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Pressemitteilung vom 24.12.2021    

Wiederbewaldung in Selters dank Spenden gestartet

Wer in Selters am Krümmelbach in den Wald kommt, sieht viele hellgrüne Plastikröhren, die über die gesamte abgeholzte Fläche in Gruppen herumstehen. Nicht zu sehen sind die Baumpflanzen, die darin stecken. Ein Wald voller Plastikröhren als Antwort auf die Selterser Spendenaktion zur Wiederbewaldung - in einem Film erklärt Revierförster Helmut Nett, warum das nicht anders möglich ist.

Freuen sich über die Pflanzungsaktion am Krümmelbach in Selters: von links 1. Beigeordneter Hanno Steindorf, Ideengeber Günther Geyer und Revierförster Helmut Nett. (Foto: privat)

Selters. "In zwei Jahren schauen die Pflanzen aus den Schutzröhren heraus, in zehn Jahren läuft man durch jungen Wald, in zwanzig Jahren wird man erstes Brennholz ernten und in dreißig Jahren kommt keine Sonne mehr an den Waldbesucher", so Helmut Nett.
Die Idee zu einer Spendenaktion hatte Günther Geyer aus Selters, dem die Aufforstung sehr am Herzen liegt. Die Stadt Selters griff die Idee auf, produzierte einen Film dazu und bat in einer Werbekampagne um 30.000 Euro Spenden. Wie sehr man damit die Menschen erreichte, lässt sich an den über 40.000 Euro Eurp Spenden erkennen, die von 137 Privatpersonen, Organisationen, Firmen und auch von Menschen stammen, die überhaupt nicht in Selters leben. Das Geld sei im Wald dringend nötig, meint der Erste Beigeordnete Hanno Steindorf, denn nach dem Krümmelbach stünden die Flächen am Selterser Köppel zur Wiederbewaldung an. Steindorf und der Ideengeber Geyer zeigten sich sehr erfreut über die große Spendenbereitschaft.

Dort, wo vorher nur Fichten standen, wachsen nun klimaresistente Laubbäume. "Wir pflanzen Baumarten, die es in unserem Ökosystem bereits gibt und die trotzdem mit Klimaveränderung und zunehmender Trockenheit und Wärme zurechtkommen. Und da eignet sich unsere Stieleiche und Traubeneiche, zu denen wir wenige Buchen setzen", sagt Helmut Nett.
Dass er notgedrungen mit jedem zwanzig Zentimeter großen Sämling auch eine Plastikröhre für rund zehn Jahre in den Wald einbringen muss, gefällt dem Förster überhaupt nicht. "Aber ohne die Hülle würde das Rehwild die jungen Pflanzen verbeißen und auch noch bei rund acht Jahre alten Bäumen die Rinde verletzen. Ohne Hülle gäbe es hier keinen Wald", macht Nett mehrfach deutlich. Im neuen Film wird das veranschaulicht, denn die Filmdrohne scheuchte zufällig während der Drehaufnahmen ein Reh an den Pflanzlingen auf. Helmut Nett ist davon überzeugt, dass es derzeit kein biologisches Produkt auf dem Markt gibt, was diesen Langzeitschutz bietet. Zudem ermögliche die Röhre einen Schutz gegen Spätfrost sowie Abschabeschäden durch Wild und wirke als kleines Treibhaus.



Bepflanzt wurden nur Kleinflächen mit rund vierzig Pflanzen in sogenannten Klumpen. Dazwischen ist sehr viel Platz, auf dem das Totholz liegen gelassen wurde. Diese Flächen sollen der Natur überlassen bleiben. "Wir wollen mit unseren klimaresistenten Laubbäumen ein Gerüst stellen und gleichzeitig dafür sorgen, dass sich die Natur entwickelt und überlebensfähige Baumarten dazu bringt", sagt Helmut Nett. "Schließlich wissen wir noch nicht, wie stark sich das Klima bei uns verändern wird." Mit dieser Art der Bewaldung will Nett auch dafür sorgen, dass künftige Förster alle Möglichkeiten haben, den Wald weiterzuentwickeln, als Wirtschaftswald, als Ökowald oder gar als Park.
Mit der Pflanzung hat die Arbeit erst begonnen. Künftig werden die Flächen jährlich gepflegt und in den ersten Jahren vor allem von Brombeeren freigeschnitten. Alles, was die Natur in den Freiflächen liefert, bleibt aber stehen. (PM)


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