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Wirtschaft | Gastartikel


Nachricht vom 10.01.2022    

Infrarotheizungen - Alternative zu herkömmlichen Systemen

Auf der Suche nach zukunftsorientierten, alternativen Heizungsarten stoßen zunehmend mehr Verbraucher auf Infrarotheizungen. Die Wenigsten haben aber eine genaue Vorstellung darüber, was sich hinter diesen elektrisch betriebenen Heizungen genau verbirgt. Zum Thema Infrarotheizungen gibt es daher geteilte Meinungen. Das liegt vor allem daran, dass viele nur ältere Infrarot-Heizungssysteme kennen, die früher vor allem als Zusatzheizung für Gebäude mit Zentralheizung eingesetzt wurden.

Foto Quelle: pixabay.com / geralt

Moderne Infrarotheizungen bieten aber insbesondere bei Niedrigenergiehäusern und Gebäuden mit einem geringen Wärmebedarf, was bei Neubauten oder sanierten Häusern oft der Fall ist, zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichen Heizungssystemen. Um aber auch wirklich von dieser zukunftsorientierten Heiztechnologie profitieren möchte, der sollte einige Punkte beachten. Was also sollte man über moderne Infrarotheizungen wissen?

Was genau ist eine Infrarotheizung?
Infrarotheizungen wandeln elektrischen Strom in Wärme um. Dabei können die Infrarotpaneele auf bis zu 100° C erwärmt werden, wodurch der größte Teil der Wärme als Strahlungswärme direkt in den Raum abgegeben wird. Moderne Systeme weisen einen Anteil zwischen 50 und 60 Prozent Strahlungswärme auf, wobei der tatsächliche Anteil immer von der jeweiligen Bauform und Oberfläche des Systems abhängig ist. Die restliche Wärme gelangt zusätzlich als sogenannte Konvektionswärme in den Raum, die immer dann entsteht, wenn Luft erwärmt wird. Um die so erzeugte Wärme maximal zu nutzen, ist die Heizschicht der Infrarotelemente in Raumrichtung zusätzlich thermisch isoliert. Je nach Modell erfolgt dies über eine pulverbeschichtete Aluminiumabdeckung oder einer Abdeckung aus Natursteinen oder Einscheibensicherheitsglas. Moderne Infrarotheizungen gibt es in zahlreichen verschiedenen Designs, sodass sie sich ideal in eine bestehende Einrichtung einfügen lassen.

Welche Vorteile bieten Infrarotheizungen?
Die Vorteile von Infrarotheizungen sind vielfältig. Zunächst einmal empfinden die meisten Personen Wärme, die von einer solchen Heizung ausgeht, als angenehmer, als bei anderen Heizkörpern. Vergleichbar ist das etwa mit einem alten Kachelofen, der die Wärme auch größtenteils als Strahlungswärme in den Raum abgibt. Die gefühlte Temperatur liegt dabei meist um einige Grad höher, als es tatsächlich der Fall ist. Das liegt unter anderem daran, dass nicht nur die Luft, sondern die Gegenstände und Personen im Raum direkt aufgewärmt werden. Ein zusätzlicher Vorteil, der insbesondere bei Allergikern zum Tragen kommt, ist, dass Infrarotheizungen im Gegensatz zu klassischen Heizkörpern keinen Staub aufwirbeln und mit der Wärme im Raum verteilen. Wer sich für eine Infrarotheizung entscheidet, kann unter anderem von folgenden Vorteilen profitieren:

stabile Bauweise
einfache Installation
lange Lebensdauer und Garantie
sehr effektive Strahlungsemission
Temperatur und Zeitintervalle programmierbar
oft einfach in eine Smart-Home Umgebung integrierbar
zukunftsorientierte Heiztechnologie
geringe Investitionskosten
nahezu wartungsfrei aufgrund fehlender Verschleißteile

Infrarotheizungen und Stromverbrauch
Viele Verbraucher sind Infrarotheizungen vor allem deshalb gegenüber kritisch, weil sie diese mit hohen Stromkosten gleichsetzen. Moderne Systeme sind im Vergleich zu älteren Modellen allerdings sehr energieeffizient. Dennoch sollte man die Stromkosten berücksichtigen, wenn es um die Frage geht, ob eine Infrarotheizung eine sinnvolle Option für die eigenen vier Wände ist. Die genauen jährlichen Heizkosten werden selbstverständlich von der individuellen Nutzungsdauer und dem jeweiligen Stromtarif bestimmt. Wer sich genauer mit dem Thema Stromkosten beschäftigen will, findet unter folgendem Link detaillierte Informationen zum Stromverbrauch einer Infrarotheizung. In diesem Zusammenhang sollte man allerdings zwei Dinge beachten:

