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Nachricht vom 19.12.2021    

Das neue Verbandsgemeindehaus in Montabaur soll ein Zentrum für alle sein

Von Elke Stockhausen

Ein neues Gebäude für eine Zukunft, das sowohl die Veränderungen von Arbeitsmethoden, als auch die vorrausschauenden Nutzungseigenschaften in die Planung mit einbezog. Wichtig vor allem- die Nähe zum Bürger und die Vereinfachung eines Behördenganges zu sichern. Davon konnten die Kuriere bei einer Baustellenbesichtigung einen Eindruck gewinnen.

Bürgermeister Richter-Hopprich (Mitte) bei der Begehung der Baustelle. (Foto: Elke Stockhausen)

Montabaur. Der Rohbau des neuen Verbandsgemeindehauses am Gerberhof wird in wenigen Wochen beendet sein. Einen Einblick in dessen Konzept gab es am 16. Dezember vom Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Ulrich Richter-Hopprich, Bauleiter Andreas Wolf, Bauleiter Peter Kaiser sowie zwei Projektleitern der Verbandsgemeindeverwaltung.

Die Vorgeschichte im Zeitraffer

Die Thematik des Verbandsgemeindehauses beschäftigt die Verwaltung bereits seit 2007. Der Kauf der Grundstücke am Gerberhof 2016 und der Architektenwettbewerb 2018 waren die ersten Schritte in die Realisierung dieses großen Projektes. Der Spatenstich im Jahr 2020, gefolgt von der Erstellung des Hochbaus in diesem Jahr, verheißen eine pünktliche Fertigstellung des Komplexes, so dass im Sommer 2023 der Umzug der Verwaltung in das neue Verwaltungszentrum erfolgen kann.

Der Grundriss, des heute noch wachsenden Gebäudes, stammt von dem in Hamburg ansässigen Architektenbüro bof-Architekten und hob sich im Wettbewerb durch die mögliche Nutzungsvielfalt und Wandelbarkeit hervor. Ein Gebäude im Herzen der Stadt, das für die Zukunft gebaut wird.

Das Erdgeschoss für den direkten Kontakt zur Verwaltung
„Die Beurteilung von Innen“, so Ulrich Richter-Hopprich, sei eine zentrale Aufgabenstellung gewesen. Entscheidend wäre es, die Arbeitsbereiche und die Organisation des Bürgerdienstes im Gebäude bestmöglich zu realisieren. Dies soll sich heute in einem strukturierten Raumkonzept und bürgerfreundlichen Informationsraum widerspiegeln. Bereits im Eingangsbereich wird sich ein großer Tresen befinden, an dem man schnell und unkompliziert seinen Ansprechpartner finden könne. Bürgerbüro und Sozialbüro befinden sich, als stark frequentierte Verwaltungseinheiten, bereits im Erdgeschoss des Gebäudes und ersparen dem Bürger weite Wege.

Ein separater Eingang auf der nordwestlichen Hausseite bietet Zugang zum Standesamt. Hier zeigt sich der Bürgermeister besonders stolz. Durch die später folgende Gartenanlage mit einer Pergola nebst Rosenbogen bietet sich dort die Möglichkeit für ein wenig Romantik. Ein Bereich, um Fotos des Brautpaares zu schießen und natürlich auch die Abgeschiedenheit zu wahren, um den großen Moment bereits vor Ort genießen. Eine große Glasfront verbindet optisch den Außenbereich mit dem Standesamt und soll nach Fertigstellung für ein ansprechendes Ambiente sorgen.

Mitarbeiterfreundliches Raumkonzept verbindet
Fenster und Licht, dies betonte Richter-Hopprich, seien in die Entscheidung zum endgültigen Bauplan eingeflossen. Dagegen wirken die Büros und Räumlichkeiten im alten Rathaus eher wie Dunkelkammern und erreichen im Sommer laut Büroauskunft des Bürgermeisters Innentemperaturen von bis zu 39 Grad.

Jeder Arbeitsplatz im Bürobereich des ersten und zweiten Obergeschosses verfügt im neuen Gebäude über ein eigenes, zwei Meter hohes Fenster. Die Offenheit setzt sich in der Abgrenzung zum breiten, mittleren Gang fort und wird durch Glaswände alleine von der Optil her erreicht. Auch der Innenbereich ist funktional geplant und ermöglicht es, die Büros zeitweise zu verlassen, um dort kurze Unterbrechungen oder Arbeiten zu erledigen. In weiteren Räumen finden Drucker und Faxgeräte ihren Platz und sind so zentralisiert erreichbar. Konzentriertes Arbeiten in den Büros und das Gefühl der Offenheit sind hier durch moderne Ideen umgesetzt worden.

