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Nachricht vom 10.02.2014    

Mitarbeiter verweigern Zustimmung zur Sanierung

Für die Karl Giehl Lebensmittel-, Spirituosen- und Süßwaren-Großhandel GmbH & Co rückt das endgültige Ende näher. Wurde erst am 6. 12. 2013 beim Amtsgericht Montabaur der Antrag zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt, so steht heute fest, dass ein weiterer Betrieb nicht mehr möglich ist. Wie konnte es dazu kommen?

Vom Lager in Nistertal aus belieferte der Großhandel über 300 Nachbarschaftsläden und garantierte damit eine lückenlose Nahversorgung – ein Bedarf, der zukünftig vom Wettbewerb gedeckt wird. Foto: Privat

Montabaur/Nistertal. Im Oktober 2013 hatten mit der AWO Bad Marienberg und dem Sozialwerk St. Georg gleich zwei Großkunden des 1929 gegründeten Großhandelsunternehmens, das sich auf die Belieferung von rund 300 Nachbarschaftsläden in der Region spezialisiert hat, überraschend gekündigt. Die kurzfristigen Umsatzverluste von gut zwanzig Prozent ließen sich so schnell nicht ausgleichen. Mangels finanzieller Reserven und mangels eines externen Investors musste die Geschäftsführung Anfang Dezember 2013 Insolvenzantrag stellen.

Mit der vorläufigen Insolvenzverwaltung hatte das Gericht den erfahrenen Rechtsanwalt Joachim Gläser aus Westerburg betraut. Nach einer ersten wirtschaftlichen Lagebewertung hatte er umgehend Konzepte entwickelt, um das Unternehmen kontinuierlich weiter und schnell wieder finanziell auf eigene Füße zu stellen.

Bis Anfang Februar 2014 schöpfte Joachim Gläser alle nur denkbaren Möglichkeiten aus, um das Familienunternehmen als sanierungsfähigen Betrieb darzustellen, Investoren oder Partner zu suchen und langfristig möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. „Wenn man die über Jahre angewachsene Personaldecke um rund ein Drittel hätte zurückgefahren können, wäre dies durchaus möglich gewesen. Ein nahversorger-orientier-tes, von der Politik getragenes Konzept samt potentiellen Investoren stand in den Startlöchern.“ so Joachim Gläser, dem die Enttäuschung nach der Vielzahl an Verhandlungen noch heute anzumerken ist.



Nachdem die Mitarbeiter aber dem unvermeidlichen Abbau der Kernmannschaft ihre Zustimmung endgültig verweigert haben, wird nun noch das vorhandene Lager von einer kleinen Abwicklungsmannschaft veräußert und der Betrieb danach geschlossen. Die wirtschaftliche und berufliche Zukunft aller Mitarbeiter und ihrer Familien erscheint damit in der eher strukturschwachen Region nicht gerade rosig.


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