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Nachricht vom 02.07.2023    

Nationalspieler Jürgen Groh besuchte HSV-Fanclub OFC "Die Westerwälder" in Helferskirchen

Von Wolfgang Rabsch

Es war mal wieder so weit, im Vereinslokal "Alte Viehweide" in Helferskirchen trafen sich alle 36 Mitglieder vom HSV-Fan Club OFC "Die Westerwälder". Diesmal war ein besonderer Ehrengast dabei: Jürgen Groh, für die Fans einer der ganz großen Spieler des HSV, kam zum Grillfest und nahm sich viel Zeit, aus erster Hand von seinen Erlebnissen auf dem Fußballrasen zu erzählen.

Eine Spielszene von 1983 beim Spiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem HSV, als
Jürgen Groh den Ball vor Hans-Peter Briegel weggrätscht, der schon zum Torschuss ausholt. Rechts Franz Beckenbauer. (Foto: Archiv Verein)

Helferskirchen. Zur Erläuterung: OFC bedeutet Offizieller Fanclub des Hamburger Sportvereins, was einer Zertifizierung durch den HSV gleichkommt. Trotz aller Leiden und Nackenschläge, die in der abgelaufenen Fußballsaison der 2. Liga die Mitglieder durchstehen mussten, herrschte eine prima Stimmung, weil alle ganz sicher sind, dass es in der neuen Saison endlich mit dem langersehnten Aufstieg in die 1. Bundesliga klappen wird. "Die Westerwälder" besuchen fast jedes Spiel des HSV im legendären Volksparkstadion, begleiten aber auch ihren HSV zu den Auswärtsspielen. Durch diesen Zusammenhalt ist eine verschworene Gemeinschaft entstanden, in der sich auch viele Freundschaften entwickelt haben.

Jürgen Groh war Ehrengast des Fantreffens
Rainer Kiefer, der Vorsitzende des HSV Fan Clubs, begrüßte die Mitglieder und hatte eine große Überraschung parat: Durch Beziehungen von Helmut Müller war es gelungen, einen der ganz großen Spieler des HSV zum Grillfest einzuladen. Kein Geringerer als Jürgen Groh kam nach Helferskirchen. Die Erfolge, die Jürgen Groh mit dem HSV erreicht hat, können nur wenige Fußballspieler vorweisen: A-Nationalspieler, mit dem HSV wurde er zweimal Deutscher Meister, erreichte 1982 das Finale im UEFA-Pokal, das seine Mannschaft gegen den IFK Göteborg verlor, und gewann 1983 das Endspiel um den Europapokal der Landesmeister (heutige Champions League) gegen Juventus Turin, das der HSV mit 1:0 durch das legendäre Tor von Felix Magath gewann, die Vorlage zu dem Tor kam übrigens von Jürgen Groh. Im Gespräch mit dem WW-Kurier zählt Jürgen Groh die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 1984 in Los Angeles zu den weiteren Höhepunkten seiner Karriere, als er mit der deutschen Olympia-Auswahlmannschaft an der Olympiade teilnehmen durfte und erst im Viertelfinale des Turniers ausschied.

Eine Karriere voller Höhepunkte
Da die Mitglieder vom Besuch Jürgen Grohs vorher nicht informiert waren, wurde dieser natürlich mit viel Beifall und Sympathie begrüßt. Allen war bewusst, dass sie tatsächlich einen Hochkaräter aus vergangenen goldenen Zeiten des HSV als Gast begrüßen durften. Entsprechend war Jürgen Groh ständig von den Fans umringt, er gab pausenlos Autogramme, signierte auch Trikots der Fans, stand gerne für unzählige Fotos zur Verfügung und berichtete gerne aus erster Hand, was er so alles im Laufe seiner Karriere erlebt hatte.



Beim HSV spielt er unter anderem zusammen mit Franz Beckenbauer, Horst Hrubesch, Manfred Kaltz, Jimmy Hartwig, Uli Stein, Wolfgang Rolff und Felix Magath. Trainiert wurde Groh von zwei absoluten Trainerlegenden: Ernst Happel und Branko Zebec. Happel pflegte nach außen das Image des "Wiener Grantlers", weil er die Presse nicht mochte. Im Training und im Umgang mit der Mannschaft wäre er ganz normal gewesen. Branko Zebec hingegen entpuppte sich als härtester Trainer, den Groh erlebte.

"Abräumer" im Mittelfeld
Bei der Nationalmannschaft spielte Groh mit Karl-Heinz Rummenigge, Bernd Schuster, Ulli Stielike, Toni Schumacher und Pierre Littbarski, sein damaliger Trainer war Jupp Derwall. Jürgen Groß war in seiner besten Zeit ein sogenannter "Abräumer" im Mittelfeld, der hart gegen sich selbst, mit heruntergelassenen Stützen und ohne Schienbeinschoner versuchte, gegnerische Angriffe schon im Entstehen zu unterbinden.

Groh, der über den 1. FC Kaiserslautern zum HSV kam, wechselte 1985 für sechs Monate in die Türkei und spielte als erster deutscher Spieler bei Trabzonspor. Anschließend kehrte er zurück nach Deutschland und schloss sich erneut dem 1. FC Kaiserslautern an. Dort spielte er bis 1989 und beendete seine Profi-Laufbahn.

Drei neue weibliche Mitglieder
Der OFC "Die Westerwälder" wurde im Oktober 2018 von fünf Mitgliedern gegründet, die auch beim Fantreffen in Helferskirchen anwesend waren: Rainer Kiefer, Stephan und Udo Rottke, Rene Sonntag, Jochen Morche und David Stamm. Freudestrahlend konnte Rainer Kiefer im Laufe des gemütlichen Beisammenseins verkünden, dass drei weibliche HSV-Fans den Mitgliedsantrag unterschrieben haben und der Verein nunmehr über 39 Mitglieder verfügt. Das Vereinslokal ist von Beginn an das Hotel-Restaurant "Alte Viehweide" In Helferskirchen. Conny Beers, die damalige Besitzerin der Gastronomie, ist mit 86 Jahren Ehrenmitglied des Vereins und nach wie vor mit vollem Engagement HSV-Fan.

Selbstverständlich ließ es sich Conny nicht nehmen, am Fantreffen teilzunehmen. Der Verein betreibt sogar eine eigene Fankollektion, dort werden T-Shirts, Schals, Hoodies, Aufkleber, Tassen und andere Fanartikel angeboten. Da das Fantreffen in großer Harmonie stattfand, ist davon auszugehen, dass der Verein in Freud und Leid noch mehr zusammengeschweißt wird. (Wolfgang Rabsch)




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