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Nachricht vom 28.10.2013    

In Hachenburg entstanden kostenneutrale Arbeitsplätze für „Behinderte“

"Die Beschäftigten in unserem Betrieb mit einer Behinderung gehören alle zu den Zuverlässigen und Motivierten" - Dies stellte Geschäftsführer Erhard Hauptmann bei einem Rundgang durch die Wäscherei "Delfin" in Hachenburg fest. Mit dabei waren die Teilnehmenden des diesjährigen “Westerwälder Sozialstammtisches“, zu dem das Forum Soziale Gerechtigkeit in das Unternehmen eingeladen hatte.

Teilnehmende des diesjährigen Sozialstammtisches bei einem Rundgang durch die Integrationswäscherei "Delfin" in Hachenburg. Foto: pr

Westerwaldkreis/Hachenburg. Ziel des Stammtisches ist es, ein Mal im Jahr ohne feste Tagesordnung und ohne Fachvorträge über regionale sozialpolitische Themen zu sprechen. Dieses mit Betroffenen und Angehörigen, Vertretern von Kostenträgern und Einrichtungen sowie Wohlfahrtsverbänden, Sozialorganisationen und Kommunalpolitik. Unter dem Motto „Wir haben nix zu sagen, aber viel zu erzählen“ konnte Forumssprecher Uli Schmidt (Horbach) leider diesmal nur ein Dutzend Interessenten begrüßen. Die Beigeordnete der VG Hachenburg, Gabriele Greis, freute sich darüber, dass zum Sozialstammtisch in die Löwenstadt eingeladen worden war.
Beim Rundgang durch die zur Integrationsfirma Hachenburger Service-Gesellschaft (HSG) gGmbH gehörende Wäscherei informierte Geschäftsführer Hauptmann darüber, dass fast die Hälfte der 43 Beschäftigten über eine Behinderung oder ein anderes Handicap verfügen. „Dank über 200 treuen Kunden aus der Region, darunter auch einige Wohn- und Pflegeheime, können wir den Menschen mit und ohne Behinderung einen weitgehend sicheren Arbeitsplatz bieten“. Der langjährige HSG-Geschäftsführer Winfried Weber schränkte ein, dass durch die Einführung des branchenbezogenen Mindestlohnes im Wäschereigewerbe vor zwei Jahren einige Arbeitsplätze für Geringqualifizierte wegfallen mussten.
Die Teilnehmenden waren erstaunt darüber, dass diese Integrationsarbeitsplätze nicht in großem Stil bundes- und landesweit ausgebaut werden, da sie gesamtgesellschaftlich kostenneutral sind. Zwar werden diese Arbeitsplätze auch in Form eines „Minderleistungsausgleichs“ gefördert, aber die Fördersumme fließt durch Zahlung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen voll zurück in die öffentlichen Kassen! „Der Saldo ist in jedem Fall positiv“, fasst Winfreid Weber zusammen und ergänzte: „Vielleicht ergibt sich da ja was bei den Berliner Koalitionsverhandlungen.“ Jedenfalls könne gute Sozial- und Arbeitsmarktpolitik manchmal auch ohne zusätzliche Kosten viel bewirken.
Neben Themen wie die Umsetzung der Seniorenpolitischen Konzeption des Westerwaldkreises, der psychiatrischen Versorgung, dem Kreisarmutsbericht und der Pflegestrukturplanung, stand die Behindertenpolitik auf Kreisebene im Mittelpunkt des Stammtisches. Es wurde die Hoffnung geäußert, dass der diesbezügliche Aktionsplan des Westerwaldkreises in seiner Fortschreibung nicht nur eine Auflistung von Themen, sondern auch konkrete Schritte dazu beinhaltet, wie die Situation von Menschen mit einer Behinderung weiter verbessert werden kann. „Es muss dann auch unter dem Leitsatz ´Nix über uns ohne uns` darüber gesprochen werden, wie mehr Mitsprache in eigener Sache für die Betroffenen ermöglicht werden kann“, forderte Otto Gilberg als Vertreter des Elternrates der Caritaswerkstätten.
Diskutiert wurde auch die künftige Versorgung im Kreis mit geeigneten Wohnmöglichkeiten für diesen Personenkreis. Winfried Weber stellte die beiden jüngsten Wohnprojekte der „Gemeinnützigen Gesellschaft für Behindertenarbeit“ in Rennerod (Alte Gendarmerie) und Westerburg vor. Hier werden passgenaue Wohnangebote für Menschen mit verschiedenem Beeinträchtigen entwickelt.








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