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Nachricht vom 27.12.2018    

Überlegungen zu einem Radverkehrskonzept im Westerwaldkreis

Zu der Forderung nach einem Radverkehrskonzept im Westerwaldkreis hat Uli Schmidt (Horbach), Mitglied im Verkehrsclub Deutschland (VCD) Überlegungen notiert, die im Folgenden verkürzt wiedergegeben werden: Ziel eines zeitgemäßen Radverkehrskonzeptes soll es sein, das mehr Menschen im Westerwald das Fahrrad für ihre alltäglichen Fahrten zur Arbeit, zur Schule und Ausbildung, zum Einkauf oder Arzt sowie in der Freizeit nutzen können.

Kaputte Straßen, auf denen Radfahrer sich bewegen müssen, sollten bald Vergangenheit sein. Foto: privat

Westerwaldkreis. Eine Voraussetzung dafür sind sichere, komfortable, direkte und schnelle Radwegeverbindungen. Daran mangelt es im Westerwaldkreis – der Anteil von Kreis-, Landes- und Bundesstraßen mit einem alltagstauglichen Radweg sind minimal. Dagegen gibt es bei den touristischen Radwegen durch Feld und Wald ein gutes Angebot. Eine Verbesserung der Situation ist nur mit deutlichen Investitionen und deshalb nicht ohne politische Entscheidungen möglich. Die notwendigen Maßnahmen betreffen alle Straßenbaulastträger von der Ortsgemeinde, der Verbandsgemeinde und dem Kreis bis zum Land und Bund.

Wo stehen wir und wo wollen wir hin?
Im letzten Jahr haben auch in Montabaur viele Menschen den 200. Geburtstag des Fahrrades gefeiert. Dabei wurde es von mehreren Rednern auch als klimafreundliche Verkehrsalternative auf vielen alltäglichen Wegen gewürdigt. Überlegt wurde, wie mehr Pendler zwischen der Kreisstadt und dem Umland auf das Fahrrad umsteigen können. Das ist angesichts der topografischen Verhältnisse dank elektrischer Unterstützung keine Illusion mehr. Die Anzahl der Pedelecs (E-Bikes) nimmt auch im Westerwald rasant zu, von einer weiteren Steigerung ist auszugehen. Dies führt im Ergebnis auch zu einer Stärkung der Volksgesundheit. Folge ist aber auch eine Steigung des Geschwindigkeitsniveaus im Radverkehr. Das künftige Radverkehrsnetz im WW muss auch diesen Anforderungen gewachsen sein.

Sicherheit des Radelns
Bei der Planung eines Radverkehrsnetzes im Kreis ist das Unfallgeschehen im Radverkehr zu beachten. Noch immer ist die Zahl der Unfälle mit Fahrradbeteiligung zu hoch. Der überwiegende Teil der Unfälle ereignet sich innerorts, kommt es doch hier zu den meisten Berührungspunkten mit anderen Verkehrsteilnehmern, vor allem Autos.

Bürger sind zu beteiligen
Bei einer wie auch immer sich vollzeihenden Verbesserung des Radverkehrs im Kreis sind die interessierten Bürger/innen zu beteiligen. Gerade der derzeit erfreulich hohe Einsatz von Menschen für den Bau des schon lange geforderten Radwegs zwischen Montabaur und Holler zeigt, dass sich immer mehr „Wäller“ dafür interessieren und sich dafür auch einsetzen. Mögliche Themen sind dabei:
- Fehlende Radwege und Verbindungen,
- Netzlücken im Radnetz,
- bauliche Mängel an bestehenden Wegen (Breite, Schlaglöcher, Wurzeln)
- Sicherheitsmängel (Kreuzungen, Querungen)
- Beschilderungsmängel
- Unklare Radverkehrsführung (Straßenseite, Gehweg)
- Fehlende Verknüpfung mit dem ÖPNV
- Fehlende oder mangelhafte Fahrradstellplätze
- Lob für bereits erfolgte Schritte….



Mehr Radverkehr – weniger Umweltbelastung
Es bestehen im gesamten Westerwald deutliche Potenziale zur Steigerung des Radverkehrsanteils und dadurch zur Reduzierung der CO2-Emissionen. Insbesondere kurze Wege verursachen bei der Nutzung des PKWs hohe Emissionen, da die Motoren dann noch nicht mit optimalem Wirkungsgrad arbeiten. Diese kurzen Wege bieten sich aber in besonderem Maße für eine Verlagerung aufs Fahrrad an.

Fahrradparken
Notwendig ist unbedingt auch der Bau von überdachten Radstellplätzen in den Städten, Verwaltungsgebäuden und größeren Unternehmen. Wegen der zu erwartenden Nutzung von vermehrt hochwertigen Rädern und Pedelecs, müssen wettergeschützte Unterstellmöglichkeiten geschaffen werden, die auch vor Diebstahl gesichert werden können.

Pflege und Instandhaltung
Um die weitgehend noch zu schaffende Radwegeverkehrsinfrastruktur mit hoher Qualität zu erhalten, ist die Pflege und Instandhaltung der Radwege von hoher Bedeutung. Nur wenn sich die Radler/innen auf angemessenen Wegen fortbewegen können, werden sie diese langfristig auch nutzen. Der Kreis sollte bei seinem zweijährlichen Straßenbauprogramm eine eigene Sparte für den Bau von Radwegen und die Schaffung der notwendigen Infrastruktur aufnehmen. Ziel muss es sein, dass in jedem Plan mindestens ein Radwege-Neubau und darüber hinaus bei Bedarf eine Sanierung vorgesehen wird. Im Grundsatz ist bei jedem Straßenprojekt zu prüfen, ob eine Radinfrastruktur notwendig ist.

Beispiele für erforderliche Rad-Infrastrukturmaßnahmen im südlichen Kreisteil
• B 255 ab Montabaur bis Niederahr mit Schließung von längeren NetzlückenAbschnitten
• L 326 Montabaur bis Holler (hohe Priorität) und weiter bis ins Buchfinkenland
• L 300 Großholbach für Holbachquerung und Anbindung Gelbach
• Strecke am Alten Galgen für Nordanbindung Industriegebiet Heiligenroth
• Montabaur – Heiligenroth ohne Höhenquerung
• Siershahn – Mogendorf im Zuge der L 313
• Wirges – Siershahn im Zuge der L 313
• Ransbach-Baumbach – Ebernhahn im Zuge der L 303.


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