Werbung

Nachricht vom 04.07.2016    

Zentralen Ort des Gedenkens für Feuerwehren des Landes geschaffen

Trotz guter Ausbildung und moderner Technik verlieren immer wieder Feuerwehrleute im Einsatz ihr Leben. Vor allem für die Hinterbliebenen und die betroffenen Wehren ist das tragisch. In Koblenz wurde jetzt ein Ort geschaffen, wo in einem Außenbereich und in einer kleinen Kapelle Ihrer gedacht werden kann, aber auch aller Verstorbenen, die sich je für die Feuerwehr eingesetzt haben.

Die Gedenkstätte in Koblenz wurde eingeweiht. Foto: privat

Region. In einer Feierstunde, begleitet vom Landesfeuerwehrmusikkorps und gemeinsam mit Geistlichen der katholischen und evangelischen Kirche sowie einem jüdischen Rabbiner und einem muslimischen Imam haben der Leitende Ministerialdirektor Eric Schäfer in Vertretung des rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz und der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes (LFV) Rheinland-Pfalz, Frank Hachemer, die Gedenkstätte nun ihrer Bestimmung übergeben.

„Wir hatten bisher in Rheinland-Pfalz keinen gemeinsamen Ort des Gedenkens für Todesopfer oder für die Verstorbenen aus den Reihen der Feuerwehren. Wir haben daher einen angemessenen Ort des Gedenkens vorgeschlagen“, erklärt der LFV-Präsident. Das fand schnell ein offenes Ohr beim Innenminister des Landes, der sich des Vorhabens annahm. Bei den Planungen war sehr schnell klar, dass es mehr als ein Gedenkstein sein sollte. „Und der Ort sollte keinesfalls abgelegen oder abgeschoben am Rand eines Friedhofes oder gar Baugeländes sein“, sagte der Präsident weiter.

Letztlich fiel die Wahl auf den Grünstreifen auf dem Gelände der Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule Koblenz (LFKS) zwischen dem Landesverbandsgebäude und dem Unterkunftsgebäude. Hier befindet sich auch die Beratungs- und Koordinierungsstelle für psychosoziale Notfallbetreuung und der Sitz des Landesfeuerwehrverbandes. Das Gelände oberhalb der Stadt Koblenz wird deshalb gerne auch als „Landes-Feuerwehrzentrum“ bezeichnet.



Der Ort des Gedenkens besteht aus zwei Elementen: einer Steinskulptur mit einem etwa drei Meter hohen Basaltfindling sowie einem Mühlstein aus rotem Sandstein, daneben zusätzlich einer kleinen Kapelle von etwa zwei mal drei Metern Grundfläche. Die gepflasterte Fläche davor kann zusätzlich bei Veranstaltungen genutzt werden. In das kleine Gebäude selbst können sich bis zu vier Personen aufhalten. „Die Steine sollen symbolhaft für ein dauerhaftes, unverrückbares Erinnern und Gedenken stehen“, sagte Hachemer, „und einen Bezug zu den Regionen in Rheinland-Pfalz herstellen: Aus dem Norden der vulkanische Basalt, aus dem Süden der rötliche Stein.“

Die Kapelle ist als „Raum der Stille“ konzipiert, ist also ausdrücklich nicht allein christlicher Gebetsort: „Sie steht Gläubigen aller Religionen genauso offen wie auch Menschen, die sich einfach zum Nachdenken oder Innehalten oder zum Gespräch zurückziehen möchten“, ergänzt der LFV-Präsident.

Alles in allem hat die Gedenkstätte knapp 30.000 Euro gekostet. Rund die Hälfte davon übernahmen Spender (Unfallkasse Rheinland-Pfalz, Handwerkskammer Koblenz, Landrat, Kreissparkasse Mayen). „Wir haben jetzt einen zentralen Rückzugsort für ein stilles Gebet und das Gedenken an die toten Kameraden zur Verfügung. Hier sind Gespräche in kleinem Kreis möglich – und es ist ein Mahnmal für die Gefahren des Feuerwehrdienstes“, meinte der Präsident.



Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Kriminalpolizei Koblenz sucht Praktikanten: Einblick in die Welt der Ermittlungen

Koblenz. Im Polizeipräsidium Koblenz ist es an der Zeit, die nächsten Generationen von Kriminalermittlern zu inspirieren ...

Dramatischer Polizeieinsatz in Nister: Mann droht mit Selbstverbrennung

Nister. Die Ereignisse spielten sich montagnachts gegen 23.45 Uhr in Nister ab. Die Polizei Hachenburg wurde aufgrund einer ...

Fußballverband Rheinland wurde 75 Jahre: Der Fußballkreis Westerwald-Sieg feierte in Norken

Norken. Neben den Vertretern aus dem Fußballkreis konnte der Kreisvorsitzende Marco Schütz weitere Gäste begrüßen. Landrat ...

Vorsätzliche Autoreifen-Beschädigung durch Nägel in Hilgert? Die Polizei ermittelt

Hilgert. Zwischen Sommer 2023 und April 2024 wurden der Polizei vermehrt Fälle gemeldet, in denen Autofahrer Schäden an ihren ...

Montabaur aktiv - ein Fest für Sportler und Besucher

Montabaur. Zuvor sei dem Verfasser dieses Artikels eine persönliche Bemerkung gestattet: Für den WW-Kurier ist klar, dass ...

Uraufführung "Missa Nova": Gospelchor "Born again" und Blasorchester Daubach überzeugen musikalisch

Montabaur. Gemeinsam mit dem Gospelchor "Born again" des Landesmusikgymnasiums brachte das Blasorchester Daubach e.V. die ...

Weitere Artikel


Meet and greet mit Truck Stop zu gewinnen

Nauroth. Truck Stop, gegründet 1973 in der Nähe von Hamburg, ist die deutsche Band par exzellence, die Countrymusik in Deutschland ...

725 Jahre Stadtrechte: „Bewusstsein für Traditionen stärken!“

Montabaur. Als großes Plus nannte Gabi Wieland die Lage von Montabaur mitten in Europa: „Damit sind wir verpflichtet, unsere ...

Ein Friedensbotschafter kehrt zurück nach Montabaur

Montabaur. Seit dem Wochenende erinnert wieder ein Denkmal an die Absturzstelle oberhalb des Wolfsturmes in Montabaur und ...

Bäcker nahmen Gesellenbrief entgegen

Region/Ransbach-Baumbach. Bevor das geschah gab es aber erstmal gratulierende Worte durch die Berufsschullehrerin Marion ...

Eisenbahnfreunde erlebten in Westerburg kurzweilige Stunden

Westerburg. Mehrmals im Jahr öffnen sich die Tore des Erlebnisbahnhofs Westerwald, der sich hinter dem Bahnhof in Westerburg ...

„Die Bindweide“, ein Industriedenkmal mit neuem Leben

Malberg. Der neu errichtete Aussichtsturm auf der Höhe zwischen Malberg und Steinebach an der Sieg lockt inzwischen auch ...

Werbung