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Nachricht vom 03.04.2013    

"Osterjubel in Blech" zum 15. Mal in Marienstatt zelebriert

Die Konzerte des Marienstatter Musikkreises in der Abteikirche sind berühmt. Zum Konzert "Osterjubel in Blech" kam das Sauerländer Hornquartett mit Trompeter Alexander Reuber aus Essen und dem Kölner Organisten Johannes Schröder. Ein erstklassiges Konzert ging viel zu schnell zu Ende.

Ein erstklassiges Konzert präsentierten die Musiker in der Basilika Marienstatt. Foto: Katja Grimm

Marienstatt. Bereits zum 15. Mal lud am vergangenen Ostermontag der Marienstatter Musikkreis zum „Osterjubel in Blech“ in die Abteikirche. In der vollen Basilika konzertierte zu diesem Anlass das Sauerländer Hornquartett gemeinsam mit Johannes Schröder (Köln), Orgel, und Alexander Reuber (Essen), Trompete, welcher nicht nur selbst spielte, sondern auch mehrmals im Programm als Komponist auftauchte.

So bot seine „Intrada für vier Hörner“ einen vielversprechenden Auftakt in das traditionelle Osterkonzert. Die Hornisten Lisa Erchinger, Michael Nassauer sowie Gerhard und Bernhard Reuber interpretierten im Anschluss Telemanns „Konzert für vier Hörner“ in den Sätzen Adagio-Allegro, Grave und Allegro. Aus dem Hochchor der Kirche ließen die Musiker Mozarts „Alleluja für vier Hörner“ sowie Vitali Bujanovskis „Vater unser für vier Hörner“ erklingen. Das Werk des russischen Komponisten folgt dem Gebetstext, sodass die Basilika von einer Abfolge aus ruhigen über flehenden bis zu düsteren Klängen, die Ausdruck des Bösen sind, erfüllt wurde. Schließlich wendete sich die Interpretation zu einer friedlichen Stimmung mit einem starken und erfüllenden „Amen“.

Das „Quartett B-Dur für vier Hörner“ von Constantin Homilius in den Sätzen „Alla Marcia“ und „Presto“ ist charakteristisch für den ursprünglichen Einsatz der Hörner, nämlich die Jagd. Sehr ausdrucksstark spielten die Musiker außerdem Edvard Griegs „Land Sighting für vier Hörner“. Die „Landerkennung“ geht zurück auf ein Gedicht des Norwegers Bjørnson, welches vom sagenumwobenen norwegischen König Olav Trygvason handelt, der im 10. Jahrhundert nach 31 Jahren in die Heimat zurückkehrte und seinen Thronanspruch geltend machte. Das Hornquartett vermittelte den Zuhörern die triumphale Stimmung dieses Moments.



Als erstklassiger Musiker erwies sich auch der 21-jährige Student der katholischen Kirchenmusik Johannes Schröder: Im 1. Preludio aus der 2. Symphonie in cis-Moll von Marcel Dupré meisterte er die intensiven und abrupten Stimmungswechsel des Werkes mit ausgesprochener Virtuosität. Gemeinsam mit Alexander Reuber präsentierte er Bernardo Storaces „Ballo della Battaglia“. Musikalischen Genuss lieferte das Duo kurz vor Schluss mit dem berühmten „Jesus bleibet meine Freunde“ aus Bachs Kantate „Herz und Mund und Tat und Leben“.

Einen besonderen Akzent gaben drei Kompositionen Alexander Reubers, die in Marienstatt uraufgeführt wurden: „Prima Lux“ für Flügelhorn und vier Hörner beschreibt musikalisch das erste Licht des Tages bis hin zum vollständigen Sonnenaufgang; leise und zaghaft beginnend entwickelt es sich immer lauter und kräftiger und symbolisiert damit, wie die Natur nach und nach zum Leben erwacht. Es folgte „Maestitia“ (lat. für Traurigkeit); Reuber selbst habe versucht, die verschiedenen Facetten des Wehmuts in die Musik einfließen zu lassen. Dies brachten die fünf Musiker auf beeindruckende Weise zum Ausdruck, das Werk hatte eine ergreifende und bedrückende Wirkung auf das Publikum.

„Homecoming“ schloss das Programm ab; das Thema der Heimkehr wurde temperamentvoll und freudig dargestellt. Reubers Kompositionen sind nicht nur für sich genommen überaus gelungen, sondern passten in ihrer Trilogie auch thematisch zum Anlass; Jesu Leben, Tod und Auferstehung ließen sich auf die Musik übertragen.
Ein weiteres Werk Reubers, „Es klingt ein Lied“, spielten die Blechbläser als Zugabe und rundeten damit das gelungene Konzert besinnlich ab. (Katja Grimm)



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