Werbung

Nachricht vom 25.05.2022    

Tierisch gute Väter: Wer sind die besten im Tierreich?

Bollerwagentour mit den Jungs oder gemütlicher Familientag zuhause – die Aktivitäten, die Väter in Deutschland alljährlich an Christi Himmelfahrt unternehmen, sind sehr unterschiedlich. Das Bild vom guten Vater hingegen ist heutzutage jedoch ein recht klares: Klare Rollenverteilungen verschwimmen immer mehr. Doch wie sieht das im Tierreich aus?

Berberlöwenkater Schröder übernimmt auch gerne mal die Vaterrolle, um seinen Jungen Erziehung beizubringen. (Fotos: privat)

Neuwied. Die althergebrachte Aufteilung der Aufgaben, bei der die Mutter sich um die Kinder kümmert und der Vater die Familie finanziell versorgt, wird immer mehr ersetzt durch eine Gleichverteilung der Aufgaben, bei der auch die Väter Elternzeit nehmen und sich an der Kinderbetreuung beteiligen.

Doch wie sieht die Situation im Tierreich aus? „Tiere interessieren sich nicht für gesellschaftliche Trends“, sagt Mirko Thiel schulterzuckend, „bei vielen Arten trägt der Vater nur zur Entstehung des Nachwuchses bei, ist aber an der Aufzucht nicht beteiligt, in vielen Fällen sogar nicht mal dabei“. Aber es gibt Ausnahmen: „Wenn es dem Überleben der Art evolutive Vorteile bringt, dass sich der Vater an der Aufzucht der Jungtiere beteiligt, dann setzt sich das durch“, erklärt der Neuwieder Zoodirektor.

Wer ist der Super-Papa im Tierreich?
Eine Art, bei der der Vater aus menschlicher Sicht ein Super-Papa ist, sind die Kaiser-schnurrbarttamarine. Diese etwa eichhörnchengroßen Krallenaffen leben in Familiengruppen, in denen sich nur das dominante Elternpaar fortpflanzt – und das Weibchen bekommt in aller Regel Zwillinge. „Die Jungtiere, die wie alle kleinen Primaten Traglinge sind, werden kurz nach der Geburt vom Vater übernommen und dann in den ersten Lebenswochen von diesem umhergetragen. Die Mutter bekommt sie nur zum Säugen gebracht, danach wechseln sie wieder zum Vater“.



Bevor die Äffchen aber zu großen Vorbildern moderner Elternschaft werden, erläutert Thiel weiter: „Dieses Verhalten hat natürlich pragmatische Gründe: Zwillinge den ganzen Tag beim Klettern und Springen in den Baumkronen herum zu tragen, kostet viel Energie. Und die Milchproduktion für zwei Jungtiere ebenso. Müsste ein Elternteil beides leisten, wäre das nicht zu schaffen. Diese Aufgabe muss geteilt werden“.

Auch bei den Laufvögeln spielen die Väter eine besondere Rolle: „Bei den Afrikanischen Straußen teilt sich der Hahn das Brutgeschäft mit seiner Haupthenne, und führt auch hinterher gemeinsam mit ihr die Kükenschar. Bei den australischen Emus, die bei uns auf der Känguruwiese leben, brütet das Männchen sogar ganz alleine, und verzichtet zum Schutz der Eier in dieser Zeit bis zu sechs Wochen gänzlich auf Nahrung – soweit gehen wohl die wenigsten Väter“, lacht der Zoodirektor, der selbst zwei Kinder hat.

Das müssen sie aber auch gar nicht: „In den meisten Familien reicht es sicherlich, wenn der Vater sich gemeinsam mit der Mutter um den Nachwuchs kümmert und dabei liebevoll und geduldig ist – so wie unser Berberlöwenkater Schröder, der sich von seinen Kindern beklettern lässt und bei ihren spielerischen Jagdübungen die Beute spielt. Nur wenn sie ihm ans Futter wollen, hört der Spaß auf – und das kann ich persönlich sehr gut nachfühlen“, gesteht Thiel augenzwinkernd. (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.




Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Sachbeschädigung in Wahlrod: Geparktes Auto von Graffiti-Tätern besprüht

Wahlrod. In der "Rheinstraße 10" in Wahlrod ereignete sich zwischen Sonntagabend (28. April) 12 Uhr und Montagmorgen (29. ...

Hachenburger Stadtspaziergänge im Mai

Hachenburg. Termine: 1. Mai (Mittwoch), 09. Mai (Donnerstag), 12. Mai (Sonntag), 20. Mai (Montag), 26. Mai (Sonntag), 30. ...

Informationsveranstaltung: Erben und Vererben - gar nicht so einfach

Westerburg. Die Arbeitsgemeinschaft der Betreuungsbehörde und Betreuungsvereine des Westerwaldkreises hat deshalb zu diesem ...

Wolf eines sächsischen Rudels griff Schafsherde in Selters an

Selters. Die am 22. April in der Verbandsgemeinde Selters genommenen DNA-Proben von einem verletzten Schaf ergaben als Ergebnis ...

Suchaktion in Höhr-Grenzhausen: 51-jähriger Frank A. vermisst (mit Foto)

Höhr-Grenzhausen. Seit dem Morgen des vorherigen Tages (28. April) wird Frank A., ein 51-jähriger Mann aus Höhr-Grenzhausen, ...

Welle von Callcenter-Betrügereien in Montabaur und Umgebung

Region. Der Polizeidirektion Montabaur zufolge mehren sich in der Region die Fälle von Telefonbetrug. In diesen Gesprächen ...

Weitere Artikel


Stöffel-Park in Enspel: Ein Mekka für Oldtimer-Fans

Enspel. Am 12. Juni wird im Stöffel-Park die schon legendäre Ausstellung "Oldtimer im Park" veranstaltet. Ein weiteres Highlight ...

Ötzingen: Volltrunken auf drei Rädern unterwegs

Ötzingen. Gegen 17.50 Uhr war der Polizei die unsichere Fahrerin gemeldet worden, nachdem eine weitere Verkehrsteilnehmerin ...

Mudenbach feiert: Das 750-jährige Jubiläum wird nachgeholt

Mudenbach. Das Festwochenende beginnt am Freitag (24. Juni) auf dem Festplatz an der Hachenburger Straße. Hier wird der bekannte ...

Grund zu feiern: In diesem Jahr wird Verbandsgemeinde Hachenburg 50 Jahre alt

Hachenburg. Das wird ein großes Fest, wenn die Verbandsgemeinde Hachenburg ihr 50-jähriges Bestehen am 10. Juli feiert. Was ...

Prämierte Schriftstellerin liest im Vogshof Hachenburg

Hachenburg. In der sibirischen Weite, tausende Werst östlich von Moskau, leben in einer Kommunalka auf engstem Raum Großmutter, ...

"Friedenslauf" an der Grundschule Hoher Westerwald in Nister-Möhrendorf

Nister-Möhrendorf. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sammeln so für jede gelaufene Minute Geldspenden von Firmen, ...

Werbung