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Nachricht vom 08.06.2020    

Montabaur: Evangelische Christen feiern Gottesdienst in katholischer Kirche

Die Montabaurer Katholiken helfen ihren evangelischen Geschwistern: Ab Freitag, 12. Juni, feiert die Evangelische Kirchengemeinde ihre Gottesdienste bis auf weiteres in der Katholischen Kirche St. Peter in Ketten. Diese Kirche bietet mehr Platz für Gottesdienste in Zeiten der Coronakrise.

Pfarrerin Anne Pollmächer und der katholische Pfarrer Heinz-Walter Barthenheier in "St. Peter in Ketten". Fotos: Peter Bongard

Montabaur. Eine Übergangslösung, die Mut macht, findet die evangelische Pfarrerin Anne Pollmächer: „Ich habe während der vergangenen Wochen viele Gespräche mit den Menschen aus unserer Gemeinde geführt. Sie sehnen sich sehr danach, wieder zu einem Gottesdienst zu kommen. Aber sie scheuen sich auch davor, anderen den Platz wegzunehmen.“ Denn aufgrund der derzeitigen Corona-Vorgaben sind „echte“ Gottesdienste in den evangelischen Kirchen der Kreisstadt schwierig: Der Zugang zur Pauluskirche ist wegen der Arbeiten am Glockenturm eingeschränkt, und in der Lutherkirche dürfen maximal 30 Menschen zusammen feiern – kein Vergleich zu den rund 100 Besucherinnen und Besuchern, die dort an normalen Sonntagen Gott loben. „Deshalb haben wir nach anderen Möglichkeiten gesucht und sind bei den Katholiken nicht nur auf offene Ohren, sondern auf ganz viel Gastfreundschaft gestoßen“, freut sich die Pfarrerin.

Für den katholischen Pfarrer Heinz-Walter Barthenheier ist die unbürokratische Hilfe nicht nur selbstverständlich, sondern ein Ausdruck des guten ökumenischen Miteinanders in Montabaur. „Die Ökumene ist schon seit Jahren lebendig und hat sich in der Krise besonders bewährt“, betont er. „Meine evangelische Kollegin und ich standen in den vergangenen Wochen in ständigem Kontakt über die Entwicklung. Es hat gutgetan, gegenseitig Erfahrungen auszutauschen.“ Erfahrungen, die sowohl für Barthenheier als auch für Pollmächer völlig neu sind. „Dadurch, dass man nicht singen darf, haben die Gottesdienste einen sehr meditativen Charakter. Das fühlt sich schon anders an“, sagt Barthenheier.

Statt des Sonntagmorgen nun ein Freitagabend: Für die evangelischen Christen dürfte sich auch der neue Gottesdiensttermin ungewohnt anfühlen. Aber das ist verschmerzbar, findet Anne Pollmächer: „Die Hauptsache ist, dass sich die Menschen wieder begegnen und gemeinsam Gottesdienst feiern können." (bon)



Die Gottesdienste der Evangelischen Kirchengemeinde Montabaur finden bis auf weiteres jeden Freitag um 18.30 Uhr in der Katholischen Kirche St. Peter in Ketten statt.

Im Detail: Wichtige Regeln für den Gottesdienst
Gottesdienste in Kirchen und im Freien sind in Rheinland-Pfalz seit Anfang Mai unter bestimmten Rahmenbedingungen wieder erlaubt.
Wichtige Eckpunkte sind unter anderem:
• Die maximale Zahl der Teilnehmenden ergibt sich aus den möglichen Sitzplätzen, die nach allen Seiten einen Mindestabstand von anderthalb Metern gewährleisten.
• Warteschlangen sollen beim Betreten und Verlassen der Kirche vermieden werden.
• Ein Mund-Nasen-Schutz muss getragen werden – außer bei Gottesdiensten im Freien.
• Vom gemeinsamen Singen ist abzusehen; das Musizieren kleinerer Ensembles (bis zu fünf Personen) sowie Sologesang und Soloinstrumente sind hingegen unter bestimmten Bedingungen möglich.
• Emporen werden nicht genutzt. Ausnahme sind Musikerinnen und Musiker, die im Gottesdienst mitwirken.
• Im Eingangsbereich werden Desinfektionsmittel bereitgestellt.
• Gottesdienstgäste müssen am Eingang ihre Kontaktdaten in einer Liste eintragen. Diese wird einen Monat in einem verschlossenen Umschlag im Gemeindebüro aufbewahrt und dann vernichtet.

Weitere Infos sowie Richtlinien und praktische Hinweise für den Sonntagsgottesdienst gibt es im Internet auf www.zentrum-verkuendigung.de.


Mehr dazu:   Coronavirus  
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