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Nachricht vom 29.12.2015    

Vor 25 Jahren wurde Nihat Yusufoglu ermordet

Hachenburg gedenkt an den kurdischen Jugendlichen, der von einem fremdenfeindlichen Jugendlichen erstochen wurde. 250 Menschen zogen – wie damals - erneut durch die Stadt um an den rassistisch motivierten Mord zu erinnern. Am Parkhaus weist nun eine Gedenktafel auf das Geschehen vor 25 Jahren hin. Am Rande der Gedenkfeier kam es zu einem Überfall auf einen Teilnehmer, er wurde mit einem Messer bedroht und geschlagen.

Foto: Reinhard Panthel

Hachenburg. Mit Entsetzen mussten die Bürger der Stadt Hachenburg vor 25 Jahren feststellen, dass aus niedrigen Beweggründen ein Jugendlicher aus dem Raum Bad Marienberg einen fast Gleichaltrigen mit einem Messer niedergestochen hatte. Das Tatwerkzeug fand sich kurze Zeit später im Brunnen vor dem städtischen Rathaus wieder. Nicht nur ein Streit zwischen Jugendlichen, sondern auch ein fremdenfeindlicher Hintergrund war als Tatmotiv erkennbar und führte auch schnell zur Festnahme des Täters. Jetzt erinnerte eine Demonstration an das entsetzliche Geschehen.

„Sie zogen gröhlend durch die Stadt, als Nihat starb“, so titelte damals die renommierte Zeitung „Die Zeit“ über das Geschehene, das weit über die Grenzen des Westerwaldes hinaus für Aufmerksamkeit sorgte. Einer spontanen Demonstration schlossen sich damals nicht alle politischen Interessengruppen an. So auch diesmal, als am Gedenktag des 28. Dezembers, wieder einmal Bürger, ehemalige Nachbarn, Mitglieder der Antifa und DGB-Gewerkschaftler, einige Kommunalpolitiker und Kirchenvertreter den Demonstrationsmarsch anführten. In unmittelbarer Nähe des damaligen Wohnhauses wurde nun eine Gedenktafel angebracht, die an den kurdischen Jugendlichen erinnern soll, der hier als Opfer eines fremdenfeindlichen Handelns sein Leben verlor.

„Zum Gedenken an Nihat Yusufoglu, am 28. 12. 1990 von einem Neo-Nazi erstochen. Erinnern heißt widerstehen“, so die Botschaft auf der Gedenktafel, die an der Außenmauer des Parkhauses befestigt ist. Dekan Martin Fries bedauerte, dass nur so wenige Bürger Anteil genommen haben. Alle Redner, unter denen sich auch Stadtbürgermeister Karl-Wilhelm Röttig und MdB Gabi Weber befanden, wiesen darauf hin, dass sich derzeit rechtradikales Gedankengut verstärkt breit mache. Diesen geistigen Brandstiftern solle man mutig entgegentreten. (repa)



Die Polizei Hachenburg bittet zum Thema um Zeugenhinweise. Am 28. Dezember, gegen 18.45 Uhr, wurde ein Mann in Hachenburg, im Seitenbereich des Bahnhofes, von drei männlichen Personen, unter Vorhalt eines Messers aufgefordert, sein Geld herauszugeben.

Die Täter sollen alle mit dunklen Kopfbedeckungen, dunklen Jacken bekleidet und mit Schals vermummt gewesen sein. Zwei der Täter sollen einen karierten „Pakistani-Schal“ getragen haben.

Bereits um 17 Uhr, vor Beginn des Gedenkmarsches, anlässlich des 25. Todestags von Nihad Yusufoglu, wurde der Geschädigte ebenfalls im Bereich des Bahnhofes durch eine männliche Person mit einem Schlag eines Regenschirms ins Gesicht verletzt. Hier wird der Täter mit ca. 20 Jahren, kurzes, braunes Haar, schwarze Jacke sowie braune Jeans beschrieben.
Die Polizei bittet Zeugen sich bei der Polizei Hachenburg zu melden, die Hinweise zu einem der beiden Taten oder zu den Tätern geben können.

Zeugen können ihre Hinweise an die Polizei Hachenburg telefonisch unter der 02662/95580 oder schriftlich per Post oder per E-Mail an pihachenburg@polizei.rlp.de
melden.


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