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Nachricht vom 08.06.2013    

Schleifenbus-Projekt in der VG Selters ist gestartet

Seine ersten Runden drehte der Schleifenbus in der VG Selters mit prominenter Besetzung. Das Projekt brauchte viel Vorbereitung, aber nun müssen es die Bürger mit Leben füllen. "Darauf habe ich fünf Jahre gewartet", so eine 81-jährige Bürgerin aus Ewinghausen, die viel Wert auf ihre Selbständigkeit legt. Nicht nur für Senioren, auch für Jugendliche bietet der Schleifenbus Mobilität.

: Zur feierlichen Eröffnungsfahrt des Schleifenbusses hatte Stadtbürgermeister Rolf Jung eingeladen. VG-Bürgermeister Klaus Müller, mehrere Ortsbürgermeister, Vertreter des Gewerbevereins und der Kreisverwaltung sowie die Raum- und Umweltplanerin Magdalena Eul fuhren mit. Foto: media schneider

Selters. Der Schleifenbus hat seinen Betrieb aufgenommen. Künftig fährt er jeden Donnerstag vier Mal über die östlich von Selters gelegenen Gemeinden. Stadtbürgermeister Rolf Jung hatte zur Eröffnungsfahrt eingeladen, an der Verbandsbürgermeister Klaus Müller, Mitglieder des Stadtrates, Vertreter des Gewerbevereins und der Kreisverwaltung teilnahmen. Einige Ortsbürgermeister stiegen unterwegs zu.

In Ewighausen stieg eine Dame ein mit den Worten: „Darauf habe ich 5 Jahre lang gewartet, endlich kann ich mit dem Bus fahren“. Die 81-Jährige möchte selbständig bleiben. Sie hätte auch von Familienangehörigen gefahren werden können, freute sich aber darüber, nun in eigener Regie nach Selters zu gelangen. Sie war auf der Suche nach einem neuen Arzt, „damit ich nicht immer nach Montabaur fahren muss“, sagte sie. Viele ältere Menschen seien es nicht gewohnt mit dem Bus zu fahren, erklärte die Dame, dabei sei es angenehm, selbst mobil zu bleiben: „Ich mache jetzt Reklame für den Schleifenbus und nehme gerne Leute mit.“

Solche Eigenverantwortlichkeit in den Orten sei es, so Jürgen Braun von der Kreisverwaltung, die zum Gelingen des Schleifenbusses beitragen werde: „Nun entscheiden die Menschen, ob die gute Idee angenommen wird“. Zwei Jahre lange wird die Linie betrieben, danach wird man über eine Fortführung entschieden. Vor allem Senioren hatte man bei der Planung im Blick. Aber auch für Jugendliche kann der Schleifenbus attraktiv sein und für Dienstleister, die mit dem Linienverkehr handliche Waren transportieren lassen können.



Einige Selterser Geschäfte wollen das Mitfahren attraktiv machen. „Es wird Rückerstattungen des Fahrpreises bei entsprechendem Umsatz geben“, erklärte Madelon Böhlinger, Vorsitzende des Gewerbevereins. Auch die Stadtbücherei Selters hat reagiert und öffnet zusätzlich am Donnerstag Morgen für zwei Stunden von 9 bis 11 Uhr.

Mit im Bus saß auch die Raum- und Umweltplanerin Magdalena Eul. Sie hatte in ihrer Diplomarbeit im Jahr 2008 festgestellt, dass mehrere Ortschaften nur unzureichend an Selters angebunden sind. Ihre Analyse berücksichtigte die hohe PKW-Dichte in den Orten, die Alterstruktur und die Tatsache, dass in den Gemeinden selbst nahezu keine Geschäfte, Ärzte oder Apotheken vorhanden sind. Die östlichen Ortschaften waren von den Defiziten am meisten betroffen. Deshalb hat man den Schleifenbus dort als erstes ins Leben gerufen.

Den Busbetrieb bestreitet das Unternehmen Müller aus Hachenburg, als Konzessionsinhaber für diese Region. Die Fahrten sind Teil des Öffentlichen Personennahverkehrs und unterliegen den dortigen Bestimmungen. Einheitlich für alle Haltestellen kostet eine einfache Fahrt 2,50 Euro, die Hin- und Rückfahrt 4 Euro. Fahrpläne liegen aus und können auf der Internetseite der Stadt Selters (www.stadt-selters.de) herunter geladen werden.

Stadtbürgermeister Rolf Jung begrüßte bei der Sonderfahrt jeden einzelnen Fahrgast an der Haltestelle persönlich. Er lud alle Fahrgäste zu einem Empfang auf dem Marktplatz in Selters ein.


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