1.) Zum einen werden Häuser heute anders gebaut als noch vor einigen Jahrzehnten. Moderne Baustoffe und Konstruktionsweisen erlauben es Gebäude zu bauen, die wesentlich weniger Heizenergie benötigen als unsanierte Altbauten. Dazu haben vor allem auch die gesetzlichen Vorgaben, etwa die Energieeinsparverordnung (EnEV) oder das Gebäudeenergiegesetz (GEG) beigetragen. Aktuelle Standards wie Passivhäuser, Niedrigenergiehäuser oder gar Plusenergiehäuser werden in Zukunft weiter optimiert werden und eignen sich heute schon ideal für den Einsatz moderner Infrarotheizungssysteme. Im Gegensatz zu anderen Heizungsarten müssen Infrarotheizungen auch nicht so lange und weniger oft heizen, da Wände, Möbel und andere Gegenstände die Strahlungswärme speichern.

2.) Weiterhin wird meist völlig außer Acht gelassen, dass die Art wie Strom heute produziert wird keine langfristige Option ist. Auf internationaler Ebene werden derzeit gezielt Maßnahmen und Lösungen gesucht, um eine langfristig klimaneutrale Energieerzeugung zu erreichen. Die Möglichkeiten, die regenerative Energien heute schon bieten, werden sich durch weitere technologische Fortschritte in den kommenden Jahren erweitern und entsprechende Technologien effizienter machen. Die aktuellen Bestrebungen der EU, Atomstrom zukünftig als „grüne“ Energie-Technologie anzuerkennen, machen es zudem wahrscheinlich, dass die Strompreise für Endverbraucher in den kommenden Jahren sinken werden.

Ausstattung einzelner Räume mit Infrarotheizungen
In der Regel ist eine Infrarotheizung also eine sinnvolle Lösung, wenn optimale Voraussetzungen in Bezug auf die Wärmedämmung und Isolation der Gebäudehülle gegeben sind. In manchen Fällen ist der Einsatz einer Infrarotheizung aber auch in weniger gut gedämmten Wohnungen vorteilhaft, etwa in ausgewählten Zimmern / Räumen. Darüber hinaus bietet sich die Nutzung einer Infrarotheizung auch in Wintergärten oder Gartenhäusern an, die über keine Zentralheizung verfügen. Insbesondere bei kurzfristigem Wärmebedarf, beispielsweise morgens im Badezimmer oder in der Küche, sind Infrarotheizungen im Gegensatz zu Zentralheizungen wesentlich effektiver. Sie benötigen keine lange Vorlaufzeit und stellen die benötigte Wärme schnell und mit maximalem Wirkungsgrad zur Verfügung.

Grundsätzlich ist es zudem möglich, eine Infrarotheizung mit einer Photovoltaik- oder Windanlage zu kombinieren und die Stromkosten weiter zu reduzieren. Ein zusätzlicher Energiespeicher ermöglicht es weiterhin, die so erzeugte Energie zu speichern und bei Bedarf zu nutzen. Allerdings sollte man bedenken, dass die Energieausbeute von Photovoltaikanlagen während der kalten Jahreszeit eingeschränkt wird. Windanlagen für den Einsatz zu Hause, sogenannte Kleinwindkraftanlagen, werden immer effizienter und können auch im Verbund zu mehreren betrieben werden.

Fazit
Wer eine neue Heizungsanlage benötigt, muss genau abwägen. Die unterschiedlichen Lösungen, Gas, Öl, Pellets oder auch Strom haben alle ihre individuellen Vor- und Nachteile, die sie jeweils unter bestimmten Bedingungen ausspielen können. So macht es beispielsweise keinen Sinn, einen schlecht gedämmten Altbau gänzlich mit Infrarotheizungen auszustatten, ebenso wenig zielführend wäre die Installation einer Kohle- oder Gasheizungsanlage in einem Plusenergiehaus. Unter optimalen Voraussetzungen sind Infrarotheizungen eine sehr effektive und kostengünstige Alternative zu anderen Heizungsformen. Wenn der Anteil an Niedrigenergiehäusern und vergleichbaren Häusern unter den Neubauten weiterhin steigt und die Stromkosten mittel bis langfristig sinken, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich zunehmend mehr Verbraucher für die Vorteile einer Infrarotheizung entscheiden. (prm)

Autor: IR Experten GmbH



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