Werbung

Nachricht vom 01.08.2012    

Töpferkurs für russische Kinder in Norken

„Dobre Dijn“ und „Hui Wäller – Allemol!“ - In Norken wurde eine Gruppe russischer Kinder zwischen sechs und 15 Jahren von einem Keramikerehepaar im Rahmen eines Töpferkurses in das uralte Handwerk eingeführt. Sprachbarrieren stellten bei dem Projekt in Norken keinerlei Probleme dar.

Norken. Im Rahmen eines Töpferkurses erlernten russische Kinder aus der Region Tula unter Anleitung des Keramikerehepaares Ines und Joachim Eutebach das uralte Handwerk. Bei der von Dirk Havertz, Förderverein des Schullandheimes des Gerresheimer Gymnasiums e. V., Düsseldorf, arrangierten Aktion in Norken begrüßten die Kinder ihre „Lehrer“ mit einem fröhlichen und lautstarken „dobre dijn“ und machten sich gleich ans Werk.

In einem mehrstündigen Töpferkurs wurden die Kinder im Alter zwischen sechs und 15 Jahren in die Tradition des uralten Handwerkes eingeführt. Der Werkstoff Ton und seine Verwendungsmöglichkeiten sowie Tricks und Kniffe im Umgang mit dem keramischen Material wurden den Kindern vermittelt.
„Die Sprachbarriere war eigentlich keine“, so Ines Eutebach, „Die Kinder waren derart neugierig, wissbegierig und motiviert, dass es auch ohne ein Wort Russisch zu kennen gelang, diese dazu zu bewegen durch Vormachen und Nachahmen, Mimik und Zeichensprache Kunstwerke aus Ton zu schaffen.“ Rasch sei ein enger Kontakt zu den jungen Künstlerinnen und Künstlern hergestellt gewesen.

Beim theoretischen Teil und wenn eine Kommunikation schwierig wurde, kam Anatol Kotschetov, der als Betreuer und Dolmetscher mit dabei ist, zur Hilfe. Anatol, der die Gäste in gutem Deutsch und mit einem „Hui Wäller!“ - „Allemol“ begrüßte, ist 61 Jahre alt und kommt seit 1993 auf Initiative von Klaus Wilhelm, der den Verein Kinderhilfe Tschernobyl/Tula e.V. ins Leben gerufen hat, in den Westerwald. Er kenne Land und Leute, erzählte er.

Die Ferienfreizeiten für die Kinder finanzieren sich aus Spenden und Vereinsbeiträgen. Froh seien sie, erzählt Dirk Havertz, dass die Kinder nebst Betreuern freien Eintritt ins Bad Marienberger Schwimmbad haben. Aber auch andere Freizeitangebote und Sehenswürdigkeiten können die Kinder aus Russland kostenfrei oder deutlich ermäßigt nutzen. Zum Besuchsprogramm zählen zum Beispiel: die Abtei Marienstatt, das Landschaftsmuseum Hachenburg, der Reiterhof in Wölferlingen, der Tierpark Bad Marienberg, die Grube Bindweide und der Klettergarten am Schullandheim Höchstenbach. Die Freizeitgestaltung vor Ort übernehmen neben den Betreuern die Freizeitpädagogen von CATweasle aus Köln, der Falkner vom Tierpark Bad Marienberg, die Walderlebnisschule mit Ingolf Wagner aus Molzhain und Gundula Engelhard-Mix aus Alsdorf, die Rudergemeinschaft des Gymnasiums Gerresheim aus Düsseldorf sowie Ines und Joachim Eutebach mit ihrer mobilen Keramikwerkstatt.
Wichtig sei es aber auch, Transportmöglichkeiten zu haben, erklärt Dirk Havertz und berichtet, dass er froh sei, hier auf großzügige Unterstützung eines Busunternehmers zählen zu können. „Ohne Sponsoring ist die Durchführung dieser Maßnahme unmöglich und deshalb sind wir dankbar für jede Zuwendung“, sagt Havertz.
Anatol Kotschekov erinnert sich, dass die Kinder anfangs noch in Gastfamilien untergebracht waren. Seit einigen Jahren habe sich die Suche nach Gastfamilien jedoch schwieriger gestaltet. So vermittelte letztendlich Klaus Wilhelm die Möglichkeit das Schullandheim zu nutzen. Seit zwei Jahren stellt das Gymnasium Gerresheim sein Schullandheim für die Tschernobyl-Kinderfreizeit zur Verfügung.


Lokales: Bad Marienberg & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Bad Marienberg auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Web-Seminar zu Photovoltaik vom Balkon - Gesetzesänderungen erleichtern Nutzung

Region. Ende April haben Bundestag und Bundesrat nach einer langen Hängepartie das von vielen schon lang erwartete Solarpaket ...

Kriminalpolizei Koblenz sucht Praktikanten: Einblick in die Welt der Ermittlungen

Koblenz. Im Polizeipräsidium Koblenz ist es an der Zeit, die nächsten Generationen von Kriminalermittlern zu inspirieren ...

Dramatischer Polizeieinsatz in Nister: Mann droht mit Selbstverbrennung

Nister. Die Ereignisse spielten sich montagnachts gegen 23.45 Uhr in Nister ab. Die Polizei Hachenburg wurde aufgrund einer ...

Fußballverband Rheinland wurde 75 Jahre: Der Fußballkreis Westerwald-Sieg feierte in Norken

Norken. Neben den Vertretern aus dem Fußballkreis konnte der Kreisvorsitzende Marco Schütz weitere Gäste begrüßen. Landrat ...

Vorsätzliche Autoreifen-Beschädigung durch Nägel in Hilgert? Die Polizei ermittelt

Hilgert. Zwischen Sommer 2023 und April 2024 wurden der Polizei vermehrt Fälle gemeldet, in denen Autofahrer Schäden an ihren ...

Montabaur aktiv - ein Fest für Sportler und Besucher

Montabaur. Zuvor sei dem Verfasser dieses Artikels eine persönliche Bemerkung gestattet: Für den WW-Kurier ist klar, dass ...

Weitere Artikel


Polizei fahndet nach Tankbetrüger

Region. Die Aachener Kripo fahndet nach einem permanenten Tankbetrüger. Knapp
50 Mal hat der abgebildete junge Mann in ...

Verkehrsgefährdungen in den Gemarkungen Arzbach, Kadenbach und Neuhäusel

Arzbach/Kadenbach/Neuhäusel. In der Ortslage Kadenbach geriet der BMW sogar auf den Gehweg, weshalb sich eine dort befindliche ...

Neue Stufe erfolgreicher Zusammenarbeit

Koblenz. Werner Wittlich, Präsident der Handwerkskammer (HwK) Koblenz, wurde kürzlich in den Beirat des Landesfeuerwehrverbandes ...

Gut gefüllter Rucksack

Region. Beamte des Hauptzollamts Koblenz stellten am Sonntag im Rahmen einer Zollkontrolle mehr als drei Kilogramm Rauschgift ...

Rettungshundearbeit vorgestellt

Eichen. Wie sieht Rettungshundearbeit eigentlich konkret aus? Welche Voraussetzungen müssen Hunde und ihre Hundeführer erfüllen ...

13. Treffen des Arbeitskreises Schule, Wirtschaft und Verwaltung

Hachenburg. Als einer der größten Ausbildungsbetriebe der Region kümmert sich die WesterwaldBank e.G. nicht nur um die eigenen ...

Werbung