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Nachricht vom 27.09.2012    

Freundlicher Start in den Herbst am Arbeitsmarkt

Statistisch gesehen blieb auch in diesem Jahr die "Herbstbelebung" am Arbeitsmarkt nicht aus. Die neusten Zahlen für den Westerwaldkreis und den zum Amtsbezirk Montabaur gehörenden Rhein-Lahn-Kreis zeigen einen positiven Trend. Die Zahl der Menschen ohne Arbeit sank um 438, die Quote lag bei 3,8 Prozent. Nicht erfasst in der Statistik sind die Personen, die an Qualifzierungs- oder Fördermaßnahmen teilnehmen, hier liegt die Quote bei 5,2 Prozent.

Montabaur. Der September ist ein freundlicher Monat für den Arbeitsmarkt. Auch dieses Mal blieb der positive Herbst-Effekt nicht aus: Die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung ging im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur gegenüber dem August um 438 auf jetzt 6.504 Personen zurück, die Arbeitslosenquote um 0,2 auf 3,8 Prozent.

In den vergangenen Wochen meldeten sich bei der Agentur und den Jobcentern 2.162 Menschen arbeitslos, während zeitgleich 2.591 ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten. Vor einem Jahr waren 111 Menschen weniger ohne Job gemeldet als heute, die Quote lag bei 3,7 Prozent.
„Es ist erfreulich, dass die Arbeitslosenquote erstmals in diesem Jahr unter die Vier-Prozent-Marke gesunken ist. Einen so niedrigen Wert hatten wir zuletzt im Dezember“, erklärt Elmar Wagner, Chef der Arbeitsagentur Montabaur.

„Von der Entspannung gegenüber August haben die Frauen stärker profitiert als die Männer. Die größten Gewinner sind jedoch die unter 25-Jährigen. Das spiegelt sich auch in der gesonderten Arbeitslosenquote dieser Gruppe, die um 0,7 Punkte gesunken ist und nun bei glatten 3 Prozent liegt. Hier gibt es auch eine Verbesserung gegenüber dem September 2011. Besonders positiv ist: Unsere Jugend hat nach wie vor gute Chancen. Das ist nicht selbstverständlich, wie der Blick ins europäische Ausland zeigt – zum Beispiel nach Spanien oder Griechenland, wo Berufsanfänger praktisch keine Perspektive haben“, heißt es im Pressebericht.

Die herbstliche Belebung belegt, wie der Markt im Jahreszyklus saisonalen Mustern folgt. Für die zunehmende Sättigung nach guter konjunktureller Erholung spricht, dass die Arbeitslosigkeit seit Monaten gegenüber dem Vorjahr erhöht ist. Dazu wiederum passt die Entwicklung am Stellenmarkt: Im September meldeten die Betriebe der Arbeitsagentur 644 Jobs; das sind 52 mehr als im August, aber fünf weniger als im September 2011.

Noch deutlicher wird die Abschwächung, wenn man die summierten Zahlen betrachtet. Im laufenden Jahr kamen bislang 5.667 Stellenangebote herein; in der gleichen Spanne 2011 waren es 341 mehr. Andererseits liegt der Bestand an zu vermittelnden Jobs mit 1.558 leicht über dem Vorjahreswert.
Wagners Fazit: „Es wird immer noch qualifiziertes Personal gesucht, und zwar in erheblichem Umfang. Aber in etlichen Bereichen ist es schwierig und dauert entsprechend lange, Fachkräfte zu finden.“
Groß ist der Bedarf in den Bereichen Gesundheit und Pflege. Auch im Handwerk sind Fachleute gefragt – und zwar querbeet vom Dachdecker über den Installateur bis hin zum Bäcker. Im verarbeitenden Gewerbe dagegen hat sich die Lage konsolidiert; der „Nach-Krisen-Boom“ ist vorüber.



Wer an Qualifizierung und Förderung teilnimmt, gilt in dieser Phase statistisch nicht als arbeitslos. Um Transparenz herzustellen, veröffentlicht die Arbeitsagentur neben der Arbeitslosenquote jeden Monat die so genannte Unterbeschäftigungsquote, die auch all jene einbezieht, die arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Diese Quote liegt aktuell bei 5,2 Prozent. Vor einem Monat und auch vor einem Jahr waren noch 5,3 Prozent weder in Beschäftigung noch in Fördermaßnahmen.

Die jüngste Entwicklung am Arbeitsmarkt verlief sowohl nach Rechts- als auch nach Landkreisen unterschiedlich. Zur Klientel der Arbeitsagentur gehören die Empfänger des Arbeitslosengelds I, das als Versicherungsleistung in der Regel bis zu einem Jahr lang gezahlt wird. Von den 6.504 Personen ohne Beschäftigung sind 3.004 in diesem Bereich gemeldet, das sind 167 weniger als vor einem Monat, aber 411 mehr als vor einem Jahr.

Etwas mehr als die Hälfte der Arbeitslosen lebt von der Grundsicherung (Hartz IV). Diese exakt 3500 Personen und ihre Familien werden von den Jobcentern Westerwald und Rhein-Lahn betreut. Hier sank die Arbeitslosigkeit sowohl im Monats- als auch im Jahresvergleich, sprich um 271 bzw. 300 Personen.

Ausschließlich regional gesplittet, sieht der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk so aus: Im Westerwaldkreis gibt es einen Rückgang in doppelter Hinsicht. Bei
einer Quote von 3,6 Prozent sind hier 3.889 der 6.504 Menschen ohne Job gemeldet. Das sind 0,3 Prozent oder 303 Personen weniger als im August und 0,1 Prozent oder 82 Personen weniger als im September 2011.

Für den Rhein-Lahn-Kreis gibt es lediglich eine Verbesserung im Monatsvergleich. 2.615 Männer und Frauen sind derzeit arbeitslos; das sind 135 weniger als im August. Die Quote ist um 0,2 Punkte gesunken und beträgt 4,1 Prozent. Gegenüber dem vergangenen Jahr stieg die Zahl der Arbeitslosen jedoch um 193, die Quote entsprechend um 0,3 Prozent.



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