Werbung

Nachricht vom 27.12.2012    

Glücksbringer und gute Vorsätze

Auch im Kreisgebiet sind vielerorts Bräuche bekannt, die es von früher herrührend zwischen den Tagen, an Silvester oder an Neujahr zu erledigen gilt. Auch die guten Vorsätze für das neue Jahr fallen darunter.

Kreisgebiet. Das Kleeblatt, der Schornsteinfeger, das Schwein, der Marienkäfer und das Hufeisen sind wohl die häufigsten und bekanntesten Glücksbringer. Wenn in der Silvesternacht um Mitternacht die Sektkorken knallen, ist für viele Mitmenschen der Moment gekommen, besondere Wünsche oder Vorhaben für das neue Jahr zu formulieren.

Das alte Jahr geht, ein neues Jahr kommt und damit beginnt für viele ein unbekannter Lebensabschnitt. Diesen gilt es dann für zwölf Monate so zu gestalten, dass der eigene Gemütszustand im Gleichgewicht und der äußere und innere Frieden gewahrt bleiben.

In der heutigen Zeit geraten traditionelle Bräuche zu Silvester immer mehr in Vergessenheit. Dabei sind die meisten Bräuche schon sehr alt. Lautes Knallen und Lärmen sollte bei den Germanen böse Geister vertreiben, damals noch mit Peitschen und Dreschflegeln. Im Mittelalter wurden Kirchengeläut, Pauken und Trompeten eingesetzt. Früher sollte „zwischen den Jahren“ nicht gewaschen, gesponnen oder gemahlen werden, da das Kummer und Sorgen im neuen Jahr bereite. Unglück brachte es angeblich auch, wenn man in dieser Zeit unter einer Wäscheleine hindurch ging.

Damit das Glück nicht fortfliegt, kam kein Geflügel auf den Tisch. Viele solcher Regeln stammten aus der heidnisch-germanischer Zeit, als man glaubte, dass in den "Raunächten" die Sonne still stehe und daher auch alles auf Erden ruhen müsse. In Westfalen herrschte der Brauch des Neujahrs-Hämmerns, bei dem der Schmied sich mit seinen Gesellen um den Amboss versammelte, um das alte Jahr mit Schlägen auszuhämmern. Segen bringende Bräuche kannte man natürlich auch zum Jahreswechsel. So wurde am Silvesterabend nochmals das Vieh ausgiebig gefüttert, damit es im neuen Jahr weiter gut gedeihen konnte.



Scherben brachten ebenfalls Glück. Um Mitternacht tranken alle Hausbewohner glückverheißend aus dem gleichen Glas, das der Hausherr anschließend rückwärts über die Schulter vor die Haustür warf. Sekt gab es bei den Vorfahren noch nicht. Das klassische Silvestergetränk war der heiße Punsch. Dieser wurde Ende des 18. Jahrhunderts in Europa populär und bestand aus Wasser, Tee, Arrak, Zitrone und Zucker. Das Wasser wurde auch oft durch Wein ersetzt. Mit den Jahren kamen immer neue Punschrezepte hinzu. Ein Brauch, bei dem es auch um Geselligkeit geht, ist das heute noch in der heimischen Region bekannte Kränzewürfeln. Der Silvestertag wurde von der Kirche nach Papst Silvester I. benannt, dem Oberhaupt der Kirche von 314-335. Gefeiert wird dieser Festtag seit dem Jahr 345. „Prosit Neujahr“ kommt aus dem lateinischen und heißt so viel wie „Es möge gelingen!“.

Der Ausdruck „guter Rutsch“ wird vom jüdischen „Rosh Hashana“ abgeleitet und heißt Jahresanfang. Seit jeher ist Neujahr auch ein Anlass zum Orakeln. Immer noch beliebt und bekannt ist das Bleigießen. In Vergessenheit geraten ist dagegen das "Bibelstechen", wobei in der Silvesternacht die Bibel seitlich "blind" geöffnet und auf eine Textstelle gedeutet wurde. Diese sollte Aufschluss über das nächste Jahr geben. (roe)



Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Riskantes Überholmanöver auf der B255 - Polizei Westerburg sucht Zeugen

Rennerod. Am Mittwochnachmittag (8. Mai) ereignete sich gegen 16.10 Uhr ein riskantes Überholmanöver auf der Bundesstraße ...

Großkontrolle bei Nentershausen: Polizei untersucht Fahrtüchtigkeit von über 100 Fahrzeugführern

Nentershausen. Am Dienstagnachmittag (7. Mai) führten die Polizeiinspektionen Montabaur und Diez sowie die Polizeiautobahnstation ...

Unfallflucht in Montabaur: 14-jährige Radfahrerin verletzt

Montabaur. Am frühen Mittwochmorgen (8. Mai), zwischen 7.40 Uhr und 7.50 Uhr, war eine 14-jährige Fahrradfahrerin auf den ...

Anhausen: Gelbgrüne Wolken schweben mysteriös durch den Wald

Anhausen. Mit dem Frühling beginnt auch der jährliche Pollenflug. In diesem Jahr allerdings scheint er besonders intensiv ...

Frischer Wind im Polizeipräsidium Koblenz - Neue Gesichter starten in neue Aufgaben

Koblenz. Am heutigen Mittwoch (8. Mai) begrüßte Polizeivizepräsident Jürgen Süs insgesamt 72 Neuzugänge beim Polizeipräsidium ...

Tarifstreit eskaliert: weiterer Streik der privaten Busunternehmen in Rheinland-Pfalz

Region. Im andauernden Tarifkonflikt zwischen ver.di und der Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe Rheinland-Pfalz ...

Weitere Artikel


Fly & Help baut 10 neue Schulen in 2013

Kroppach. Die faszinierende Tour „Abenteuer Weltumrundung“ war 2012 mit 32 Multivisions-Shows
zu Gast in ganz Deutschland ...

2013 ist das „Europäische Jahr der Bürgerinnen und Bürger“

Brüssel/Region. Das Europäische Parlament hat das Jahr 2013 zum „Europäischen Jahr der Bürgerinnen und Bürger“ ernannt. Ziel ...

Landesförderpreis für Wissener Schützen bei den „Sternen des Sports“

Mainz/Wissen. Nach Platz eins auf Ebene der Landkreise Altenkirchen und Westerwald beim bundesweiten Wettbewerb „Sterne des ...

Überzeugender Schwanensee für Groß und Klein

Meudt. Der Schwanensee gehört zu den schönsten Stücken des klassischen Balletts. Davon konnten sich am Samstag vor dem vierten ...

Dreikönigskonzert in Nentershausen

Nentershausen. Die Weihnachtsfeiertage sind gerade rum und damit auch die allgegenwärtige Berieselung durch Weihnachtsmusik ...

Weihnachtskultparty Oberraden lockte Tausende

Oberraden. Viele hatten auf den Termin schon hingefiebert. Auf die große Weihnachtkultparty in Oberraden. Schon seit vielen ...

Werbung