Werbung

Nachricht vom 10.04.2016    

Wasser als Lebensquell verstehen und es entsprechend schützen

Gehen wir schonend mit den Ressourcen der wertvollsten aller Rohstoffe um? Der Quell alles Lebens wird oft missbraucht und dem eigentlichen Ursprung entfremdet. Flüsse, Seen und Meere verkommen, nur um des Profits willen. Nicht nur in der gesamten Welt, sondern auch „bei uns vor der Haustür“. Die Nister ist ein typisches Beispiel dafür. „Geld regiert die Welt!“, nicht der Verstand oder die Vernunft.

Dieses überdimensionierte und Millionen teure Stauwehr an der Schneidmühle bei Hachenburg hat schon oft die Gemüter erhitzt. Sehr wartungsintensiv und mehrfach umgebaut und „repariert“ soll es nach dem Willen der Experten bald ganz verschwinden. Fotos: Reinhard Panthel

Region. Das Fallbeispiel des kleinen und idyllischen Flusses unserer Heimat, der Nister, gibt Aufschluss darüber, wie unüberlegt viele Verantwortliche mit dem eigentlich schutzbedürftigen Gewässer umgehen. Es gibt zahlreiche „Hilfsprogramme“ des Landes Rheinland-Pfalz und der unermüdlich engagierten Helfer der „ARGE Nister“, die sich dem Schutz des Naturgewässers verschrieben haben. Will man die Nister im Interesse des Naturschutzes wirklich schützen, dann helfen dabei keine gut gemeinten „Fensterreden“, sondern gesetzliche Regeln die auch konsequent umgesetzt und überwacht werden.

An dem Flussverlauf von der Fuchskaute bis nach Wissen, wo die Nister in die Sieg mündet, kann man eine Fülle von vermeidbaren Störungen und Versäumnissen feststellen. Alle Probleme sind den Verantwortlichen im Land und den Kreisen Altenkirchen und Westerwald bekannt, aber die unterschiedlichsten Interessen werden oft geduldet oder gar nicht erst abgestellt.

Die wirtschaftlichen Interessen des Geldverdienens um jeden Preis, Gleichgültigkeit von untätigen Behörden und die nicht mehr zeitgemäße Praxis im Umgang mit dem noch immer gesetzlich verbrieften „Wasserrecht längst vergangener Zeiten“ lähmt oder blockiert das Bemühen die Natur zu schützen. Was nützen die gut gemeinten Aktionen des Landes oder Bundes – „Aktion blau“, „Lachs 2000“ – in die viel Geld und noch mehr ehrenamtliche Helferstunden geflossen sind, wenn das Land das Ergebnis nicht überprüft oder Ohnmacht an der Durchsetzung der Verordnungen erkennen lässt?

Es sollen nur ein paar der erkennbaren und seit Jahren bekannten Störquellen aufgezeigt werden: Für den ungehinderten Fischzug unüberwindbare Stauwehre vielerorts entlang der Nister auch dann, wenn „Alibi-Fischtreppen“ die Naturschützer beruhigen sollen. Zum deutlichen Negativbeispiel gehört auch das Stauwehr im Bereich der Gemeinde Heuzert, wo ein uneinsichtiger Mühlenbesitzer auf das Wasserrecht pocht und sich damit bisher erfolgreich über berechtigte Forderungen des Landes und des Naturschutzes hinwegsetzt. Während der Sommermonate wird das Fließwasser der Nister durch Bauwerke im Bachverlauf ausschließlich in den künstlichen Kanal zur Turbine geleitet, wobei der eigentliche Flussverlauf austrocknet und einen ungehinderten Fischzug unmöglich macht.



Auch das Kloster Marienstatt nutzt für die eigene Stromgewinnung das Wasser der Nister und lenkt den Fluss in einen Kanal, der in der Turbine mündet. Auch in diesem Fall ist der Fischzug nicht gewährleistet. Neben anderen „Mühlenbesitzern“, von denen kein einziger eine Mühle im ursprünglichen Sinne betreibt, sondern nur um Zusatzverdienste zu sichern, ist inzwischen der Industriebetrieb „Nisterhammer“ in der Gemeinde Nister verkauft und das „Wasserrecht“ vom Land zurück gekauft worden.

Geblieben ist ein gigantisches Stauwehr im Bereich der Schneidmühle, das nun überflüssig geworden ist. Hier wurden planerisch und baulich Unsummen von Geldern versenkt, deren Notwendigkeit stets in Frage gestellt worden sind. Glaubt man den Plänen der Straßenneuplanungen in diesem Bereich, so soll es in Zukunft im Zuge eines veränderten Straßenverlaufs eine Neuordnung – auch für den Fluss Nister – geben. repa


Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       
       
       
 


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Angriff aus der Luft: Raubvogel attackiert Joggerin zwischen Lützelauer Mühle und Limbach

Limbach. Die Sportlerin, die zu ihrer gewohnten Jogging-Runde aufgebrochen war, erlebte eine böse Überraschung, als hätte ...

Geldautomatensprengungen in Montabaur, Andernach und Köln: 20-Jähriger dringend tatverdächtig

Region. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei Köln führen nach mehreren Geldautomatensprengungen umfangreiche Ermittlungen ...

Unbekannte zünden "Mon-Stiletto" Schuhskulptur in Montabaur an - Zeugen gesucht

Montabaur. Gegen 15.15 Uhr konnten Passanten beobachten, wie die "Mon-Stiletto" Skulptur, ein markantes Wahrzeichen der Stadt, ...

Verstärkte Polizeikontrollen decken Alkohol- und Drogenmissbrauch im Straßenverkehr auf

Westerwaldkreis. Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung trafen die Beamten der Polizei am 22. April um 17.25 Uhr zwei junge ...

Rätselhafter Einbruch in Wirges: Diebe entkommen mit britischem Auto

Wirges. In den Morgenstunden des heutigen Mittwochs (24. April) zwischen 11.04 Uhr und 11.13 Uhr wurde ein Einfamilienhaus ...

Neuer Pflegegradrechner der Verbraucherzentralen hilft bei Selbsteinschätzung

Region. Leistungen der Pflegeversicherung sind nur für Personen erhältlich, die im Rahmen einer Pflegebegutachtung einen ...

Weitere Artikel


Bad Marienberger Wanderer erkundeten Burg Rotenhain

Rotenhain. An der Motte wurden von Oberritter Peter Benner 15 Mägde und 3 Knappen herzlich begrüßt. Benner erläuterte bei ...

Jugend+Gottesdienst „iCross“

Bad Marienberg. In einem witzigen und zugleich tiefgründigen Theaterstück wurde in das Thema des Abends eingeführt und der ...

BI Wildenburger Land will Gemeinsamkeit

Friesenhagen. Gemeinsam mehr bewegen - unter diesem Motto lud die BI Wildenburger Land kürzlich befreundete Bürgerinitiativen ...

Warum Julia Klöckner die Wahl verlor

Horbach. Der SPD-Ortsverein Stelzenbach in der Kleinregion Buchfinkenland, Gelbachhöhen und Elbertgemeinden lädt künftig ...

Taschendiebstahl und Einbruchsdiebstahl

Westerburg. Am Freitag, 8. April um 16:07 Uhr wurde ein 67- jähriger Mann in Westerburg im Einkaufsmarkt Kaufland Opfer eines ...

Drei Verkehrsunfälle im Raum Westerburg

Salz. Am 9. April zwischen 17:45 Uhr und 22:30 Uhr beschädigte ein bisher unbekannter Verkehrsteilnehmer mit seinem Fahrzeug ...

Werbung