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Nachricht vom 26.11.2015    

Ist die Apotheken-Regelung an Wochenende noch zeitgemäß?

In Hachenburg gibt es vier Apotheken. Wer an Wochenende einen Notfalldienst sucht, der erlebt sein „blaues Wunder“. Kann man alle Regelungen nur „von oben“ steuern, oder gibt es auch so was wie Verantwortungsbewusstsein und einvernehmliche Absprachen?

Fotos: Reinhard Panthel

Hachenburg. In der zertifizierten Einkaufsstadt Hachenburg gibt es nicht nur zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, sondern auch praktische Ärzte, Fachärzte und ein DRK-Krankenhaus. Wie sieht es aber aus, wenn sich ein Notfall ereignet und man auf schnelle Hilfe wartet, bei dem dringend Medikamente aus der Apotheke geholt werden müssen? Dann eignet sich die Beschreibung der Wirklichkeit für ein Drehbuch mit Horrorszenarien. So kann es vorkommen, dass an Wochenenden Arzneimittel nicht in Hachenburg zu bekommen sind, dafür aber kilometerlange Autofahrten in die Nachbarstädte in Kauf genommen werden müssen. Ist eine solche Regelung noch zeitgemäß?

Beschrieben wird hier ein Erlebnis eines über 80-jährigen Hachenburger Bürgers. Auf der Suche nach einer Apotheke fand er in der Hachenburger Szene, trotz vier ansässiger Apotheken, keine Hilfe. Er wusste sich keinen Rat und steuerte als nächster größeren Stadt Altenkirchen an. 14 Kilometer hin, 14 Kilometer zurück…. Ohne Ergebnis. In seiner Not fuhr er dann die 70 Kilometer (hin und zurück) nach Montabaur an, wo er dann das dringend benötigte Medikament bekam.

Nun sagen kluge Köpfe, dass man in der Zeitung beim „Notfalldienst“ auch die dienstbereite Apotheke finden könne. Aber die Tatsache, dass man in seiner Not zuerst einmal in der Gegend herumfahren muss, um Hilfe zu finden, das allein ist schon kritikwürdig. In Hachenburg gibt es vier Apotheken, die alle im Radius von etwa 250 Metern zu finden sind. Da ist es doch zumutbar – wie bei anderen Berufsgruppen auch - im Wechsel einmal im Monat seine Dienste anzubieten. Stammkunden aus vier Apotheken sorgen dann auch dazu, dass der diensthabende Apotheker nicht ganz ohne „Gewinn“ für seinen Service entlohnt wird.



Was aber die Verantwortlichen der derzeitigen Regelung ganz außer acht lassen ist die Tatsache, dass nicht jeder Hilfesuchende auch über ein eigenes Auto verfügt. Was sollen also die Patienten machen, die nicht mobil sind? Bei dem Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln scheidet diese Alternative vollkommen aus. Und weiter: wer bezahlt eine Taxe von Hachenburg aus in die Nachbarstädte? Bei näherer Betrachtung des „Ist-Zustandes“ ist Handlungsbedarf erkennbar.

Wer Internet und ein Auto hat, ist da schon besser dran, der kann unter www.aponet.de nachsehen, wo die nächste Apotheke ist, die Notdienst hat. Das kann bei uns auf dem Land auch schon mal locker 20 Kilometer weg sein. repa


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