Werbung

Nachricht vom 17.04.2021    

Frühjahrsumfrage 2021 der Handwerkskammer Koblenz

Die Prognosen werden wieder optimistischer. 86 Prozent der Handwerksbetriebe in der Region Mittelrhein gehen davon aus, dass sich ihre Geschäftslage zum Sommer hin verbessert oder gleichbleibt.

Die „Handwerker-Zwillinge“ Niklas (rechts) und Jonas Fuhrmann aus Dünfus (LK Cochem-Zell), der eine Metallbauer, der andere Kfz-Mechatroniker. Foto: HwK Koblenz

Koblenz. Nach dem deutlichen Rückgang der Konjunkturergebnisse im Frühjahr 2020 präsentiert sich die Wirtschaftslage im Handwerk aktuell stabil und besser als erwartet. Auch die Einschätzungen der befragten 2.800 Handwerksbetriebe für die nächsten drei Monate sind wieder optimistischer. Von den Mitgliedsbetrieben der Handwerkskammer (HwK) Koblenz aus unterschiedlichen Gewerken schätzen bei der aktuellen Frühjahrskonjunkturbefragung 73 Prozent (Vorjahreswerte 2020 und 2019 in Klammern: 66 Prozent / 94 Prozent) ihre Geschäftslage als gut und befriedigend ein. Für die nächsten drei Monate gehen 86 Prozent (35 Prozent / 95 Prozent) von einer zufriedenstellenden Geschäftslage aus.

Handwerke unterschiedlich betroffen
„Die Corona-Pandemie hat die Konjunktur in großen Teilen des Handwerks gedämpft. Am stärksten sind die Dienstleistungsbetriebe wie Friseure oder Kosmetiker betroffen. Auch die Fotografen, Konditoren, Bäcker, Fleischer, die Kfz-Betriebe sowie die Betriebe der Gesundheitshandwerke mussten Einbußen hinnehmen. Die besten Einschätzungen als auch Erwartungen für die nächsten drei Monate melden weiterhin die Betriebe der Bau- und Ausbauhandwerke. Dank hohem Auftragseingang ist die Baubranche gut aufgestellt. Damit sich die Wirtschaft insgesamt stabilisiert, müssen nun dringend die Lockdown-Maßnahmen, die schnelleren Impfungen und verstärkten Teststrategien greifen, um im Hinblick auf den Sommer zu weiteren Öffnungen und Lockerungen für alle Betriebe zu kommen“, so HwK-Präsident Kurt Krautscheid und Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich.

Beurteilung der Geschäftslage nach Gewerken
Über alle Branchen hinweg wird die Geschäftslage mit gut und befriedigend in einer Bandbreite von 28 bis 90 Prozent (2020: 16 Prozent bis 82 Prozent) bewertet. Von den Bauhandwerken wie Maurer und Betonbauer, Zimmerer, Dachdecker oder Straßenbauer informieren 90 Prozent und von den Betrieben der Ausbauhandwerke wie Tischler, Maler, Installateure und Heizungsbauer, Elektrotechniker oder Fliesenleger 84 Prozent über eine gute oder zufriedenstellende Geschäftslage. Bei den Handwerkern für den gewerblichen Bedarf wie etwa Feinwerkmechaniker, Kälteanlagenbauer, Metallbauer oder Gebäudereiniger bewerten aktuell 68 Prozent die Lage mit gut oder befriedigend. Von den Betrieben der Nahrungsmittelhandwerke wie Bäcker, Konditoren und Fleischer und aus dem Kfz-Handwerk geben jeweils 57 Prozent der Befragten eine gute oder befriedigende Einschätzung ab. Nur 28 Prozent der Betriebe der personenbezogenen Dienstleistungsgewerbe wie Friseure, Kosmetiker oder Schumacher sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden.

Betriebsauslastung und Umsatzentwicklung weiter unbefriedigend
Bei der Kapazitätsauslastung geben im Frühjahr 2021 64 Prozent (2020: 61 Prozent / 2019: 82 Prozent) der Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Koblenz an, mindestens zu 70 Prozent ausgelastet zu sein. Dies ist weiterhin unbefriedigend. Der Auftragsvorlauf hat sich auf 10,8 Wochen (8,4 Wochen / 12,7 Wochen) erhöht. Die Umsatzentwicklung hat sich leicht verbessert: aktuell geben 15 Prozent (15 Prozent / 29 Prozent) der Befragten an, dass die Umsätze gestiegen sind, 41 Prozent (32 Prozent / 46 Prozent) geben gleich hohe Umsätze gegenüber dem Vorquartal an, 44 Prozent (53 Prozent / 25 Prozent) müssen weiterhin Umsatzeinbußen hinnehmen.



Beschäftigungsentwicklung und Investitionsbereitschaft im 1. Quartal verhalten
10 Prozent (2020: 9 Prozent) der befragten Betriebe stellen im ersten Quartal diesen Jahres Mitarbeiter ein, 13 Prozent (13 Prozent) müssen Personal entlassen. 77 Prozent (78 Prozent) der befragten Betriebe haben in diesem Jahr noch keine personellen Veränderungen vorgenommen. Perspektivisch befürchten 10 Prozent (19 Prozent) in den nächsten drei Monaten Personal entlassen zu müssen, 12 Prozent (8 Prozent) möchten mehr Personal beschäftigen.

Die Investitionsbereitschaft bleibt im ersten Quartal 2021 zurückhaltend. Der Anteil investierender Betriebe im Kammerbezirk beträgt aktuell 46 Prozent (50 Prozent) bei einer durchschnittlichen Investitionssumme pro Betrieb von 20.000 Euro (24.000 Euro).

