Werbung

Nachricht vom 08.12.2016    

Mogendorfer baut eine Schule in Tansania

Eigentlich ist es Wahnsinn, was sich Eberhard Ströder zumutet. Seit Jahren reist der 75-Jährige nach Afrika und setzt in Tansania Projekte um, die den Menschen vor Ort helfen. Projekte, für die die Bezeichnung „ehrgeizig“ oft untertrieben ist. Gerade eben hat er mit Helfern einen Kindergarten auf die Beine gestellt, und als nächstes plant er, eine Schule zu bauen. Doch wer Eberhard Ströder kennt, weiß: Der Mann zieht das durch.

Eberhard Ströder ist weit über 70 - und legt sich immer noch für Tansania ins Zeug. In der Schreinerei, die er vor einigen Jahren in dem afrikanischen Land eröffnet hat, stellt er unter anderem Fensterrahmen her. Die sollen später in der Nähwerkstatt, einem Kindergarten und bald auch in einer Schule verbaut werden - allesamt Projekte, die der Mogendorfer angestoßen und betreut hat. Fotos: privat

Mogendorf. Und das Leben gibt ihm Recht: Er hat zahllose Unterstützer, und die Hilfe kommt tatsächlich denen zugute, die sie wirklich brauchen.

1998 fliegt Eberhard Ströder das erste Mal nach Tansania, entwickelt Ideen für die Stadt Korogwe und packt tatkräftig mit an, wenn’s an deren Umsetzung geht. Ab 2009 ist er jedes Jahr dort, manchmal sogar mehrmals im Jahr. Seine erste Idee ist eine Schreinerei: Dank vieler Spenden und tatkräftiger Helfer vor Ort baut Ströder einen kleinen Betrieb, in dem heute drei Festangestellte, zwei Azubis und viele Tagelöhner ihr Geld verdienen. Dann, 2011, folgt ein Wassertank für mehrere Familien am Rande der Usambaraberge. Im gleichen Jahr beginnen Ströder und seine Freunde aus Tansania mit dem Bau eines Pfarrhauses und eines Wasserauffangbeckens, das 90.000 Liter Wasser fasst. Ströders jüngste Projekte: eine knapp 70 Quadratmeter große Nähwerkstatt und der Kindergarten, dessen Rohbau im Sommer eingeweiht worden ist und der 2017 komplett fertig sein soll.

Darüber hinaus hilft Ströder den Einheimischen immer wieder mit Kleinigkeiten: Der Schreiner baut ihnen vor einigen Jahren Särge, Tische, die Einrichtung für den Kindergarten, und, und, und. Sein Lohn für die Mühen: die Dankbarkeit der Menschen. Eberhard Ströder zahlt die Reisen aus eigener Tasche und bekommt für seinen Einsatz keinen Pfennig.

Auch sein nächstes Projekt macht er nicht des Geldes wegen, sondern weil es ihm eine Herzensangelegenheit ist. Eberhard Ströder möchte eine Schule bauen – „mitten in der Pampa“, wie er sagt. Zwar gibt es in dem Ort Segera schon eine, aber die ist viel zu klein. „Deshalb ist es wichtig, dass es dort einen neuen Bau gibt, in dem mehr Kinder unterrichtet werden können“, sagt der Senior und rechnet vor, dass dort 200 Kinder in sieben Klassen unterkommen. „Die Jungen und Mädchen sollen nicht nur lernen, wie sie Gemüse anbauen. Sie müssen lesen, schreiben und rechnen können. Denn Bildung ist das A und O.“




Stellenanzeige

img

Jugendpfleger (m/w/d)

