Werbung

Nachricht vom 23.06.2020    

Uni Siegen entwickelt neue digitale Lehr- und Lernformate

Die Universität Siegen arbeitet an der Entwicklung von neuen E-Learning-Angeboten mit. Siegener WissenschaftlerInnen sind an vier Konzepten beteiligt, die das NRW-Wissenschaftsministerium für eine Förderung ausgewählt haben. Insgesamt werden 18 Projekte für neue digitale Lehr- und Lernformate mit insgesamt 10,5 Millionen Euro finanziert.

(Foto: Universität Siegen)

Siegen. Hintergrund der Förderung ist das Online-Sommersemester, das die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen in der Corona-Pandemie in kürzester Zeit mit einem umfassenden digitalen Lehrangebot auf die Beine gestellt haben. Das Wissenschaftsministerium möchte die Hochschulen gemeinsam mit der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) mit der Förderlinie (OERContent.nrw) auf diesem Weg weiter unterstützen. Die Konzepte sind gezielt auf Open Education Ressources ausgerichtet, also auf frei zugängliche Bildungsmaterialien. Nicht nur der Zugang, sondern auch die Nutzung und Verbreitung sind kostenlos und bieten damit große Möglichkeiten für Lehrende und Studierende. Die ausgewählten Anträge, bei denen mindestens drei Hochschulen zusammenarbeiten, erhalten bis zu 1,5 Millionen Euro.

Beim Projekt digGER hat die Universität Siegen die Konzeptleitung. Zusammen mit den Universitäten Duisburg-Essen und Paderborn möchte man die digitalen Kompetenzen in der Germanistik stärken.

In dem geisteswissenschaftlichen Fach, das wie kaum ein anderes mit dem gedruckten Wort assoziiert wird, mangelt es noch an multimedialen Lehr-Lern-Angeboten. „Der Computer spielt als professionelles Arbeitsinstrument in der Germanistik eine immer wichtigere Rolle, sei es zur Auswertung von großen Textsammlungen, als Kommunikationsmedium oder als virtuelle Arbeitsumgebung für Schule und Studium“, so Prof. Dr. Friedemann Vogel. Der Linguist vertritt gemeinsam mit seinen Kollegen Prof. Dr. Stephan Habscheid und Prof. Dr. Torsten Steinhoff die Universität Siegen in dem Projekt.

Im Rahmen von digGER werden verschiedene Lernarrangements entwickelt. Thematisch reicht der Bogen vom „Programmieren für Germanisten“ bis zu „Sprache in der internetbasierten Kommunikation“. Ein vor allem für Lehramtsstudierende interessantes Angebot bezieht sich auf digitale Schreibdidaktik. Hier geht es um die Frage, wie Schreibkompetenzen gefördert werden können und welches Potential dabei dem Schreiben und Lesen am PC und mit Hilfe von Textverarbeitungsprogrammen zukommt. Das digitale Schreiben besitzt ein herausragendes Lernpotential, weil es das Planen, Formulieren und Überarbeiten von Texten unterstützt und vielversprechende Optionen für kooperatives Schreiben und die Veröffentlichung eröffnet. „Digital gestützte hochschuldidaktische Angebote gibt es allerdings bislang nicht“, sagt Vogel. „Hier kann digGer wichtige Bausteine liefern.“



Die digGER-Lernarrangements können Studierenden unter anderem beim Selbststudium in der Abschlussphase eine Hilfe sein. Sie sollen aber außerdem in forschungsorientierten Seminaren die Realisierung von kleinen Projektstudien unterstützen oder aber in einzelnen Veranstaltungen genutzt werden, wenn es zum Beispiel in der Einführung in die Linguistik um internetbasierte Kommunikation geht.

Ein wesentliches Element von digGer ist die Einbindung externer ExpertInnen per Video, die unter anderem einen eigenen Ansatz vorstellen und sich dabei kontrovers im Forschungsfeld positionieren.

Ebenfalls vom Land NRW gefördert werden die folgenden digitalen Lehr- und Lernformaten, an denen die Universität Siegen beteiligt ist.

Zusammen mit den Universitäten Bochum und Düsseldorf arbeitet die Universität Siegen an dem Konzept „Digitale Materialien in der Stochastik-Lehre für Präsenzveranstaltungen und Selbststudium“. Es umfasst ein Lehrkonzept sowie kombinierbare digitale Materialien, die in allen grundlegenden Stochastik-Veranstaltungen für Studierende der Mathematik sowie der Natur- und Ingenieurwissenschaften eingesetzt werden können.

