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Pressemitteilung vom 29.11.2023    

Journalist Arnd Henze beleuchtet den Stresstest für die Kirche

Anlässlich der Veranstaltung "Kann Kirche Demokratie?" nahm WDR-Journalist, Buchautor und Synodale der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD), Arnd Henze, vor einem Publikum von rund 50 Zuhörern im Evangelischen Gymnasium Bad Marienberg Stellung zur Herausforderung der Kirche angesichts schwindender Mitgliederzahlen.

Journalist Arnd Henze sprach vor rund 50 Zuhörern am Evangelischen Gymnasium über Kirche und Demokratie. (Foto: Sabine Hammann-Gonschorek)

Bad Marienberg. Henze präsentierte zwei Schlüsselmöglichkeiten für die Kirche in dieser Zeit des Umbruchs: die Wahl zwischen Selektion und Offenheit. Er betonte, dass das - unter anderem von der AFD postulierte - Idealbild einer friedlichen homogenen Gesellschaft nie real existiert habe. Er forderte einen Aufbruch hin zu einem Lernort für Vielfalt und Pluralismus, angesichts der sich verändernden Landschaft einer Gesellschaft, die sowohl einen drastischen Zuzug als auch eine kontroverse Integrationsdebatte erlebt.

"Herausforderung der Demokratie ist es, einen Konsens zu finden", erklärte Henze und bezog sich auf eine Studie, die empfiehlt, dass die Kirche sich in Belangen wie der Unterstützung von Geflüchteten und der Seenotrettung aktiv in die Gesellschaft einbringen solle. Er betonte, dass die Kirche Teil der Lösung oder des Problems in einer zunehmend vielfältigen Gesellschaft sein könne. "Eine Integrationsgesellschaft ist immer auch eine Streitgesellschaft", sagte Henze.

Lebhafte Diskussion mit den Zuhörern
In einer lebhaften Diskussion eröffnete der Journalist den Anwesenden einen breiten Blick auf die Gründe und Konsequenzen gegenwärtiger gesellschaftlicher Entwicklungen und deren potenzielle Auswirkungen auf und durch die Kirche. Henze ging auch auf die, zum Teil sehr unrühmliche, Vergangenheit der Evangelischen Kirche unter dem Nazi-Regime ein und hob hervor, dass die derzeitige Bewährungskrise der Demokratie in Deutschland auch eine zweite Chance für den Protestantismus darstelle - nämlich die Chance, dieses Mal auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen.



Der Journalist beantwortete im Anschluss an seinen spannenden Vortrag die zahlreichen Fragen der interessierten Zuhörer, darunter auch Oberstufenschüler des Gymnasiums, die sich mit der Rolle und Verantwortung der Kirche in aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinandersetzten. Die Veranstaltung bot Raum für eine offene Diskussion über die Rolle der Kirche in einer sich wandelnden Gesellschaft und regte zum Nachdenken über ihre zukünftige Ausrichtung an. (PM)


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