Steinigers Küchengruß: "Erdbeeren statt Eierlikör"
Von Uwe Steiniger
KOLUMNE | Wie heißt es so schön bei Hape Kerkeling: „Ich nehm‘ dann noch ein Eierlikörchen, das Leben muss ja weitergehen!“. Obwohl dieser Ausspruch einen wesentlich tragischeren Hintergrund hat, als dies zurzeit in der Klostergastronomie Marienthal der Fall ist, so müssen wir zurzeit auf unseren Chef verzichten.
Dieser hat sich etliche schwere Frakturen zugezogen, als er die Treppe bei seinen pflegebedürftigen Eltern hinabstürzte. Die gute Nachricht allerdings, auch wenn es wohl noch eine längere Zeit dauert, so wird er wieder mit uns kochen können. Bis dahin halten wir die Stellung, auch hier in den Kurieren! Im Fall der Kerkeling-Biographie kam es leider ganz anders. Von daher brauchen wir auch keinen Eierlikör, sondern freuen uns über den leckeren Erdbeer-Käsekuchen von Marie-Sophie Flockenhaus aus Windeck.
Ganz im Sinne unseres Lehrmeisters haben wir die „Genuss-Granate“ nachgebacken und bis auf den letzten Krümmel verputzt. Unser Fazit: „Ein klassisch-frischer Fröhlich-Macher“! Marie-Sophie, soviel vorab, wird einen ganzen Tag mit uns backen und schlemmem: Die Einladung steht! Wir freuen uns schon drauf!
Nun was hat die Nachwuchs-Konditorin angestellt?
Na, sie hat zunächst einen fluffigen Knetteig hergestellt. Dazu verknetete sie 330 g Mehl, 130 g Zucker, 130 g Butter, 2 Eier und 2 Päckchen Vanillezucker und 1 Päckchen Backpulver kräftig. Den Teig in Folie eingepackt, gönnte sie im Kühlschrank etwas Ruhe.
Währenddessen putzte sie 250 g Erdbeeren, schnippelte diese klein und pürierte sie anschließend. Dann vermengte sie 1 kg Magerquark, 600 ml Milch, 220 g Zucker, 100 ml Sonnenblumenöl, 4 Eier, 2 Päckchen Puddingpulver (Vanille) und etwas Abrieb einer unbehandelten Bio-Zitronen zu einer Masse, unter die sie dann die pürierten Erdbeeren hob. Anmerkung am Rande: Wir haben das Erdbeer-Püree noch durch ein feines Sieb gestrichen.
In eine gut eingefettete Springform verteilte sie den Knetteig gleichmäßig auf dem Boden und zog ihn rundherum bis an den Rand der Springform hoch. Hier wiederum gab sie die Erdbeerquark-Masse hinein. Im vorgeheizten Ofen wird Marie-Sophies „Leckerschmecker“ dann auf mittlerer Schiene bei 170° C (Ober-/Unterhitze) für 40 bis 45 Minuten gebacken.
„Nach dem Abkühlen dürfen weitere Erdbeerscheiben als Dekoration nicht fehlen!“, so die junge Back-Madame. „Recht hat sie!“, sagen wir. Für Ihr Rezept und Ihren Einfallsreichtum gibt es einen Gutschein für den Marienthaler Kloster-Kaffee-Klatsch mit allem Zipp und Zapp. Mama, Papa sowie eine Freundin dürfen dabei natürlich nicht fehlen! Und wer weiß, vielleicht servieren wir dem Quartett dann auch einen Erdbeer-Käsekuchen?!
Machen wir einfach das Beste draus,
Euer TEAM
P.S.: Unser Chef lässt alle ganz herzlich grüßen!
Unter uns: Er freut sich ganz bestimmt über Eure Grüße unter u.steiniger@uwe-steiniger.de
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Über Uwe Steiniger
Küchenmeister Uwe Steiniger steht seit rund 35 Jahren am Herd. Nach etlichen Stationen im In- und Ausland betreibt er seit rund fünf Jahren die Klostergastronomie Marienthal. Im Westerwald zählt er zu den bekanntesten Köchen, denn neben seiner Kochkunst schätzt man seinen Ideenreichtum sowie seine lockere Art. Für die Kuriere stellt er regelmäßig seine Favoriten aus der Küche und Besonderheiten rund um gutes Essen und Trinken vor.
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