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Nachricht vom 24.02.2016    

Team Flüchtlingshilfe erweitert

Die Verbandsgemeinde Montabaur hat das Team Flüchtlingshilfe aufgestockt und die Aufgaben neu aufgeteilt. Seit Januar gehören zwei sozialpädagogische Fachkräfte dem Team in der Verbandsgemeindeverwaltung an, das für die Flüchtlingsunterbringung und –betreuung zuständig ist: Christine Mai und Marie-Theres Wagner sollen künftig die Arbeit der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer in den Ortsgemeinden und der Stadt Montabaur koordinieren und begleiten.

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Lagebesprechung im Büro des Bürgermeisters (v.l.), Christine Mai, Edmund Schaaf, Marie-Theres Wagner und Uwe Kusber. Foto: Verbandsgemeindeverwaltung Montabaur.

Montabaur. Außerdem wird es ihre Aufgabe sein, die Integration der Flüchtlinge zu unterstützen und bei der Vermittlung gemeinnütziger Arbeit zu helfen.

Derzeit leben rund 420 Asylbewerber in 20 Ortsgemeinden und der Stadt Montabaur. In vielen Orten gibt es bereits Arbeitskreise ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer. „Die Betreuung und Integration der Flüchtlinge ist eine gesellschaftliche Herausforderung. Es ist entscheidend für das Gelingen der Integration der Menschen in unsere Gemeinden, dass wir uns so früh wie möglich um sie kümmern. Bisher ist es gelungen, die vielen Flüchtlinge angemessen unterzubringen und angemessen zu betreuen. Das ist in erster Linie den vielen Ehrenamtlichen zu verdanken, aber auch der engagierten Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung“, so Bürgermeister Edmund Schaaf. Die große Zahl der Flüchtlinge stellt die Verwaltung vor große Herausforderungen: Dienstags und donnerstags werden die Menschen aus den Erstaufnahmeeinrichtungen zur Kreisverwaltung nach Montabaur gebracht und von dieser auf die zehn Verbandsgemeinden im Westerwaldkreis verteilt.

Die Flüchtlinge kommen mit ihren wenigen Habseligkeiten. Es müssen kurzfristig Wohnungen für sie beschafft werden. Die Verbandsgemeine Montabaur hat von Anfang an das Ziel verfolgt, die Menschen in Wohnungen und nicht in Sammelunterkünften unterzubringen. Dazu mussten bisher mehr als 80 Wohnungen angemietet werden. Die Verwaltung zahlt den Hilfesuchenden ihr Taschengeld aus, stellt ihnen Behandlungsscheine für notwendige Arztbesuche aus, mietet die Wohnungen an, rechnet mit den Vermietern die Verbrauchskosten ab und stattet die Wohnungen mit gebrauchten Möbeln aus. Es ist aber damit nicht getan. Bei Familien mit Kindern muss geklärt werden, welche Kindertagesstätte oder Schule die Kinder besuchen, welche Sprachkurse angeboten werden können, wie die Menschen zu diesen Einrichtungen kommen. Der Gebrauch der Einrichtungsgegenstände in den Wohnungen muss erläutert werden und es bedarf der Hilfe für Menschen aus fremden Kulturkreisen für Behördenangelegenheiten.

Die vielen ehrenamtlichen Helfer stoßen oft an ihre Grenzen und benötigen ihrerseits Beratung und Hilfe. Die beiden Sozialfachkräfte sollen die ehrenamtlichen Helfer unterstützen und ihre Arbeit koordinieren und außerdem nach Beschäftigungsmöglichkeiten für die Flüchtlinge suchen. „Deshalb bin ich sehr froh, dass der Verbandsgemeinderat meinem Vorschlag zugestimmt hat, zwei Teilzeitstellen für Sozialpädagoginnen für diese Aufgaben zu schaffen“, erläutert der Bürgermeister. Die neuen Mitarbeiterinnen gehen ihre Aufgaben engagiert an. „Im Moment sind wir noch mit der Bestandsaufnahme beschäftigt. Wir treffen uns mit allen Ortsbürgermeistern, besuchen die Helferkreise und wollen auch Kontakt mit den Schulen und Kindertagesstätten aufnehmen. Dort, wo Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe aktiv sind, werden wir uns vorstellen und unsere Unterstützung anbieten“, beschreiben Christine Mai und Marie-Theres Wagner ihre Kontaktarbeit.



