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Pressemitteilung vom 01.04.2024    

Verkehrsunfallentwicklung 2023: Weniger Unfälle im Bereich der Polizeiautobahnstation Montabaur

Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiautobahnstation Montabaur war 2023, im Vergleich zu 2022, ein leichter Rückgang der Verkehrsunfälle zu verzeichnen. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle in 2023 belief sich auf insgesamt 1387 Unfälle - 348 Verkehrsunfälle auf der Autobahn 48 und insgesamt 1039 Verkehrsunfälle auf der Autobahn 3.

Montabaur. Der Zuständigkeitsbereich erstreckt sich auf der A3 von der Landesgrenze Hessen, ab der Anschlussstelle Diez, bis zur Landesgrenze nach Nordrhein-Westfalen, der Anschlussstelle Bad Honnef/Linz. Darunter zählt auch die A 48 vom Autobahndreieck Dernbach bis zum Kreuz Koblenz. In 2019 waren in diesem Bereich insgesamt 1526 Verkehrsunfälle zu verzeichnen, die in den Pandemiejahren 2020 und 2021, dem allgemeinen Landestrend folgend, zurückgingen. Einen Tiefststand gab 2021 mit 1063 Verkehrsunfällen, wobei in 2022 mit 1408 Unfällen eine deutliche Steigerung um 345 Unfälle festzustellen war. Dies entspricht eine Zunahme von 33,30 Prozent. Dieser Trend setzte sich 2023 glücklicherweise nicht fort. Im Vergleich zu 2022 war 2023, wenn auch nur ein leichter Rückgang der Verkehrsunfallzahlen um 21 Unfälle, dies entspricht 1,5 Prozent, festzustellen.

Baustelle auf der A3 führte 2022 zu mehr Unfällen
Als möglicher Erklärungsansatz für die Steigerung der Verkehrsunfallzahlen in den Jahren 2021 auf 2022 wurde die am 10. August 2022 eingerichtete Baustelle auf der A3, zwischen der Anschlussstelle Montabaur und der Tank- und Rastanlage Heiligenroth, gesehen. Diese Baustelle mit dringenden Fahrbahnsanierungsarbeiten erstreckte sich in beide Fahrtrichtungen auf insgesamt 6,3 Kilometern Länge. Eine Auswertung der Verkehrsunfallentwicklung für das Jahr 2022, den fraglichen Streckenabschnitt vom 10. August 2022 bis 31. Dezember betreffend, ergab eine Steigerung zu 2021 um 145 Verkehrsunfälle oder 208,51 Prozent. Die Unfallanalyse bestätigte somit den Verdacht, dass sich die Verkehrsunfallzahlen im Zuständigkeitsbereich der Polizeiautobahnstation Montabaur durch die Großbaustelle im Jahr 2022 auf der A3 negativ entwickelt haben.

Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang
In 2023 verzeichnete die Polizeiautobahnstation Montabaur vier Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang, im Jahr 2022 waren es drei tödliche Unfälle. Drei Unfälle ereigneten sich auf der A3, wobei sich zwei Verkehrsunfälle aufgrund von Staubildung vor der Baustelle der Richtungsfahrbahn Frankfurt/Main ereigneten. Diesen erkannten zwei LKW-Fahrer zu spät und fuhren jeweils einem auf dem rechten Fahrstreifen stehenden beziehungsweise bremsenden LKW auf. Ein weiterer Unfall ereignete sich auf der A3, Richtungsfahrbahn Köln, kurz nach der Anschlussstelle Neuwied/Altenkirchen. Hierbei geriet ein PKW beim Überholvorgang ins Schleudern, kollidierte mit einem Sattelauflieger, überschlug sich und kam schließlich auf dem Dach liegend zum Stillstand. Bei diesem Unfall wurde die Fahrerin schwer, ihre Beifahrerin tödlich verletzt.

Ein weiterer tödlicher Unfall ereignete sich auf der A48, Richtungsfahrbahn Trier, kurz vor der Anschlussstelle Koblenz-Nord. Hier fuhr ein Transporter einem auf dem rechten Fahrstreifen fahrenden Gliederzug auf. Dadurch wurde der Fahrzeugführer leicht und sein Beifahrer tödlich verletzt.

