ohne Kofferpacken, laden die Evangelische Familien- und Erwachsenenbildung ...

Lulo Reinhardt Accoustic Lounge featuring Yuliya Lonskaya

„Piece of Soul“: Lassen Sie sich überraschen. Das Konzept der Lulo Reinhardt Accoustic Lounge verspricht ...

Werbung