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Nachricht vom 01.08.2023    

Altersgerechtes Wohnen: Das ist Barrierefreiheit laut BMFSFJ-Checkliste

RATGEBER | Unter dem Leitspruch “Altersgerecht umbauen ist keine Frage des Alters!” hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine Checkliste veröffentlicht. Diese gibt Aufschluss darüber, wie barrierefrei das eigene Zuhause gestaltet ist. Es verwundert nicht, dass Stufen, Schwellen und Treppenhäuser an erster Stelle der Liste stehen. Sie gehören zu den Barrieren, die Menschen im Alltag am meisten behindern.

Foto Quelle: pixabay.com / sabinevanerp

Ein Haus baut man für das Leben
Die meisten Menschen möchten ihre eigenen vier Wände auch im Alter nutzen. Schließlich haben sie es dafür gebaut; damit sie einen sorgenfreien Lebensabend verbringen können. Trotz dieser Intention bauen die meisten Menschen Häuser, die nicht auf die Bedürfnisse im Alter oder bei Krankheit ausgelegt sind. Das ist sehr kurzsichtig gedacht, denn niemand ist vor Alter und Krankheit gefeit.

Formel für ein gutes Leben: Positive Lebenseinstellung ≠ kurzsichtiges Handeln
Selbst bei Personen, die ihren Körper gesund und fit halten, besteht ein hohes Risiko, im Laufe der Jahre und Jahrzehnte an Sehstärke zu verlieren. Augenleiden sind eine Volkskrankheit und eine Verschlechterung des Sehvermögens im Alter nicht ungewöhnlich. Die Abnahme der Muskelmasse stellt ebenfalls ein Risiko dar, selbst wenn man regelmäßig Sport treibt. Beide Faktoren - sowohl die Sehverschlechterung als auch der Muskelabbau - können zu Gleichgewichtsstörungen führen, die wiederum zu Mobilitätseinschränkungen führen kann. In manchen Fällen können Betroffene von einem Tag auf den anderen ihr Bad nicht mehr nutzen, es sei denn, es wurde schwellenlos und bodengleich gestaltet.

Auch Mobilitätseinschränkungen sind im Alter nicht selten. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Ist man plötzlich auf einen Rollstuhl angewiesen, kann in der eigenen Küche nicht mehr selbstständig gekocht werden. Es sei denn, die Arbeitsplatten wurden genau für solche Eventualitäten unterfahrbar gestaltet, Türöffnungen verbreitert und Türgriffe in “rollstuhlgeeigneter” Höhe montiert.

Die ultimative Barriere im Haus: Die Treppe
Das Element, das jedoch die schwierigste und oft unüberwindbarste aller Barrieren im eigenen Haus darstellt, ist die Treppe. Das hat auch das BMFSFJ erkannt, und deshalb stehen Stufen, Schwellen und Treppen in der Checkliste “Ist meine Wohnung altersgerecht?” an erster Stelle. Doch was tun, wenn all diese Barrieren nun einmal da sind? Die Lösung lautet: Barrierefreiheit nachrüsten.

Für den Abbau vieler Barrieren gibt es Lösungen zum Nachrüsten. So beseitigt etwa das Nachrüsten einer Rampe unüberwindbare Schwellen im Außenbereich und sorgt der Einbau eines Treppenlifts dafür, dass die obere Etage des Hauses weiterhin genutzt werden kann. Sogar private Lifte können heute schon ohne große Umbauarbeiten integriert werden. Homelifte ohne Schacht sind oft einfacher nachzurüsten als so mancher Hublift.

Stabile Konstruktionen dank moderner Verankerung
Früher galten nachrüstbare Elemente oft als instabil. Diese Zeiten sind längst vorbei. Heute sind nachrüstbare Elemente stabil und sicher - vorausgesetzt, sie werden professionell verankert und fixiert. Außen-Treppenlifte zum Beispiel werden mit speziellen Dübeln und Schrauben an zwei Stellen - am Stufentritt und an der Wand - verschraubt. Diese doppelte Verschraubung sorgt für Stabilität und Sicherheit. Auch eine Montage am Geländer ist möglich - dafür werden spezielle Halterungen am Geländer montiert. Winkel und Platten sorgen, gemeinsam mit der richtigen Fixierung am Treppenboden, für die nötige Stabilität. Ein gutes Argument für jene, die aus Sicherheitsgründen Einwänge gegen die nachträgliche Herstellung von Barrierefreiheit haben.

Treppenlifte für jeden!
Auch der Preis ist heute keine Ausrede mehr, wenn es um den Einbau eines Treppenlifts geht. Heute ist ein solcher schon für jeden erschwinglich. Der Preis eines Treppenlifts für eine gerade Treppe im Innenbereich beginnt ab 3.500 Euro, mit Montage liegt die Investition bei ca. 4.000 Euro. Wer diesen Betrag nicht aufbringen kann, dem hilft die KfW mit einem auf öffentlicher Hand geförderten Investitionszuschuss weiter. Bei Menschen mit anerkanntem Pflegegrad springt die Pflegekasse ein und bezuschusst die Wohnraumanpassung mit einem Betrag von bis zu 4.000 Euro pro Person. Überdies werden heute auch schon andere Lösungen zur Finanzierung eines Treppenlifts angeboten, etwa die Möglichkeit, einen Treppenlift zu mieten oder gebraucht zu kaufen.

Barrierefreiheit bedeutet genau das: Die Freiheit von Barrieren. Erst diese Abwesenheit von Barrieren führt zur Entfaltung persönlicher Freiheit. Und das gilt nicht nur für alte Menschen oder Menschen mit Behinderungen; diese Freiheit erstreckt sich auf jeden. Barrierefreiheit erleichtert das Leben des Einzelnen, macht es praktikabler und unbeschwerter. Barrierefreie Gebäude fördern ein Leben ohne Einschränkungen und schaffen weite und luftige Räume - das Sinnbild von Freiheit. Das Nachrüsten eines Treppenlifts ist ein Schritt, um diese Freiheit zu schaffen, die heute gefragter ist als jemals zuvor. (prm)



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