Musikalische Liebesberatung auf Weidenhahner Märchenbühne
Bei der Aufführung des neuen Singspiels der Märchenbühne Weidenhahn amüsierten sich die Zuschauer über die Vorstellung im „Frisörsalon“. Das Stück zog rund 200 Besucher an.
Weidenhahn. Im neuen Singspiel der „Märchenbühne Weidenhahn“ hatten Anita Gräber-Papenberg und ihre Akteure das Publikum in einen Frisörsalon eingeladen und dort amüsierten sich in zwei Vorstellungen mehr als 200 Personen köstlich. Denn es wurde nicht nur rasiert, frisiert und manikürt, sondern auch Lebens- und Liebesberatung für alle, auch noch so hoffnungslose Fälle erteilt. So erfüllte sich das Motto des Abends: „Dem Frisör ist nichts zu schwör!“
Es ist bemerkenswert, was die großen und kleinen Darsteller der Weidenhahner Märchenbühne zur Erbauung ihrer Freunde und Fans immer wieder auf die Beine stellen. Dazu gehören zum einen, begeisterungsfähige Schauspieler und zum anderen, eine richtungsweisende Hand, die das alles lenkt und leitet. Diese führende, und vor allem gefühlvolle Hand gehört Anita Gräber-Papenberg, die für die Ideen, für das Drehbuch, für die Kostüme, für die Regie, ja eigentlich für alles zuständig ist. Sie kennt die Stärken ihrer Darsteller und bringt sie punktgenau in Höchstform, auch wenn keiner sein „Lampenfieber“ leugnet. Gerade das macht die Aufführung der Märchenbühne so sympathisch. Viele im Dorf helfen immer wieder mit, dass die Intention der Märchenbühne sich erfüllen kann. Denn der Gesamterlös kommt auch diesmal der Unnauer Kinderkrebshilfe zugute. Der Dank von Anita Gräber-Papenberg ging deshalb auch an alle Mitwirkenden in der Küche, beim Verkauf, auf und hinter der Bühne sowie an den Musikverein Weidenhahn, der die Technik beigesteuert hatte.
Zur Handlung des Stückes „Im Frisörsalon“:
In einem Frisörsalon ist immer etwas los. Die vom Geschäft und von der Familie überstrapazierte Frisörsgattin (Christiane Kexel) muss sich von ihrem Mann (Mathias Baldus) vorwerfen lassen: „Du lässt Dich gehn!“ Entsetzt kontert sie musikalisch: „Ich finde mich schön!“ Lilly (Birgit Lantermann), die eifrige Frisörin, verdreht nicht nur ihrem Chef den Kopf, sondern auch dem Geheimrat (Ulli Lantermann), dem Arzt (Michael Sandt) und einem wohlsituierten Kunden (Herbert Krah). Frau Geheimrat (Heike Zerfaß) findet das gar nicht komisch und zieht ihren haarlosen August gleich aus dem Verkehr. Zwischendurch meldet sich immer im scheinbar unpassenden Augenblick Frisör-Junior (Marvin Bromis) zu Wort oder besser zur Geige. Er hält seine wahre Virtuosität aber bis gegen Ende unter Verschluss. Doch dann zeigt er es allen und erhält für sein gekonntes Spiel einen Wahnsinnsapplaus.
Der Professor (Klaus Batta) steht auf Adelheit (Jutta Westhöfer), die für ihn jedoch keine Zeit erübrigen will, sondern in den Lebemann Waldemar vernarrt ist. Der wiederum nimmt das verwöhnte Dämchen nach allen Regeln der Kunst aus. Überhaupt kein Glück bei den Männern hat Annegret (Annegret Bromis) und das alles wegen: „I hoab roate Hoar“.
Ganz aus den Fugen gerät der Salon, als Heike (Heike Noll) fassungslos erzählt, dass sie ungeliebte Menschen zu Tode träumen kann und sich auf einmal selbst nicht mehr leiden mag („Passen Sie auf!“). Doch nach einer kurzen Psychotherapie durch den anwesenden Doktor steht dem Happy end nichts mehr Wege.
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