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Nachricht vom 15.03.2016    

Von Büchern, Wein und einem König, der kein Kaiser war

Im Jahr 1291 verlieh König Rudolf I. von Habsburg Montabaur die Stadtrechte. Dieses Ereignis stand im Mittelpunkt eines historischen Themenabends, zu dem die Stadt Montabaur mit dem Stadtarchiv sowie der ehrenamtlich getragene Arbeitskreis „Historischer Stammtisch“ in die Bürgerhalle eingeladen hatten. Rund 90 Zuhörer waren gekommen, um sich die Vorträge anzuhören, in dem neuen Buch zur Stadtgeschichte zu blättern und den neuen Jubiläumswein zu kosten.

Ein Hoch auf Montabaur und seine Stadtrechte. Mit dem neuen Jubiläumswein stießen die Akteure des historischen Themenabends an (v.l.) Bernd Schrupp, Ingeborg Schewior, Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland, Dr. Hermann-Josef Roth und Jürgen Ketzer.

Montabaur. „Tradition pflegen – Zukunft leben“. Diesen Slogan hat sich die Stadt Montabaur im Jubiläumsjahr auf die Fahnen geschrieben. „Wir wollen das Jubiläum mit vielen Komponenten feiern. Eine wichtige Säule dabei ist die Reihe mit historischen Vorträgen, die – und das freut mich besonders – von Ehrenamtlichen der Initiative „Ich bin dabei“ vorbereitet und durchgeführt wird. Meinen herzlichen Dank dafür. Sie tragen die Geschichte der Stadt weiter“, so Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland bei der Begrüßung. Geschichte wird häufig über das gedruckte Wort weitergegeben und so passte sich der Beitrag von Dr. Herrmann-Josef Roth nahtlos an die Rede der Stadtbürgermeisterin an, denn Roth stellte das neue Buch „Die Geschichte der Stadt Montabaur – Montabaur in kurfürstlicher Zeit von 1500 bis 1815“ (Zweiter Teil, Band 2) vor, das von einem Autorenteam verfasst wurde. Es enthält eine Aufsatzsammlung zu den Themen Kirche und kirchliches Leben (Wolfgang Ackva), Schulwesen (Alois Baltes), Verwaltung im kurtrierischen Amt (Günter Henkel), die Franziskaner und Montabaur (Dr. Roth) und das Hospital- und Sozialwesen (Ingeborg Schewior). „Es ist ein Gang durch die Geschichte. Lesefreundlich und handlich. Und es erklärt, warum Montabaur heute so ist, wie es ist“, beschrieb Roth das Buch. Es ist für 19 Euro im örtlichen Buchhandel und im Stadtarchiv erhältlich.

Um das Leben und Wirken des König-Rudolf I. von Habsburg ging es in dem Vortrag von Jürgen Ketzer. „Was Rudolf 1291 in Montabaur angestoßen hat, wirkt bis heute nach. Denn ohne die Stadtrechte wäre Montabaur nie das geworden, was es heute ist“, stellte Ketzer mit Blick auf die mit den Stadtrechten verbundenen Privilegien fest. Er führte aus, dass König Rudolf nie in Montabaur gewesen sei und bezeichnete die Verleihung der Stadtrechte an Montabaur als „erwünschte Nebenwirkung der politischen Lage“ am Ende des 13. Jahrhunderts. Diese politische Lage habe König Rudolf I. von Habsburg derart in Atem gehalten, dass er keine Zeit hatte, Kaiser zu werden. Im Jubiläumsjahr soll nun gegenüber dem Amtsgericht der König Rudolf von Habsburg-Platz eingeweiht werden und damit endlich der Mann gewürdigt werde, „der die Ehre hatte, Montabaur die Stadtrechte zu verleihen“, so Ketzer. Dass die Verleihung der Stadtrechte auch im Mittelalter keine einfache Sache war und die örtlichen Verwaltungen ordentlich in Wallung versetzen konnte, stellte Bernd Schrupp in seinem humoristischen Beitrag dar. Am Beispiel seiner Heimatstadt Weilburg, die kurz nach Montabaur die Stadtrechte erhielt, erzählte er, welche Turbulenzen entstehen können, wenn Stadtrechte zwar verliehen werden, aber nirgendwo schriftlich fixiert ist, was es damit im Detail auf sich hat.



Zum Abschluss des Abends stellten Initiator Jürgen Ketzer und Gabi Wieland den Jubiläumswein vor, der aus den Weinbergen von Sasbach am Kaiserstuhl stammt, der Heimat von König Rudolf. Der Wein steht in zwei Ausführungen als Rotwein (Spätburgunder) und als Weißwein (Müller-Thurgau) zur Verfügung. Mittlerweile sind die Flaschen mit dem Jubiläums-Etikett in über 20 Geschäften und Gastronomiebetreiben in der Innenstadt erhältlich.


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