Für ungestörtes Arbeiten sorgt auch die Installation separater Telefonbereiche, die aus den Büroeinheiten ausgelagert werden. Flexibilität durch Leichtbauweise zeichnet das Bürokonzept aus. Die Wände zwischen den Zimmern können bedarfsgerecht versetzt werden und ermöglichen so eine angepasste Nutzung des Gebäudes, auch in späteren Jahren. „Quadratisch, praktisch, gut.“, so die Worte des ersten Mannes in der Verbandsgemeinde, der immer wieder mit Enthusiasmus auf die bautechnischen und architektonischen Feinheiten des Gebäudes hinwies.



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Panoramafenster im Obergeschoss
Im dritten Obergeschoss befinden sich, neben einer kleine Anzahl Doppelbüros, die Besprechungszimmer. Es gibt genügend Raum für die Archive, für die noch staatlich geforderte Dokumentation in Papierform, und für den Sitzungssaal, der Platz für rund 100 Personen bietet. Große Panoramafenster geben für die Gäste und beratenden Akteure den Blick auf die Stadt frei.

Das vierte Geschoss des Neubaus wird die „Chefetage“, hier befinden sich dann die Büros des Bürgermeisters und des ersten Beigeordneten. Eine Dachterrasse, die auf Grund der modernen Dachkonstruktion ohne hohe Mehrkosten integriert werden konnte, wird ein Platz für offizielle Empfänge und Ort für ein soziales Miteinander der Belegschaft sein. Auf 15 Meter Höhe stehend, wird hier jeder Gast den direkten Blick auf das Schloss der Kreisstadt genießen können.

Die Räume und Säle in den oberen Stockwerken können über Treppenhäuser und einen Aufzug erreicht werden. Auch hier wurde Wert darauf gelegt, dass der Büroalltag nicht gestört wird.

Klimaschutz und Nachhaltigkeit
Die Planung des neuen Verbandsgemeindehauses erfolgte erwartungsgemäß auch unter dem Aspekt des Klimaschutzes. Ein möglichst autarkes Klimakonzept sollte umgesetzt werden. Die Heizung wird ohne fossile Brennstoffe betrieben. Hier wird Geothermie zum Einsatz kommen. Zwanzig Bodensonden führen das Heizwasser in 150 Meter Tiefe und erwärmen es dort. Das System bietet weiterhin die Möglichkeit, im Sommer das Klimasystem als Kühlung zu nutzen und kann die Raumtemperatur bis zu 10 Grad herabsetzen. Die benötigte Energie wird über Photovoltaik Elemente auf dem Dach bezogen, die in die Ziegel integriert sind. Der Verbandsgemeinderat entschied hier im Sinne des Klimaschutzes, obwohl nach Aussage des Bürgermeisters der Bezug von externer Energie auf den ersten Blick günstiger erschien.

In der kommenden Zeit erfolgt auch der Ausbau der virtuellen Nutzung, so Richter-Hopprich. Online- Terminierungen seien dann möglich und würden Wartezeiten verhindern. Das Konzept des „Jedermanns Büro“, so Richter-Hopprich, galt es umzusetzen und nun gelte es zu warten, bis sich die neue Tür öffnet - Natürlich wie alles im Haus barrierefrei. So soll das neue Verbandsgemeindehaus einfach zu erreichen sein und eine zentrale Stelle für die Belange der Bürger in der Verbandsgemeinde Montabaur werden.

Zahlen, die Größe zeigen
Auf einer Länge von 90,5 Metern und einer maximalen Breite von 26 Metern werden 200 Büroarbeitsplätze genug Raum für eine funktionierende Verwaltung bieten. Mehr als 300 Fenster lassen Licht und Luft in das Innere des Gebäudes. 3.200 Quadratmeter ziegelgedeckte Wand- und Dachfläche lassen das neue Haus am Platz futuristisch wirken. Es ist die Zukunft, die bei diesem Projekt immer im Auge behalten wurde.

Auf der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderates, die Pandemie-bedingt online statfand, versicherte Richter-Hopprich, der Kostenrahmen von 38 Millionen Euro für das Gesamtprojekt werde nach aktuellem Stand eingehalten. Das Budget sei nicht ausgeschöpft.

Der Verbandsgemeinderat beschloss ein einheitliches Leitsystem für die Beschriftung und Ausschilderung im und am Gebäude. Außerdem sollen der Eingangsbereich und das Foyer künstlerisch gestaltet werden, sobald der Rohbau fertig ist. Das Leitmotiv für diese Gestaltung, so der Grundsatzbeschluss, werde das Thema Topografie sein. Außerdem sollen die Planer prüfen, wie im Eingangsbereich die Wappen der 25 Mitgliedsgemeinden abgebildet werden können. (Elke Stockhausen)


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