Werbung

Nachricht vom 10.05.2021    

Kulturfördergesetz wieder nicht im Koalitionsvertrag

In dieser Woche war der Entwurf des Koalitionsvertrages der künftigen Ampelregierung in Rheinland-Pfalz, bestehend aus SPD, Grüne und FDP zu lesen und viele Bereiche staunten nicht schlecht, darunter auch die Chöre und Musikvereine.

Jenny Groß. Foto: privat

Montabaur. „Mit Eintreffen des Entwurfs war der Unmut von Seiten der Laien- und Amateurmusiker lautstark zu hören. Nicht wenige Chöre und Vereine meldeten sich bei mir und konnten es kaum glauben: Das dringend benötigte Kulturfördergesetz wird auch in der neuen Legislaturperiode nicht kommen,“ so die Landtagsabgeordnete Jenny Groß (CDU). Sie selbst macht sich seit jeher für ein Kulturfördergesetz stark und führt seit langer Zeit Gespräche mit Verbänden, Vereinen, Chören und vielen Laienmusikern. „Bereits während der noch laufenden Wahlperiode und im Wahlkampf postulierten SPD, Grüne und FDP, dass sie sich für eine gesetzlich verankerte Förderung der Kultur einsetzt, doch getreu dem Motto „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“ wird noch nicht einmal der Schwerpunkt im Bereich Kultur als Element des gesellschaftlichen Lebens angesehen. Die sogenannte „Freie Szene“ bildet einen Schwerpunkt, doch nicht die Laienmusik oder Laienschauspielkunst. Durch den Neuzuschnitt der Ministerien (Kultur gehört künftig in das Familien-, Frauen- und Integrationsministerium) wird der Kultur womöglich noch weniger Bedeutung beigemessen,“ erklärt Jenny Groß MdL.

Der Vorsitzende des Chorverbandes Westerwald, Alfred Labonte, äußert ebenso deutlich seinen Unmut: „Wir ehrenamtlichen Laienmusikerinnen werden seit Jahren hingehalten und die Abgeordneten der Regierung sagen uns gebetsmühlenartig, dass das so dringend benötigte Kulturfördergesetz komme, doch die Aussagen sind alle einmal mehr Worthülsen, denn konkrete Taten und Umsetzungen fehlen. Welchen Wert haben die Chöre noch in der Kulturszene? Im Koalitionsvertrag ist der Bereich Chor nicht mal mehr erwähnt und inhaltlich wird der traditionellen Amateurmusik keine besondere Bedeutung für den Fortbestand beigemessen. Dass wir für die Gesellschaft sehr viel leisten, wird mit dem neuen Koalitionsvertrag nicht honoriert, im Gegenteil. “Das Problem, die Kulturförderung bleibe weiterhin freiwillig. Somit kann Kultur nur dann finanzielle Unterstützung erfahren, wenn es die Haushalte auf Landes- oder kommunaler Ebene zulassen. „Wir haben in unserem Bundesland, das geprägt ist von Musikvereinen und Chören, keinen Rechtsanspruch auf eine Kulturförderung, das ist bitter und stößt auch bei der gesamten Laienmusik auf Unverständnis,“ sagt Christoph Zirfas, Kreisjugendmusikleiter des Kreismusikverbandes Westerwald.



Es bleibt zu hoffen, dass die künftige Regierung im Land ihren Fehler im Koalitionsvertrag einsieht und neben dem bestehenden Sportfördergesetz ein Kulturfördergesetz einbringt. Für die Landtagsabgeordnete Jenny Groß und die Vertreter des Westerwälder Chorverbandes sowie dem Musikverband bleibt das gemeinsame Eintreten für das musikalische Ehrenamt bestehen. (PM)


Mehr dazu:   CDU  
Lokales: Montabaur & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Politik


SPD nominiert Raimund Scharwat als Kandidat für Bürgermeisterwahl in Rennerod

Rennerod. Erklärtes Ziel ist es, mit frischem Wind die neuen Themen im zukünftigen Stadtrat anzugehen. Dazu brachten insbesondere ...

Freie Wähler nominieren Carmen Diedenhoven als Kandidatin für Bürgermeisterwahl in Niederelbert

Niederelbert. Mit einem Mix von jüngeren Kandidaten sowie erfahrenen langjährigen Gemeinderatsmitgliedern, bei einer großen ...

Netzwerktreffen von Senioren Union und Junger Union: Gegen das Phänomen "Einsamkeit"

Westerwaldkreis. Nach der Begrüßung erklärte Paula Maria Maaß, stellvertretende Kreisvorsitzende der Westerwälder Senioren ...

Rechtsmotivierte Straftaten im Westerwaldkreis um fast 60 Prozent zugenommen

Westerwaldkreis. Aus dieser geht hervor, dass politisch motivierte Straftaten im Westerwaldkreis im Vergleich zum Vorjahr ...

SPD Mörlen/Unnau besuchte "MarienBad GmbH": Wie ist der Stand der Arbeiten?

Bad Marienberg. Zunächst muss manches an Technik, die Gebäudehülle und auch einiges in und um die Becken in Angriff genommen ...

CDU-Kreistagsfraktion erwartet deutliche Stärkung des DRK-Krankenhaus in Hachenburg

Hachenburg. In Hachenburg sind gute personelle Rahmenbedingungen vorhanden, um die Region auch in Zukunft qualitativ gut, ...

Weitere Artikel


Die Waldstraße in Heilberscheid im SWR Fernsehen

Heilberscheid. Die kleine Gemeinde Heilberscheid hat rund 650 Einwohner/innen, sie liegt acht Kilometer südöstlich der Westerwälder ...

Digitale Beiträge zur Themenwoche Pflegeausbildung

Siegen/Region. Am Montag, dem 10. Mai startet die Themenwoche mit einem Statement der Bundesfamilienministerin Franziska ...

Ausstellung „Völker des Nordens“ im Kunstverein Montabaur

Montabaur. Am 16. Mai 2021 hätte die Vernissage der Kunstausstellung vom Kunstverein Montabaur im b-05 stattfinden sollen. ...

Bachelor Professional in Bilanzbuchhaltung

Koblenz. Ermöglicht wurde dies durch die Novellierung des Berufsbildungsgesetz. Die IHK-Akademie Koblenz hat ihre Lehrgänge ...

„Actionbound“ in Hachenburg – Die Idee für das lange Wochenende

Hachenburg. Angeleitet von Annika Gramoll vom „Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung (ZGV)“ und Michaela Weiß von „Medien ...

JuZe-Teamer bieten kreative Einzel-Aktionen an

Hachenburg. Das Angebot wurde fleißig in Anspruch genommen. Es wurde ausgiebig gespielt, gequatscht oder aber fleißig gewerkelt ...

Werbung