Verbandsgemeindeverwaltung Altenkirchen-Flammersfeld
57610 Altenkirchen


Im September hat der Bau der Schule begonnen. Wenn sie fertig ist, geht sie in den Besitz des Staates Tansania über. Bis es soweit ist, haben Ströder und seiner Helfer aber noch viel zu tun: Im kommenden Jahr fliegt er wieder in das ostafrikanische Land, um mit anzupacken und in seiner Schreinerei Tische, Stühle und Fensterrahmen für die Schule herzustellen. „Dann steht erst einmal kein neues Projekt an“, sagt er, denkt kurz nach und murmelt: „Allerdings brauchen die Menschen dort unten noch ein weiteres Wasserauffangbecken ...“

Eberhard Ströder kann nicht anders. Er liebt das Land und dessen Menschen – und weiß, dass in seinem Engagement offenbar viel Segen steckt. „Die Unterstützung, die ich von den Westerwäldern bekomme, ist unglaublich“, sagt er und freut sich, dass er immer wieder üppige Zuwendungen von Menschen erhält, denen das Schicksal Tansanias ebenso am Herzen liegt wie ihm. Aber es gibt eben immer etwas zu tun, und Spenden kann er immer gut gebrauchen. Auch wenn Eberhard Ströder nach dem Schulbau etwas kürzer treten will. Aber die guten Ideen gehen dem Mogendorfer sicher nie aus. (bon)

Wer Eberhard Ströders Projekte in Tansania unterstützen möchte, kann spenden: Kreissparkasse Westerwald, IBAN DE22573510300155089006, Kennwort „Tansania“


Lokales: Wirges & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Gottesdienst in der Westerwald-Brauerei Hachenburg: Hoffnung in bewegten Zeiten

Am Sonntag, 12. Oktober, lädt die Freie evangelische Gemeinde Hachenburg zu einem besonderen Gottesdienst ...

Einbruch in Einfamilienhaus in Elsoff: Unbekannte entwenden Bargeld

In Elsoff kam es zu einem Einbruch in ein Einfamilienhaus. Unbekannte Täter verschafften sich Zugang ...

SOPREMA unterstützt elf soziale Projekte im Westerwald mit 16.500 Euro

Im Rahmen des Förderprogramms "Manni macht's möglich" hat der Abdichtungs- und Dämmstoffhersteller "SOPREMA" ...

BBS Montabaur Teil des Netzwerks "Schule ohne Rassismus"

Am Dienstag (7. Oktober) wurde die BBS Montabaur als 214. Schule in Rheinland-Pfalz in das Netzwerk "Schule ...

Wichtige Unterstützung für psychisch Erkrankte im Westerwald

Psychische Erkrankungen können jeden treffen. Im Westerwaldkreis finden Betroffene und Angehörige seit ...

Rheinland-Pfalz verlängert Fristen für Klimaschutzprojekte

Angesichts von Lieferengpässen und langwierigen Vergabeprozessen hat der Landtag in Mainz einstimmig ...

Weitere Artikel


Soziale Gruppenarbeit und mehr Transparenz beim Haushalt

Die SPD-Fraktion im Westerwälder Kreistag beantragt für die kommende Sitzung, dass die Möglichkeit zu ...

Öffentliche Ausbietung eines Pirschbezirks im Jagdbezirk Hachenburg

Die Jagdgenossenschaft Hachenburg bietet einen entgeltlichen Begehungsschein (sogenannter Pirschbezirk) ...

Seitenstein-Zwerg ist wieder da – hatte Dieb schlechtes Gewissen?

Mehr als zwei Jahre war er verschwunden, der lustige Zwerg, der Wanderern den Weg zum sagenumwobenen ...

Vorstand dankt für langjährige Verbundenheit

Im Rahmen einer feierlichen Ehrung dankte der Vorstand 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sparkasse ...

DRK Krankenhaus Altenkirchen-Hachenburg: Ehrung und Abschied

In Hachenburg wurden 52 Betriebsjubiläen, sowie 14 Eintritte in den Ruhestand des DRK Verbundkrankenhauses ...

Schüler setzten sich kritisch mit Volkstrauertag auseinander

Ist Krieg nötig, um Krieg zu bekämpfen? Ist Friedfertigkeit eine Utopie? Und brauchen wir heute noch ...

Werbung