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Nachricht vom 10.01.2021    

Die schönsten Denkmäler im Westerwald

Die historischen Sehenswürdigkeiten einer Region spiegeln nicht nur ihre Kulturgeschichte wider. Sie sind auch Anziehungspunkt für viele Touristen und verschönern die Landschaft durch einzigartige Baudenkmäler. Der Westerwald hat diesbezüglich besonders viele Denkmäler zu bieten und die sind definitiv eine kleine Erkundungstour wert.

Pixabay.com © Silberkugel66 (CC0 Public Domain)

Die Siedlungsgeschichte des Westerwalds reicht weit zurück. Schon um 380 bis 500 v. Chr. siedelten hier in der Eisenzeit die Kelten und Germanen und hinterließen eindrucksvolle Burganlagen und Landmarken als Zeugnis ihrer Kultur. Später ließen sich auch die Römer entlang des Rheins nieder und im Mittelalter besiedelten verschiedene Adelsgeschlechter wie die Chatten, Franken und Ottonen das Gebiet.

Unnötig zu erwähnen, dass während all dieser Zeit eine Fülle beeindruckender Bauten im Westerwald entstanden. Ihre einmalige Baukunst für die Nachwelt zu bewahren ist Aufgabe des regionalen Denkmalschutzes. Eine Institution, die sich dem Erhalt historisch ländlicher Baukultur widmet und damit einige der schönsten Sehenswürdigkeiten im ländlichen Raum pflegt und bei Bedarf auch restauriert.

In guter Gesellschaft - Limburg als Tor zur Denkmalregion Westerwald
Der Westerwald erstreckt sich nördlich der Domstadt Limburg an der Lahn und hat somit eine echte Größe in Sachen Denkmäler zum Nachbarn. Allein der Limburger Dom zieht jährlich zahlreiche Besucher an und ist mit seinem gotischen bis romanischen Baustil bezeichnend für zwei der wichtigsten Sakralbaustile in der Region. Gleiches gilt für Limburgs Fachwerkhäuser, die auch den Westerwald in besonderem Maße prägen.

Kurzum: Wer bereits die Baudenkmäler Limburgs liebt, der wird sich im Westerwald sicher nicht mehr satt sehen können. Die drei Kernlandkreise Montabaur, Altenkirchen und Neuwied halten für Besucher eine Fülle interessanter Denkmäler bereit, die man am besten zum Teil einer kleinen Rundreise durch die Kreisstädte und Ortschaften der Region macht. Von beeindruckender Architektur bis hin zu traditionellem Kunsthandwerk gibt es dabei für Reisende viel zu entdecken.

Bauwerk vom Fach - Montabaurs Altstadt
Alte Fachwerkhäuser gehören mit zu den häufigsten Baudenkmälern Deutschlands. Einige Städte haben dabei besonders viele Fachwerkbauten zu bieten. Zu diesen Städten gehört auch Montabaur. Die Stadtgeschichte lässt sich bis ins 10. Jahrhundert nachweisen und hat von historischen Erzbischöfen bis hin zu königlichen Regenten viele historische Persönlichkeiten gesehen. Neben dem berühmten Schloss Montabaur sind Besucher dabei insbesondere von der Montabaurer Altstadt immer wieder fasziniert. Eine gut erhaltene Fachwerkfassade lässt den Geist des Altertums hier authentisch wiederaufleben. Zwei ganz besondere Objekte befinden sich diesbezüglich in der Steinstraße.

Beim Ensemble Steinweg 13 und 14 handelt es sich um zwei beeindruckende Einzeldenkmäler aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Erst im Herbst 2020 wurden weite Teile der Außenfassade im Rahmen eines örtlichen Bauprojektes aufwendig restauriert und verschönern jetzt wieder die Altstadtkulisse. Ein Besuch lohnt sich also und kann Reisende bei dieser Gelegenheit auch gleich zu weiteren Sehenswürdigkeiten Montabaurs führen. Sehr zu empfehlen sind in diesem Zusammenhang die Denkmalzonen der Stadt.

Denkmalzonen in Montabaur
Abgesehen von der Altstadt in Montabaur sind in dem altertümlichen Städtchen noch weitere Denkmalfassaden besonders gut erhalten. Hierzu gehört natürlich allen voran die Denkmalzone um Schloss Montabaur. Das barocke Schloss wurde im 10. Jahrhundert erbaut und war seinerzeit Sitz des Herzogs Hermann von Schwaben. Später residierten hier auch der der Trierer Erzbischof Poppo von Babenberg, der Erzbischof Theoderich von Wied, Kurfürst Johann Hugo von Orsbeck, Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Sachsen sowie diverse Herzöge von Nassau, die das Anwesen wiederholt als Jagdschloss nutzten.

