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Nachricht vom 22.02.2015    

Gut besuchter Gesundheitsnachmittag in Selters

„Im Wechsel der Jahre gesund bleiben“ war das Motto eines Gesundheitsnachmittags mit vier Fachvorträgen. Das interessierte Publikum erfuhr, wie man mit der Vorsorge für Gesundheit und nachhaltiger Vitalität, seinen Körper mit Geist und Seele in Einklang bringen und somit die eigenen Heilkräfte stärken kann.

Die Referenten des Gesundheitsnachmittags. Von links: Dr. med. Jürgen Birmanns, Diplom-Sportlehrer Frank Neuroth, Heilpraktikerin Petra Sawadsky und Entspannungspädagogin Johanna Thome. Fotos: Helmi Tischler-Venter.

Selters. Schirmherr Stadtbürgermeister Rolf Jung fehlte krankheitsbedingt. Er wurde durch die Vorsitzende des Gewerbevereins Selters, Madelon Bölinger, vertreten.

Der erste Referent, Dr. med. Jürgen Birmanns vom Gesundheitszentrum Dr.-Max-Otto-Bruker-Haus in Lahnstein, gönnte dem Patienten die heilende Bettruhe. Sein Credo „Gesund ist, wer noch krank werden darf“, folgte seiner Erkenntnis, dass chemische Medikamente nicht die Lösung des Problems sind, sondern dass die Natur alle Gaben zur Stärkung der Selbstheilungskräfte bereithält. Er ging der Frage nach: „Können wir Gesundheit essen?“ Gemäß Kneipps Lehrsatz: „Unsere Gesundheit geht durch den Garten und die Küche!“, empfahl der Arzt den Verzehr benötigter Vitalstoffe, die in frischem unbelastetem Obst und Gemüse enthalten sind. Zudem sollten die Nahrungsmittel möglichst unbehandelt und unerhitzt gegessen werden, denn wir brauchen natives Eiweiß, wie es in Rohkost enthalten ist. Daher sollte man Babys nach der Muttermilch selbst zubereitete Naturkost geben. Saisonal und regional erzeugte Produkte sollten bevorzugt und die Vielfalt des Naturkostangebots in traditioneller Weise genutzt werden. Zum Beispiel lassen sich aus heimischem Rotkohl oder Wirsing leckere vollwertige Salate bereiten.

Die ganzheitliche Sicht auf den Menschen ist für die in Harschbach praktizierende Naturheilpraktikerin Petra Sawadsky wichtig: „Hinter jeder Krankheit steckt eine Ursache.“ Das erfordert vom Patienten ein Mitdenken und die Bereitschaft zur Änderung. Sie erzählte aus ihrem Praxisalltag über die Zusammenhänge von Erkrankung und Ernährung und machte drei Faktoren für Erkrankungen aus: ernährungsbedingte, spannungsbedingte und umweltbedingte Ursachen. Da die Ganzheitlichkeit in der Medizin verloren gegangen sei, würden oft Symptome und Krankheit verwechselt. Es dominierten Antibiotika, Operationstechniken und Symptommedizin. Krankheit sei oft ein Hilfeschrei, wie zum Beispiel bei Rückenschmerzen. Hier ist eine genaue Diagnose wichtig. Die Heilbehandlung kostet Kraft, nimmt oft Zeit in Anspruch und zeigt nicht immer direkt Wirkung. „Wir verlieren unsere Bewegung, die dem Menschen doch angeboren ist. Früher waren es lange Wege für wenig Essen, heute sind es kurze Wege für viel Essen.“ Körper, Geist und Seele seien nicht zu trennen. Krankheit bedeute Selbstverantwortung.

In der Vortragspause boten ehrenamtliche Helferinnen neben einem Glas Sekt leckere Butterbrote und Obst an. Danach startete Entspannungspädagogin Johanna Thome ihr Referat mit einer praktischen Entspannungsübung, die die Nackenmuskulatur wahrnehmbar lockerte. Die Durchblutung sitzender Menschen bedarf dauernder Förderung, wie auch Körperwahrnehmung trainiert und seelische Entspannung geübt werden muss. Ziel ist es, Ursachen von Konflikten zu erkennen und Blockaden aufzulösen. Thome verglich das Leben mit einem Kreuzworträtsel, bei dem erst die richtigen Teile ineinander passend zu einer Lösung des Ganzen führen. „Meditation bringt eine Verbesserung der Hirnleistung und hält das Altern auf.“ Das innere Gleichgewicht werde durch negative Gedanken gestört, das Gehirn schlage darauf hin Alarm, weil es das Gleichgewicht wieder herstellen wolle. Die individuelle Aufgabe lautet: Erkenne dich selbst! Freude löste Thomes These aus, mit 50 bekomme der Mensch die Chance der zweiten Geburt. Dazu muss man sich zu einem Punkt der Kindheit zurück versetzen und sich fragen, ob die damals gesetzte Regel heute noch wahr ist. Konflikte entstehen aus Angst vor dem Neuen. Die Organe übernehmen die Probleme des Bewusstseins, wenn der Mensch nicht an sich arbeitet.



An sich arbeiten war das Stichwort für Diplom-Sportlehrer Frank Neuroth. Nach einer kleinen Bewegungsübung gab Neuroth Anstöße, wie bereits mäßige körperliche Aktivität der Gesundheit nützt und zur Verbesserung der Vitalität und des Wohlbefindens führt. Sein Motto lautet: „Alter schützt vor Bewegung nicht.“ Eine Umfrage im Publikum zeigte, dass die Anwesenden mehr als die durchschnittlichen 600 Meter täglich zu Fuß zurücklegen. Neuroth freute sich auch über die im Stadthaus zahlreich anwesenden Männer, denn Gesundheitsvorsorge ist meist Frauensache. „Durch Bewegung kann man sich zwanzig Jahre jünger halten!“, versprach der Trainer, „aber der Aufbau eines Ausdauertrainings erfordert Zeit.“ Das Einüben einer neuen sportlichen Disziplin benötigt circa 70000 Wiederholungen, bis der Körper das biologisch-physikalisch umsetzt. Sein Gesundheitszentrum folgt der Prämisse, dass Fitness-Training Spaß machen soll und in Gemeinschaft stattfinden soll. Er wünschte allen Anwesenden ein schönes, genussvolles, bewegtes Leben.

Wie Moderatorin Johanna Thome eingangs versprochen hatte, war es das Anliegen aller Referenten, fundiert zu informieren ohne zu dogmatisieren. Jeder müsse seine Gesundheit in die eigene Hand nehmen und nicht jeder Sau folgen, die gerade durchs Dorf getrieben wird.

Dazu erhielt die zahlreiche Zuhörerschaft hilfreiche Tipps von den vier sympathischen Rednern und den ehrenamtlichen Helfern des Bio-Kaufgeschäfts „Balou“. Zudem gab es Einkaufstipps und zum Schluss eine Verlosung gesundheitsförderlicher Präsente. (htv)


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