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Nachricht vom 05.08.2012    

Wölferlinger Kirche soll im September fertig sein

Im 261 Jahre alten Gotteshaus in Wölferlingen leistete der "Gescheckte Nagekäfer" ganze Arbeit. Das Insekt zerfraß die Balken und es bestand Einsturzgefahr. Zudem hatte Feuchtigkeit dem Mauerwerk zugesetzt. Die einjährigen Sanierungsarbeiten sind fast abgeschlossen, im September soll die Kirche wieder eingeweiht werden.

Pfarrer Gert Rehfeld will am Sonntag, 23. September die Wölferlinger Kirche mit einem Festgottesdienst wiedereröffnen. Foto: Peter Bongard

Wölferlingen. Mehr als ein Jahr haben sie gedauert, die Renovierungsarbeiten in der Evangelischen Kirche Wölferlingen. Währenddessen wurden sämtliche Schäden beseitigt, die der „Gescheckte Nagekäfer“ im 261 Jahre alten Gotteshaus angerichtet hat. Keine leichte Aufgabe, denn das penetrante Insekt hat viele Holzbalken des Gotteshauses derartig zerfressen, dass die komplette Empore einsturzgefährdet war.
Und da zudem die Wände Feuchtigkeit gezogen haben, entschloss sich der Kirchenvorstand Wölferlingen 2011, das Gebäude von Grund auf in Ordnung zu bringen. Jetzt sind die Renovierungsarbeiten so gut wie fertig, und der Maxsainer Pfarrer Gert Rehfeld (Maxsain ist pfarramtlich mit Wölferlingen verbunden) hofft, dass ab September wieder Gottesdienste in der Wölferlinger Kirche stattfinden können.

Die Arbeiten, die bis dahin noch bewältigt werden müssen, sind überschaubar: Hier und da fehlt etwas Farbe, die Lampen werden noch aufgehängt, die Kirchenbänke kommen zurück ins Schiff, die Orgel wird aus ihrer Kunststoff-Hülle befreit – und vor allen Dingen soll dem Nagekäfer endgültig der Garaus gemacht werden: „Sobald alles wieder in der Kirche steht, wird ein spezielles Gas gegen den Schädling ins Innere geleitet. Allerdings ist das nur zur Sicherheit, denn mit den alten, befallenen Balken dürften auch die Schädlinge aus der Kirche entfernt worden sein“, erklärt Gert Rehfeld.

Arbeiten, die kein Vergleich zu dem sind, was in den vergangenen Monaten im Kirchenschiff geschehen ist: Sämtliche vom Nagekäfer befallenen Balken der Empore wurden durch neue Lerchenbalken ersetzt. Eine nötige Maßnahme, da die alten Hölzer nicht mehr tragfähig und somit unsicher waren. Ebenfalls neu sind auch die Dielen am Boden, und die Rinne im Außenbereich ist durch ein moderneres – und vor allen Dingen: effektiveres – Drainagesystem ersetzt worden.
„Die Kanäle werden mit Kies befüllt“, weiß Pfarrer Rehfeld. „Denn dank der Steine sinkt das Wasser rasch tief ab, statt an der Oberfläche zu bleiben, wo es dem Mauerwerk der Kirche schaden kann.“ Ähnliche Kiesrinnen sind auch unter den Fenstern installiert worden. Auch sie sollen Feuchtigkeit effektiver als bisher ableiten. Schließlich ist die Kirche auch optisch und akustisch auf Vordermann gebracht worden: Die Decke ist in einem frischen Blau gestrichen und neu gestuckt, auf der Empore sitzen die Gottesdienstbesucher künftig auf Stühlen statt auf Bänken, und ein neues Beschallungssystem sorgt für den guten Ton.



Maßnahmen, die mit rund 200.000 Euro zu Buche schlagen. Ein stolzer Preis, der zum Großteil von der Landeskirche getragen wird. Doch trotz der Unterstützung muss die Kirchengemeinde einen hohen fünfstelligen Betrag selbst schultern. „Wir finanzieren diese Ausgabe über einen Kredit, den uns die Landeskirche gewährt“, erklärt Gert Rehfeld und ist zudem froh, dass ihnen eine Sache erspart geblieben ist. Denn bis vor wenigen Monaten war unklar, ob die Orgel abgebaut und grundgereinigt werden muss. „Das wäre noch mal richtig teuer geworden“, sagt Rehfeld.
Spätestens am 23. September sollen die Arbeiten in Wölferlingen dann endgültig zu Ende sein. An diesem Tag wird die Kirche um 14 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienst wiedereröffnet. (bon)



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