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Pressemitteilung vom 12.04.2022    

Overbergschüler arbeiten und spenden für Flüchtlinge

Der Krieg in der Ukraine ist überall präsent, ob in den Medien oder bei Gesprächen unter Erwachsenen. Da bleibt es nicht aus, dass auch die Kinder mitbekommen, dass es nicht überall so friedlich ist wie momentan in Deutschland und dass es nicht allen Kindern so gut geht wie ihnen.

Große Freude bei der Übergabe des Spendenschecks. (Foto: Overbergschule)

Siershahn. Aus diesem Bewusstsein ist besonders unter den Viertklässlern der Overbergschule in Siershahn der Wunsch entstanden, etwas für die notleidenden und geflüchteten ukrainischen Familien zu tun. Gemeinsam haben die Kinder überlegt, wie sie helfen können und sind auf die Idee gekommen, Geld durch Arbeit zu verdienen und dieses an die geflüchteten Frauen und Kinder zu spenden. Das Team der Overbergschule fand die Idee prima. Es wurde ein Spendenbogen erstellt und die Kinder zogen in der letzten Märzwoche los, um ihre Arbeitskraft gegen Spenden in der Familie, bei Freunden, Nachbarn oder Verwandten anzubieten. Wer keine Hilfe benötigte, war aber auch oft ohne Gegenleistung bereit, Geld zu geben. Wir danken an dieser Stelle allen so großzügigen hilfs- und spendenbereiten Bürgern aus Siershahn und Umgebung für Ihre Unterstützung, die keinesfalls selbstverständlich ist!

Stolz brachten die Kinder nach einer Woche ihre Einnahmen mit in die Schule, wo am 6. April auf dem Schulhof die offizielle Übergabe des Spendenschecks erfolgen konnte. Alle Kinder waren schon sehr gespannt, wie viel Geld sie erarbeitet haben würden.

In feierlichem Rahmen eröffnete Susanne Letschert, Konrektorin der Overbergschule, die Spendenübergabe. Zunächst konnte sie die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde, Alexandra Marzi, begrüßen, die den Spendenscheck für die Organisation “Netzwerk Wirges hilft“ entgegennahm. Außerdem waren Jana Arzbach als Schulelternsprecherin sowie Olivia Schmidt vom Förderverein zugegen, ohne deren Unterstützung die Aktion so nicht möglich gewesen wäre. Besonders gefreut hat die Akteure auch der Besuch von Carola Löffler, der ehemaligen Schulleiterin.

Nach dem passenden Trompetenstück “Final Countdown“ von Nele aus der Klasse 4d erklärte Susanne Letschert, dass alle aus einem traurigen und einem fröhlichen Anlass hier versammelt wären: Traurig, weil Krieg in Europa herrscht und viele Menschen darunter leiden und fliehen müssten, fröhlich aber auch, weil die Kinder durch das Geld, das sie mit ihrer Einsatzbereitschaft, ihrer Tatkraft und ihren Arbeiten den Flüchtenden das Leben etwas leichter machen könnten.



Und tatkräftig angepackt haben die Kinder. Vom Schleppen von Pflastersteinen, dem Verkauf von selbst gebackenem Kuchen über Hilfen im Haushalt und Garten, dem Aufsammeln von Hundekot bis hin zum Vorlesen beim Opa im Altenheim waren sämtliche Arbeiten vertreten. Der Einfallsreichtum der Kinder kannte keine Grenzen, lobte Susanne Letschert ausdrücklich und beeindruckt. Manche Kinder spendeten gar ihr eigenes Taschengeld!

Mit dieser Aktion zeigten die Kinder ganz deutlich, wie wichtig ihnen der Frieden ist, daher sangen alle gemeinsam im Anschluss das Lied “Alle Kinder dieser Welt wünschen sich Frieden“. Nach einer Rede der beiden Viertklässlerinnen Marlene und Mia, in der sie erklärten, wie froh sie waren, helfen zu können, wurde es spannend: Die Scheckübergabe stand an.

Großartige 7.000 Euro waren auf dem symbolischen Scheck vermerkt! Die Kinder klatschen sich selbst und dem Förderverein, der die Summe noch aufgerundet hatte, begeistert Beifall. An dieser Stelle noch einmal ein riesengroßes Dankeschön an jeden einzelnen Spender.

Alexandra Marzi zeigte sich beeindruckt von dem Betrag, den die Kinder durch Arbeiten in ihrer wertvollen Freizeit erarbeitet hatten. Sie applaudierte ihnen, dankte aber auch allen weiteren Helfern wie dem Schulelternbeirat, dem Förderverein, den Angehörigen und natürlich Susanne Letschert als Hauptorganisatorin der Aktion.

Dann klärte sie noch auf, was mit den 7.000 Euro passieren würde: Die geflüchteten Omas, Frauen und Kinder benötigen Wohnungen und Einrichtung. Außerdem müssen auch Spielsachen und Kleidung angeschafft werden. Dies geschieht gemeinsam mit dem Verein “Solidarität in der Not“ aus Ebernhahn, sodass das Geld sicher in der Region bleibt und dort ankommt, wo es wirklich gebraucht wird. Dann appellierte sie noch einmal an alle, wie wichtig es sei, miteinander zu sprechen, um Streit und vor allem Kriege zu vermeiden.

Zum Abschluss wies Susanne Letschert darauf hin, dass an der Overbergschule Kinder aus 20 Nationen gemeinsam und friedlich miteinander lernen. Jetzt warte man auf Kinder aus dem 21. Land – der Ukraine. (PM)



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