Inklud.nrw ist ein Konzept der Universitäten Paderborn, Siegen, Duisburg-Essen und Bielefeld. Ziel ist die Entwicklung inklusionsorientierter Basiskompetenzen in der Lehrerbildung und der Erwerb von digitalisierungsbezogenen Kompetenzen.

Das Projekt DigiMal.nrw, bei dem die Universität Duisburg-Essen mit den Universitäten Siegen, Dortmund, Bielefeld, Köln, Münster, Paderborn und Wuppertal zusammenarbeitet, beschäftigt sich mit digitalen Aspekten in der Mathematiklehrerbildung. Die Qualität von zentralen Lehrveranstaltungen im Lehramtsstudium Mathematik soll mit Hilfe von digital gestützten Maßnahmen verbessert werden.

Die Konzepte sollen zeitnah umgesetzt und die Inhalte in das neue Online-Landesportal ORCA.nrw (Open Ressources Campus NRW) eingestellt werden, damit sie allen Studierenden und Lehrenden in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung stehen. (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.




Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Weitere Praxisschließung in Herdorf: Wie sicher ist die ärztliche Versorgung in der Region?

Herdorf/Region. Der 26. April markiert für viele Patienten das Ende einer Ära in Herdorf, als die Praxis des Allgemeinmediziners ...

"Fachwerkmord" trifft auf Saxophon: Krimiautorin Brühl liest im b-05 Café

Montabaur. Spannung pur und dazu noch eine Prise Musik: Darauf können sich die Besucher des b-05 Cafés freuen. Ab 12 Uhr ...

DFB-Punktespiel: SSV Weyerbusch als erster FVR-Verein mit Gold-Status ausgezeichnet

Weyerbusch. Engagement und vielfältige Bemühungen werden belohnt – darüber durfte sich nun auch der SSV Weyerbusch freuen. ...

Pedel-Waldfest: Klettern und Grillen zwischen Vallendar und Hillscheid

Höhr-Grenzhausen. Die Handballer aus Vallendar öffnen am Mittwoch, 1. Mai, bereits ab 10 Uhr die Pforten auf dem Pedel und ...

Westerwaldwetter: Winter ade - Frühsommer hält Einzug

Region. Die nördliche Strömung, die uns diese Kaltluft brachte, kommt zum Erliegen. Der Weg aus Süden wird frei und warme ...

Der Kinderschutzbund Westerwald informiert zum Tag der gewaltfreien Erziehung

Region. Seit dem 1. Januar 2011 ist das Recht von Kindern auf eine gewaltfreie Erziehung im Bürgerlichen Gesetzbuch verankert. ...

Weitere Artikel


Night of Light 2020 – Ein Hilferuf der Veranstaltungsbranche

Region. Die Veranstaltungsbranche ist nach eigenen Angaben der drittgrößte Wirtschaftszweig in Deutschland. Wird aber als ...

EULLa-Antragsverfahren für Landwirte eröffnet

Montabaur. Mit dem EULLa-Programm werden landwirtschaftliche Betriebe, die freiwillig zusätzliche Leistungen für den Umwelt- ...

Lesesommer Rheinland-Pfalz: Stadtbücherei Hachenburg dabei

Hachenburg. Wer sich in der Stadtbücherei Hachenburg zum Lesesommer anmeldet, erhält eine Clubkarte und kann aus dem gesamten ...

Verkehrsunfallflucht durch schwarzen Kleinwagen

Hachenburg. Am Montag, den 22. Juni um 15:33 Uhr befuhr eine 20-jährige Frau mit ihrem grauen Fiat 500 die Straße "Neumarkt" ...

„Night of light“ – Ein flammender Appell an die Politik

Hachenburg. Die Aktion „Night of Light“ vereint Marktteilnehmer aus allen Bereichen der Veranstaltungswirtschaft, um in einer ...

Selbsthilfegruppen „Verwaiste Eltern“ und „Trauernde Eltern“

Limburg. Das kann bedeuten: sprechen oder schweigen, weinen, wüten oder auch einmal lachen, zur Ruhe kommen oder aktiv werden. ...

Werbung