Da, wo es noch keine Helferkreise gibt, wollen sie möglichst bald welche ins Leben rufen. „Wir möchten den Ehrenamtlichen die Möglichkeit geben, sich gegenseitig auszutauschen und zu unterstützen. Dabei ist es wichtig, die anstehenden Herausforderungen auf mehrere Schultern zu verteilen. Ansonsten besteht für den Einzelnen die Gefahr, sich zu überfordern und aufzugeben.“ Ihre eigene Aufgabe sehen Mai und Wagner darin, die Arbeit der Gruppen fachlich zu begleiten und sie untereinander zu vernetzen. Das Team Flüchtlingshilfe innerhalb der Verwaltung steht unter der Leitung von Uwe Kusber und umfasst mittlerweile sieben Mitarbeiter, die zum Teil nur stundenweise beschäftigt sind. Eine wichtige Aufgabe leisten einige Rentner mit handwerklicher Berufserfahrung, die sich um die Einrichtung der Wohnungen kümmern. Die Verbandsgemeinde Montabaur hat eine Gewerbehalle angemietet, die als Möbellager dient. Hier werden gespendete Möbel gelagert, teilweise aufgearbeitet und in die angemieteten Wohnungen gebracht.

Zum Netzwerk von Christine Mai und Marie-Theres Wagner gehören neben dem eigenen Team und den Ortsbürgermeistern auch die hauptamtlichen Kräfte von Diakonie und Caritas, bei den Kirchengemeinden, beim Haus der Jugend und schließlich die Aktiven der Ehrenamtsinitiative Ich bin dabei. „Überall gibt es Anknüpfungspunkte und Formen der Zusammenarbeit, die wir gerade kennenlernen“, erzählen die beiden Fachkräfte. Mit einigen Ortsbürgermeistern haben sie inzwischen konkrete Ansätze entwickelt, wie und wo die Asylbewerber in der Ortsgemeinde zu gemeinnütziger Arbeit herangezogen werden können, zum Beispiel im Arbeitsbereich der Gemeindearbeiter. „Die meisten Asylsuchenden möchten arbeiten, sich nützlich machen. Dies hilft ihnen, den Tag zu strukturieren. Außerdem gibt es kaum ein besseres Mittel zur Integration“, wissen Mai und Wagner. „Wenn die Asylbewerber anerkannt sind und dann als Asylberechtigte gelten, wechselt die Zuständigkeit von der Verbandsgemeindeverwaltung auf das Job-Center. Dort werden sie auch unterstützt bei der Suche nach einer Arbeitsstelle und der Qualifikation dafür“, so Teamleiter Uwe Kusber. Aber auch dann brauchen die Flüchtlinge weiterhin Unterstützung vor Ort. Hier werden die beiden VG-Mitarbeiterinnen eng mit dem Jobcenter und der Agentur für Arbeit kooperieren und die Flüchtlinge und ihre ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer weiter unterstützen sofern dafür Bedarf besteht.

Infokasten: Kontakt: „Café International“ heißt die Anlaufstelle im Haus der Jugend für ehrenamtliche Flüchtlingshelfer. Hier sind Christine Mai und Marie-Theres Wagner regelmäßig anzutreffen, immer mittwochs von 16-18 Uhr.

In der VG-Verwaltung sind sie zu erreichen unter Telefon: 02602 / 126-888; E-Mail: cmai@montabaur.de und mwagner@montbauar.de, Rathaus: Neubau, dritte Ebene.


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