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Nachricht vom 07.01.2022    

Corona: Omikronwelle rollt an - Unzufriedenheit steigt

Es scheint so, als stünden wir jetzt unmittelbar vor dem Beginn der Omikron-Welle. Die lange anhaltenden Einschränkungen zermürben viele. Der Unmut wächst. Licht am Ende des Tunnels bringt die Hoffnung, dass Corona sehr bald endemisch und damit im Umgang vergleichbar mit einer Grippe wird.

Symbolfoto

Westerwaldkreis. Die 7-Tage-Inzidenz im Westerwald übersteigt wieder die 200-er Marke auf jetzt 214,5. Auch die Hospitalisierungs-Inzidenz steigt leicht auf 2,56. Laut Landesuntersuchungsamt sind derzeit wieder 844 Fälle im Westerwaldkreis aktiv, das sind 128 mehr, als noch vor 48 Stunden. Seit Jahresanfang sind alleine im Westerwald 435 neue Fälle bekannt geworden. Zum Glück forderte Corona im Kreis in dieser ersten Jahreswoche keine Todesopfer.

Omikron nicht zu unterschätzen
Während die Zahlen in Deutschland steigen, sinkt in Südafrika die Anzahl der Neuinfektionen. Dort scheint es, als sei die Omikron-Welle beinahe ausgestanden. Verglichen mit Delta gab es weniger Tote zu beklagen, was zu bestätigen scheint, dass die Virenevolution zwar die Ansteckungsgefahr erhöht, aber seltener zu schweren Ausbrüchen führt. Dennoch warnen WHO und RKI ausdrücklich davor, Omikron zu unterschätzen. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung Südafrikas sei deutlich jünger, als beispielsweise in Deutschland. Die Disziplin in der Pandemie ist im Westerwaldkreis unter den Senioren am höchsten. Hier beträgt bei den über 60-Jährigen die 7-Tage-Inzidenz nur 82,5. Das Landesuntersuchungsamt gibt die Zahlen der Neuinfektionen in Rheinland-Pfalz und im Westerwald nur noch ein mal wöchentlich heraus. Neue Werte stehen also erst ab Montag kommender Woche aktuell wieder vor.

Impfstatus
Das Impfzentrum Westerwald-Sieg in Hachenburg hat bislang rund 7.000 Personen aus den Landkreisen Altenkirchen, Neuwied und Westerwald geimpft. Das Gesundheitsamt des Westerwaldkreises impft inzwischen mobil in den Verbandsgemeinden auch Kinder ab 5 Jahren. Bei den Hausärzten im Westerwald wurden laut kassenärztlicher Vereinigung bis gestern insgesamt 60.376 Personen zweifach geimpft und 58.709 Personen mit Booster sogar dreifach. Weitere 55.206 Personen sind zumindest ein mal geimpft worden. Die 7-Tages-Inzidenz liegt aktuell bei 185,9 pro 100.000 geimpfte Personen und bei 542,5 pro 100.000 ungeimpfte Personen.

Unmut, Demos und sogar Brandanschläge
Der Schutz der Bevölkerung und die damit einhergehenden Eischränkungen der Lebensqualität werden zur Geduldsprobe. Die Lockdown-ähnlichen Lebensbedingungen für Ungeimpfte, die Testpflicht zum Beispiel in den Cafés für vollständig Geimpfte und die zunehmende Radikalisierung der Impfgegner reißen Gräben in der Gesellschaft auf, die niemand möchte. Der Unmut wächst, und neben heftigen Debatten in den sozialen Netzwerken gehen immer wieder Menschen zu Protestmärschen auf die Straße.



Das Polizeipräsidium Koblenz, dem auch die Dienststellen im Westerwald unterstellt sind, teilte in einer Pressemeldung mit, aktuell seien für das Wochenende und den darauffolgenden Montag 18 Veranstaltungen im Zuständigkeitsgebiet bekannt. Es wird aber damit gerechnet, dass weitere - auch unangemeldete - Veranstaltungen
stattfinden werden. Die Polizei weist darauf hin, vorbereitet zu sein. Die Einsatzkräfte blieben bei der Arbeit thematisch neutral und würden ihr Handeln ausschließlich an Recht und Gesetz ausrichten.

An alle Teilnehmer appelliert die Polizei, sich friedlich und respektvoll gegenüber den Mitmenschen zu verhalten, die gesetzlichen Regelungen und die Auflagen der jeweiligen Versammlungsbehörden zu beachten. Die Polizei werde sichtbar präsent und für alle Bürger ansprechbar sein.

Mit Brandanschlägen auf das Gesundheitsamt und das Rathaus in Altenkirchen hingegen wurde deutlich eine rote Linie überschritten. Hier wurden die unangemeldeten sogenannten Montags-Spaziergänge untersagt. So bleibt es zwar Spekulation, ist aber sehr wahrscheinlich, dass es sich bei den Anschlägen um die Tat unbekannter Wutbürger handelt. Der Schaden geht in den sechsstelligen Bereich, verletzt wurde zum Glück niemand.

Schockiert zeigte sich auch der Neuwieder Landrat über den mutmaßlichen Brandanschlag auf das Rathaus in Altenkirchen. Die Kollegen der Redaktion Altenkirchen haben hier ausführlich berichtet. Landrat Achim Schwickert äußerte sich bislang nicht dazu.

Aktive Corona-Fälle in den Verbandsgemeinden
Montabaur: 136
Selters: 91
Bad Marienberg: 71
Hachenburg: 69
Rennerod: 67
Wirges: 64
Höhr-Grenzhausen: 57
Westerburg: 44
Ransbach-Baumbach: 40
Wallmerod: 25

Im Ergebnis hat das Bund-Ländertreffen heute, am 7. Januar die Quarantänezeiten verkürzt. Infizierte in Isolation dürfen schon nach 7 Tagen mit einem Negativtest wieder raus, Kinder sogar schon nach nur 5 Tagen. Alle Infos hier.

Quellen: Landesuntersuchungsamt, Kassenärztliche Vereinigung, Kreisverwaltung, Landesregierung, Bundesregierung, RKI, Redaktion


Mehr dazu:   Coronavirus  
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