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Nachricht vom 23.04.2021    

Andreas Scherf folgt auf Andreas Becker im Forstrevier Westerwälder Seenplatte

Zum 1. April 2021 übergaben drei Revierleitungen des Forstamtes Hachenburg den Staffelstab an ihre Nachfolger. Jeder Förster stellt sich mit seinem Lieblingsbaum vor.

Der neue Revierleiter Andreas Scherf mit Dackel. Foto: privat

Hachenburg. Der scheidende Revierleiter Andreas Becker wird in seiner neuen Funktion als Waldbautrainer im nördlichen Rheinland-Pfalz unterwegs sein und die Waldbesitzenden bei Fragen um die Wiederbewaldungs- und Klimaproblematik unterstützen. Zu seiner Person erklärt Becker: „Nach vielen Jahren am Forstlichen Bildungszentrum (1995-2002) als Fachlehrer und anschließender Revierleitung im Forstrevier Westerwälder-Seenplatte (2002-2021) ist es an der Zeit noch mal etwas Neues zu wagen. Ich verlasse die bisherige Aufgabe schweren Herzens und in schwieriger Zeit, um mich in meiner neuen Funktion als Waldbautrainer unter anderem der besonderen Herausforderung Klimawandel zu stellen. Nach dem Motto, „Das Ziel steht hoch und fern, der Weg beginnt hier und heute“, hoffe ich dabei in den Köpfen der Menschen verstärkt Impulse setzen zu können die eine naturnähere Waldentwicklung ermöglichen wird.

In der Überzeugung, dass mein Nachfolger Andreas Scherf die anstehenden Fragen der Wiederbewaldung gemeinsam mit der natürlichen Entwicklung kompetent und angepasst lösen wird, sehe ich den Wald in guten Händen.

Zuletzt gilt mein Dank allen Menschen, mit denen ich in den vergangenen 26 Jahren am Forstamt Hachenburg und in den beteiligten Ortsgemeinden zusammengearbeitet habe. Hervorzuheben sind natürlich die Forstwirte die in den Jahren all die notwendigen Arbeiten an und um den Wald kompetent umgesetzt haben.

Ich hoffe sehr, vielleicht von Ausnahmen abgesehen, immer achtsam mit den Menschen umgegangen zu sein. Ich selbst jedenfalls habe mich überwiegend wertgeschätzt gefühlt.

Der Baum, mit dem ich mich gerne verabschieden möchte, ist schon vielfach in den vergangenen Jahren im Forstrevier Westerwälder-Seenplatte in den unterschiedlichsten Konstellationen eingebracht worden. Die Weißtanne (Abies alba Mill.) ist als Baum klimatisch besser aufgestellt und bietet eine bodenfördernde Nadelstreu als viele andere der uns bekannten Nadelbaumarten. Zudem kann die stabil wurzelnde Weißtanne Jahrzehnte im Schatten von Schirmbäumen warten bis sich ein nutzbares Lichtfenster für sie bietet. In kleinen Gruppen eingebracht, verbreitet sich dieser verjüngungsfreudige Baum im Laufe der Jahrzehnte immer weiter im Wald. Mit diesen Eigenschaften ist die Weißtanne ein nahezu idealer Baum um im bunt gemischten klimatisch risikoarmen Wald der Zukunft eine nennenswerte Rolle zu spielen. Hinzu kommt das vielseitig verwendbare Holz, denn eine angemessene Nutzung dieses ökologischen Rohstoffes ist angewandter Umweltschutz.



Um der Pflanzaktion zum Revierwechsel eine besondere Note zu geben, braucht es auch eine besondere Weißtanne. Besagte kleine Weißtanne stammt aus dem Waldbestand im Südschwarzwald, aus dem die Weißtannenstämme (Gesamthöhe 50 Meter; Durchmesser in 20 Metern Höhe circa 70 Zentimeter) für das Expo-Dach zur Weltausstellung im Jahr 2000 im Hannover kamen. Ich hoffe jedenfalls, der kleine Baum schafft es in den nächsten 200 Jahren zu überleben und auch ein solch imposanter Gigant zu werden wie seinen berühmten Vorfahren.“

Beckers Nachfolger Andreas Scherf, Revierleiter Forstrevier Westerwälder Seenplatte stellt sich folgendermaßen vor: „Die Baumart, die mich persönlich am meisten fasziniert ist der Küstenmammutbaum. Seine Heimat ist Kalifornien. Dort wachsen diese riesigen und uralten Bäume. Mit einem Alter von über 1500 Jahren gehören einzelne Exemplare der Küstenmammutbäume zu den sehr alten Bäumen der Welt. Aber nicht nur ihr Alter fasziniert mich, sondern auch ihre enorme Größe. Höhen von über 100 Metern und Stammdurchmesser von über 7 Metern zeichnen diese Baumart aus. Sie überdauern tausende Jahre und könnten wahnsinnig interessante Geschichten über die Welt erzählen. Sie trotzen in ihrer Heimat Stürmen, Trockenheit, Käferbefall und sogar Waldbränden. Diese enorme Überlebensfähigkeit fasziniert mich und ermutigt mich auch bei meiner täglichen Arbeit im Wald.

Ich wünsche mir, wieder Wälder mit heimischen, standortgerechten und anpassungsfähigen Bäumen zu entwickeln. Diese Wälder sollen dann auch für sehr lange Zeit allen Gefahren trotzen können. Das wünsche ich mir und dazu möchte ich meinen Beitrag leisten.“ (PM)


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