In der Gesamtbetrachtung der Unfälle mit tödlichem Ausgang in den Jahren 2022 und 2023 lässt sich feststellen, dass vier dieser Unfälle auf den Rückstau der Baustelle auf der A3 zurückzuführen sind und sich aller Wahrscheinlichkeit bei normalen Verkehrsverhältnissen nicht ereignet hätten. Die anderen tödlichen Unfälle lassen keine Besonderheiten erkennen.



Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten
Bei 26 Verkehrsunfällen wurden im Jahr 2023 insgesamt 41 Personen schwer verletzt. Sechs Verursacher stammte aus der Zielgruppe der jungen Fahrer und wurden als Verursacher schwer verletzt. Aus der Zielgruppe der Senioren ab 65 Jahren gab es zwei Unfallverursacher, die selbst schwer verletzt wurde.

Junge Fahrer, Senioren und Lkw-Fahrer
In 2023 ereigneten sich insgesamt 269 Unfälle unter Beteiligung von Personen im Alter von 18 bis 24 Jahren. Dies stellt eine Steigerung zu 2022 um 8 Unfälle (3,1 Prozent) dar. Hierbei wurden neun Personen schwer und 46 Personen leicht verletzt.

Ausweislich der Statistik ereigneten sich 2023 insgesamt 190 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Senioren im Alter von mindestens 65 Jahren. Damit ist diese Personengruppe an 13,7 Prozent aller Unfälle beteiligt, was eine Zunahme von drei Verkehrsunfällen (1,6 Prozent) zu 2022 darstellt. Weiterhin wurden neun Personen der Zielgruppe leicht und zwei Personen schwer verletzt.

Im Jahr 2023 ereigneten sich 562 Unfälle unter Beteiligung von LKW. Dies stellt einen Rückgang zu 2022 um 55 Unfälle (8,9 Prozent) dar. An diesen Verkehrsunfällen waren insgesamt 133 LKW bis 3,5 Tonnen und 465 Lkw über 3,5 Tonnen, sowie zwei Gefahrguttransporter beteiligt. Zum Austritt von Gefahrgut kam es nicht. Durch die Verkehrsunfälle wurden vier Personen tödlich verletzt. Zudem waren 65 leicht verletzte sowie elf schwer verletzte Personen zu beklagen.

Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss
In 2023 ereigneten sich zudem insgesamt 19 Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss, wobei diese in 15 Fällen durch Fahrzeugführer von Personenkraftwagen (PKW) und in vier Fällen durch Fahrer von Lastkraftwagen verursacht wurden. Hinzu kamen 16 Verkehrsunfälle unter Einfluss berauschender Mittel (Drogen), die sich wie folgt aufteilen: 15 Verursacher führten einen PKW, ein Verursacher führten einen LKW.

Im Jahre 2022 hingegen ereigneten sich 35 Verkehrsunfälle unter der Einwirkung berauschender Mittel, davon 28 mit Alkohol und 12 unter der Einwirkung berauschender Mittel. Somit verzeichnet die Polizeiautobahnstation Montabaur einen Rückgang der Verkehrsunfälle unter Einwirkung berauschender Mittel um 4 Fälle (11,4 Prozent) in 2023.

Verkehrsunfälle mit Verkehrsunfallflucht
2023 waren insgesamt 250 Verkehrsunfälle zu verzeichnen, die den Straftatbestand der Verkehrsunfallflucht gemäß § 142 StGB erfüllten. Davon konnten 104 Unfälle, also 41,6 Prozent aufgeklärt beziehungsweise die verantwortlichen Fahrzeugführer ermittelt werden. Im gleichen Zeitraum ereigneten sich 2022 insgesamt 215 Verkehrsunfälle, die den Straftatbestand der Verkehrsunfallflucht gemäß § 142 StGB erfüllten. 89 beziehungsweise 41,4 Prozent dieser Fälle konnten dabei aufgeklärt werden.



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