Bezeichnend ist, dass der Bau zu Zeiten der ersten Kreuzzüge entstand und in seinem heutigen Erscheinungsbild dem heiligen Berg Tabor in Israel nachempfunden ist. Dort soll nach biblischer Überlieferung die Verklärung Christi stattgefunden haben. Schloss Montabaur hat somit eine äußerst religiöse Bedeutung und ist insbesondere für Pilger und Christen eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Westerwald. Weitere bedeutende Denkmalzonen in Montabaur werden von folgenden Parteien gestellt:

• alte Stadtbefestigung
• Kurtrierische Wildbanngrenze
• Jüdischer Friedhof

Einzigartige Handwerkskunst - die Keramikwerkstätten von Höhr-Grenzhausen
Neben dem Fachwerkbau haben auch andere Handwerkskünste im Westerwald lange Tradition. Hierzu gehört insbesondere das Lehm- und Keramikhandwerk. Veranstaltungen wie de Westerwälder Lehmbautage haben in der Vergangenheit immer wieder aufgezeigt, welch imposante Kunstwerke sich aus Lehm und Ton zaubern lassen. Dazu gehören neben Bauelementen wie Treppenaufgängen und Wandfassaden für Fachwerkhäuser insbesondere auch Erzeugnisse aus dem Kunsthandwerk.
Von schmuckvollen Tassen, Vasen und Gefäßen bis hin zu filigranen Traditionsarbeiten wie Tonpfeifen lässt sich die Herstellung von Keramik in den unterschiedlichsten Formen als echtes Kulturerbe des Westerwalds bezeichnen. Sehr alte Keramikwerkstätten der Region stehen deshalb auch zurecht unter Denkmalschutz.

Das gilt zum Beispiel für die Keramikwerkstatt Böhmer in Höhr-Grenzhausen. Das alte Töpfereianwesen ist nicht nur Produktionsstätte für einige der schönsten Keramikarbeiten im Westerwald. Zeitgleich können Besucher hier auch einen der am besten erhaltenen Kannöfen der Region bestaunen. Wer die alten Keramikwerkstätten von Höhr-Grenzhausen danach weiter erkunden möchte, dem hilft der Online-Wegweiser zu den regionalen Keramikwerkstätten. Hier finden Interessenten ganze 31 Betriebe der Verbandsgemeinde, in denen Keramikliebhaber sicher ein schönes Souvenir nach ihrem Geschmack finden.

Royal und religiös - Baudenkmäler in Altenkirchen
Die Liste von Kulturdenkmälern im Westerwaldkreis ist lang. Unter ihnen tummelt sich auch eine Fülle alter Kirchenbauten, die häufig durch ihre imposante barocke, romanische, gotische oder neugotische Bauweise auffallen. Ein paar besondere Schmuckstücke hat diesbezüglich Altenkirchen zu bieten. Der Name ist Programm, denn alte Sakralbauten wie die

• Evangelische Auferstehungskirche Schönberg
• Evangelische Kirche Almersbach
• Katholische Pfarrkirche Hamm
• Kirche St. Antonius zu Oberlahr
• Pfarrkirche St. Elisabeth zu Elkenroth
• Pfarrkirche St. Joseph

geben die bedeutenden Architekturepochen des Westerwalds perfekt wieder. Bei der geografischen Nähe zu Westerwälder Domstädten wie Limburg ist das kaum verwunderlich. Allerdings findet man gerade in Altenkirchen neben Sakralbauten noch ein paar andere Raritäten unter den religiösen Sehenswürdigkeiten. Zu nennen wäre hier insbesondere der Druidenstein bei Kirchen an der Sieg. Der kegelförmige Basaltstein ist ein beeindruckendes Zeugnis keltischer Siedlungsgeschichte und Endziel des örtlichen Kreuzwegs von Herkersdorf. Er dient an Himmelfahrt für traditionelle Prozessionen und zeigt, dass keltische und katholische Kultur durchaus Hand in Hand gehen können.

Des Weiteren findet man in Altenkirchen auch eine Reihe seltener, denkmalgeschützter Prunkbauten und Villen des hiesigen Landadels, die Kulturreisende in der Region unbedingt mit in ihre Besichtigungstour einplanen sollten. Da wären zum Beispiel Schloss Friedewald und Burg Freusburg, die durch ihre traditionellen Fachwerkoberbauten auffallen. Sehr eindrucksvoll sind auch Baudenkmäler wie die dreistöckige Villa in der Wiedstraße oder die Privilegierte Apotheke in der Wilhelmsstraße der gleichnamigen Kreisstadt Altenkirchen. Sie zeugen davon, dass der Westerwald nicht zuletzt auch eine bewegte Adelsgeschichte besitzt, die in der gesamten Region zahlreiche Denkmäler gestiftet hat.

Von allem das Beste - die Fachwerk- und Kirchenschätze in Neuwied
Gemeinsam mit Montabaur und Altenkirchen bildet Neuwied die drei zentralen Landkreise des Westerwalds. In ihm kommt mit Blick auf Denkmäler von Fachwerk bis Sakralbau das beste zusammen. Mittelalterfans kommen hier mit gut erhaltenen Burggemäuern wie der Ortsbefestigung in Altwied oder dem Grauen Turm in Engers voll auf ihre Kosten. In Engers befindet sich außerdem eine sehr eindrucksvolle neuromanische Säulenbasilika, auf deren Friedhof es noch einen alten Wehrturm der Stadtbefestigung zu entdecken gibt.

Besonders viele gut erhaltene Fachwerkbauten und Fachwerkvillen gibt es zudem in Irlich und der Altstadt von Feldkirchen zu bestaunen. In Feldkirchen steht zeitgleich auch ein sehr schöner Sakralbau. Gemeint ist vor allem die Evangelische Pfarrkirche im spätromanischen Baustil. Ebenfalls sehr imposant ist die spätromanische Pfarrkirche in Niederbieber, die mit einem dreischiffigen Langhaus aus dem 15. Jahrhundert aufwartet. (prm)



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