Prognosen im Handwerk deutlich optimistischer
Aktuell erwarten 86 Prozent (2020: 35 Prozent / 2019: 95 Prozent) der Handwerksbetriebe in den nächsten drei Monaten eine gute und zufriedenstellende Geschäftslage. Für den kommenden Sommer rechnen 79 Prozent (34 Prozent / 92 Prozent) der befragten Handwerker mit Wachstumsimpulsen, 21 Prozent (66 Prozent / 8 Prozent) befürchten Umsatzrückgänge. 30 Prozent der befragten Unternehmen (11 Prozent / 38 Prozent) gehen in den nächsten drei Monaten von einem steigenden Auftragsvolumen, 53 Prozent (25 Prozent / 58 Prozent) von Konstanz aus. Die zukünftige Investitionsbereitschaft wird von 66 Prozent (35 Prozent / 79 Prozent) der Betriebe als konstant oder steigend angegeben, 34 Prozent der Befragten möchten geringere Investitionen tätigen.

Beratungsangebot der HwK Koblenz
Mit passgenauen Beratungsleistungen unterstützt die HwK ihre Mitgliedsbetriebe, ob in betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Fragen, technologischen Transformationsprozessen oder Digitalisierungsvorhaben sowie zu den aktuellen Themen rund um das Coronavirus.

Zahlen und Fakten zur Wirtschaftskraft des Handwerks
Aktuell sind bei der Handwerkskammer Koblenz rund 20.300 Betriebe eingetragen. Dies entspricht 38 Prozent aller Handwerksbetriebe in Rheinland-Pfalz. In diesen Betrieben arbeiten etwa 106.000 Beschäftigte – im Landesvergleich sind das 40 Prozent aller Menschen, deren berufliche Heimat das Handwerk ist. Der durch Handwerksbetriebe im Norden des Landes generierte Umsatz liegt bei circa 13,8 Milliarden Euro (bezogen auf RLP-Niveau 44 Prozent). 8.034 Handwerkslehrlinge werden momentan durch das Handwerk im Kammerbezirk Koblenz ausgebildet, 2.868 neue Ausbildungsverhältnisse konnten 2020 abgeschlossen werden.

Informationen zu Einzelheiten der Frühjahrsbefragung 2021 bei der Handwerkskammer Koblenz,
Tel. 0261/ 398-161, presse@hwk-koblenz.de, www.hwk-koblenz.de.


Mehr dazu:   Handwerk  


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Wirtschaft


Entdecken Sie die KONEKT Westerwald: Ihre Plattform für regionale Geschäftsvernetzung

Rennerod. Die Westerwaldhalle in Rennerod wird zum Schauplatz der ersten KONEKT Westerwald, einer Veranstaltung, die darauf ...

Entdecken Sie Regionales und Nachhaltiges: Neue Speisekarte im Restaurant Maracana

Altenkirchen. Im Herzen von Altenkirchen erneuert das renommierte Restaurant Maracana sein kulinarisches Angebot mit einer ...

"Forum Wirtschaftsethik - Zukunft braucht Werte": Was ist Gerechtigkeit?

Montabaur. Das gemeinsame Angebot von dem Evangelischen Dekanat Westerwald, der Katholischen Erwachsenen Bildung Westerwald-Rhein-Lahn, ...

Gründungswettbewerb "Pioniergeist 2024" gestartet - Preisgelder im Gesamtwert von 30.000 Euro

Mainz. Der Preis für das beste Gründungskonzept ist mit 15.000 Euro dotiert, der Zweit- und der Drittplatzierte erhalten ...

Deutscher Betriebsräte-Preis 2024: Clevere Ideen von Betriebsräten aus dem Kreisgebiet gesucht

Kreisgebiet. "Ob auf dem Bau, in der Gebäudereinigung oder im Dachdecker-Handwerk - im Kreisgebiet gibt es engagierte Betriebsräte, ...

Außenhandel im nördlichen Rheinland-Pfalz weiter unter Druck

Koblenz. Die Geschäftslage wird überwiegend als schlecht bewertet, wobei Ausnahmen in den Regionen Asien/Pazifik und USA/Nordamerika ...

Weitere Artikel


Verbraucherzentrale berät bei Energierechtsfragen

Koblenz. „Die Höhe des Abschlags berechnet der Energieversorger hauptsächlich über den Energiepreis und den Energieverbrauch ...

5.000 Untersuchungen zum Schutz vor Herzinfarkt und Co

Dernbach. Auf der Anlage, die das Krankenhaus im Dezember 2016 offiziell in Betrieb nehmen konnte, wurden damit jährlich ...

Corona-Müll gefährdet Wildtiere

Region. Bereits im Frühjahr 2020 warnten die ersten Naturforscher vor einer drohenden Umweltkatastrophe. Der Grund: Aus Gründen ...

Seit zehn Jahren Schmerztherapie in Diez

Diez-Limburg. Die Gründung ist schon lange Geschichte, geblieben ist die Leidenschaft für das Fachgebiet: Seit mehr als zehn ...

Störungen bei Vodafone-Anschlüssen in Bendorf

Bendorf. Seit einigen Tagen sind immer wieder Meldung im Facebook zu finden, wo Personen einen Ausfall des Anschlusses melden ...

Westerwaldwetter ist am kommenden Wochenende durchwachsen

Region. Das unangenehme Kälte-Gefühl hat uns bislang im Monat April nicht getäuscht. Der launische Monat kam außerordentlich ...

Werbung