Werbung

Nachricht vom 10.01.2017    

Erste Behandlung weltweit im Dernbacher Krankenhaus

Hilfe für Patienten mit Herzschwäche: „Wir haben hier ein einzigartiges Therapieverfahren, das Patienten mit Herzschwäche hilft“, erläutert Dr. Markus Reinartz, Chefarzt der Kardiologie im Herz-Jesu-Krankenhaus, die Weltneuheit. „Damit sind wir weltweit die ersten, die dieses spezielle weiterentwickelte Gerät implantiert haben.“

Dernbach. Das Therapiekonzept zur Herzschwäche sieht in der Regel am Anfang eine medikamentöse Behandlung und bei einer Symptomverschlechterung die Implantation eines CRT-Schrittmachers vor. Bisher kamen jedoch Patienten, die zusätzlich eine bestimmte Herzrhythmusstörung, das Vorhofflimmern, aufwiesen, für diese Schrittmachertherapie nicht in Frage. Durch den Schrittmacher werden der Herzrhythmus und damit die Pumpleistung stabilisiert. Beim Vorhofflimmern kommen jedoch zusätzliche Stromimpulse von den Vorhöfen, die den regulären Herzrhythmus und die Schrittmacherimpulse stören.

„Mit unserem neuen Gerät können wir jetzt endlich auch diesen Patienten helfen“, freut sich Dr. Reinartz. Es ist etwa so groß wie die bekannten Schrittmacher und wird schonend über einen Katheter in ein Gefäß eingebracht, das direkt auf dem Herzmuskel angesiedelt ist. Der markanteste Unterschied besteht darin, dass mit dem neuen CCM-Schrittmacher nicht der Herzrhythmus selbst korrigiert wird. Vielmehr nehmen die von ihm abgegebenen Stromstöße Einfluss auf bestimmte biochemische Vorgänge in der Zellmembran des Herzmuskels, die für das Zusammenziehen des gesamten Organs verantwortlich sind. Hier geht es um einen Ionenfluss, der bei der Herzschwäche verringert ist und durch den Stromimpuls wieder auf ein Normalmaß angehoben wird. „Damit erreichen wir, wenn die Herzschwäche nicht schon stark ausgeprägt ist, nach einigen Wochen fast wieder die gewohnte Pumpleistung. In der Folge werden die Patienten wieder leistungsfähiger, weniger kurzatmig - insgesamt steigt die Lebensqualität deutlich an.“



Für die Wirkung des Schrittmachers ist es wichtig ist, dass der Stromimpuls zum richtigen Zeitpunkt abgegeben wird. Daher muss das Gerät quasi permanent den Stromfluss im Herzen messen, vergleichbar mit einem Smartphone, das immer den Kontakt zum nächsten Funkmast sucht. Dabei verbraucht das Gerät Energie, so dass eine tägliche Aufladung eingeplant werden muss. „Das passiert ganz einfach, indem der Patient sich einmal pro Woche ein kleines Ladekissen auf die Brust über dem implantierten Schrittmacher legt. Die Ladezeit beträgt ca. 45 Minuten“, fügt Dr. Reinartz an.

Hintergrund-Information: Herzschwäche, Herzinsuffizienz, ist ein Krankheitsbild, das sich mit zahlreichen Symptomen bemerkbar macht. Zuerst sind Abgeschlagenheit und eine verringerte Belastbarkeit beziehungsweise Leistungsfähigkeit oder Verwirrtheit zu spüren. Im Verlauf gesellen sich Luftnot, Kurzatmigkeit sowie Wasseransammlungen u.a. in der Lunge hinzu, weshalb immer häufiger Krankenhausaufenthalte notwendig werden. Hintergrund ist, dass das Herz an Pumpleistung verliert. Um diese auszugleichen, erweitert sich das Herz, was jedoch die Pumpleistung umso mehr verringert. „Stellen Sie sich vor, Sie müssten eine Flüssigkeit durch einen Schlauch mit einem großen Durchmesser pumpen“, illustriert Dr. Reinartz, „dafür ist ein höherer Druck notwendig als bei einem dünnen Schlauch.“


Lokales: Wirges & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Wirges auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Einbruchversuch in Juweliergeschäft in Rennerod vereitelt

Rennerod. Wie die Polizeidirektion Montabaur berichtet, ereignete sich der Vorfall zwischen 21.40 Uhr und 22.15 Uhr in der ...

Arbeiten an der Kirburger Kirche dauern noch bis Ende des Jahres

Kirburg. Mit dem Dach startet die zweite Phase der umfangreichen Sanierung des vom 1872 bis 1874 erbauten Gebäudes. Die Planungen ...

Blaulichterlebnis beim Girls' Day: Die Polizeiinspektion Hachenburg öffnete die Türen für interessierte Mädchen

Hachenburg. Von 9 bis 14 Uhr erhielten 13 neugierige Mädchen im Alter von 15 bis 18 Jahren aus dem oberen Westerwaldkreis ...

Angriff aus der Luft: Raubvogel attackiert Joggerin zwischen Lützelauer Mühle und Limbach

Limbach. Die Sportlerin, die zu ihrer gewohnten Jogging-Runde aufgebrochen war, erlebte eine böse Überraschung, als hätte ...

Geldautomatensprengungen in Montabaur, Andernach und Köln: 20-Jähriger dringend tatverdächtig

Region. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei Köln führen nach mehreren Geldautomatensprengungen umfangreiche Ermittlungen ...

Unbekannte zünden "Mon-Stiletto" Schuhskulptur in Montabaur an - Zeugen gesucht

Montabaur. Gegen 15.15 Uhr konnten Passanten beobachten, wie die "Mon-Stiletto" Skulptur, ein markantes Wahrzeichen der Stadt, ...

Weitere Artikel


Kellerdecke: Eine Dämmung lohnt sich fast immer

Montabaur. Wer sich selbst an der Dämmung versuchen will, arbeitet am besten mit fertigen Kellerdecken-Dämmplatten, die ...

Anhänger entwendet, Naturstein verloren

Berod bei Wallmerod. In der Zeit von Samstag, 7. Januar, 16 Uhr bis Sonntag, 8. Januar, 10:30 Uhr, wurde in einem Waldstück ...

Fachseminar Gewässerschutz der Universität Koblenz an der Nister

Stein-Wingert. Am Beispiel des Flusses Nister im nördlichen Westerwald führt die Leiterin der AG Fließgewässerökologie an ...

Winterchaos im Bereich der Autobahnen A 48 und A 3

Region. Zwar wurden lediglich ein leichter Verkehrsunfall mit Sachschaden sowie ein Pannenfahrzeug, welches aufgrund der ...

Wintereinbruch führt im Westerwald zu Verkehrsbeeinträchtigungen

Montabaur. Die Unfälle verlaufen bisher weitgehend glimpflich meldet die Polizeidirektion Montabaur für den Westerwaldkreis. ...

Schwerer Verkehrsunfall auf B 49 - drei Schwerverletzte

Neuhäusel. Am Montagabend, den 9. Januar ereignete sich auf dem Steilstück der B 49 „Großer Herrgott“ ein schwerer Verkehrsunfall. ...

Werbung