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Nachricht vom 29.11.2021    

Musikalische Zeitreise mit den "@coustics" im Capitol Montabaur

Von Wolfgang Rabsch

Wer die vier Ausnahmemusiker Bernd, Bruno, Timo und Eddi für ein Konzert verpflichtet, der kann sicher sein, dem Publikum etwas Außergewöhnliches zu bieten. Das Quartett hat sich unter dem Namen “@coustics“ längst überregional einen Namen gemacht, da ihre Musik absolut authentisch und original handgemacht präsentiert wird.

Die @coustics belebten die Bühne und den ganzen Saal. (Foto: @coustics)

Montabaur. Die Band covert zwar Hits, die jeder kennt, aber die Auswahl ist trotzdem sehr speziell und anspruchsvoll. Manchmal vor Energie strotzend, dann wieder nachdenklich und intensiv, aber immer hautnah. Musik zum Fühlen und Einatmen. Wo kann man Musik besser spüren, als in einem Kinosaal? Die gedämpfte Akustik, fast wie in einem Aufnahmestudio, verzauberte das Publikum im Saal Nummer 4 des neuen Capitol-Kinos in Montabaur. Fast andächtig wurde den Songs der Band gelauscht. Die Ruhe entlud sich jedoch nach jedem Song in lautem Beifall, den die Band sichtbar genoss. Soviel zu den äußeren Umständen im Capitol, nun zu dem besonderen Konzert und zu den vier Musikern, die sich vor Spielfreude selbst überboten.

Bernd Gaudernatsch fand auf einfühlsame Art und Weise den direkten Zugang zu den Herzen des Publikums, als er mit bewegenden Worten auf die großen Probleme hinwies, die unglaublich viele Menschen zurzeit erleben müssen. Besondere Worte fand er für Kinder und Senioren, die teilweise von der Gesellschaft vergessen wurden. Trotzdem sollte es kein Abend für Depressionen werden, denn gerade Musik könne schließlich auch ein Seelentröster sein.

Ein ungewöhnliches Programm begeisterte das Publikum
Die Songs bescherten dem begeisterten Publikum tatsächlich eine Zeitreise durch verschiedene Epochen der modernen Musik. “Ride like the wind“ von Christopher Cross und “The story of my life“ von One Direction eröffneten den verheißungsvollen Abend. “Nothing ever happens“ von Del Amitri und “A little respect“ von Erasure sind Songs, die ganz sicher nicht bei einem “normalen“ Rock-Konzert gespielt werden. “Bohemian Rhapsody“ von Queen kann sicherlich als eines der am schwersten zu spielenden Songs der Rock-History bezeichnet werden, doch von den “@coustics“ wurde es geradezu meisterhaft aufgeführt. Bei diesem Song kamen ganz speziell die besonderen gesanglichen Qualitäten der Band zum Tragen, vor allem, wenn sie mehrstimmig zusammenfanden.

Die Band hatte einen idealen Mix zusammengestellt, der anspruchsvoll und abwechslungsreich klang. Selbst die Disco-Szene der 70er-Jahre durfte nicht fehlen: “Footloose“ von Kenny Loggins und ein Medley der Bee Gees (I´ve gotta get a message to you, Nights on Broadway, Too much heaven) verzückten die Besucher. Wer sagt, dass er bei einem Rock-Konzert einen Hit von Vicky Leandros gehört hat, der wird wohl häufig der Lüge bezichtigt. Mit “Ich liebe das Leben“ schaffte es die Band sogar, zum Mitsingen und Mitklatschen zu animieren. Wer kennt noch den Monsterhit von Hans Hartz mit “Die weißen Tauben sind müde“, ein durch Mark und Bein gehender Text, voller Schwermut und Melancholie. Den “@coustics“ gelang der Spagat der Genres ohne dabei kitschig zu werden. Bernd Gaudernatsch schaffte bei “Sugar Baby Love“ von den Rubettes (fast) mühelos, die unglaublich hohen Stufen der Stimmleiter zu erklimmen, die der Song mit sich brachte. Brausender Applaus belohnte Bernd für dessen Sangeskünste.



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Ein Medley der Münchener Freiheit (Ohne dich schlaf ich heut´ Nacht nicht ein, Solange man Träume noch leben kann, Herz aus Glas) fand viel Anklang im Kinosaal, ebenso “Halt mich“ von Grönemeyer, welches von Bruno mit rauchiger Stimme einfach genial interpretiert wurde. Fast jeder im Saal kannte die anrührende Geschichte von dem Jungen, der im Rollstuhl saß, und mit dem Funkgerät seines im Lkw tödlich verunglückten Vaters Kontakt zu Truckern aufnahm und sich „Teddybär“ nannte. Johnny Hill hatte in den 70er-Jahren einen Riesenhit mit “Teddybär 1-4“. Der Song kommt zwar etwas schnulzig rüber, berührt aber umso mehr die Herzen. Eddi schrieb diesen Song um auf “Wäller-Platt“, nur in seinem Text wurden aus den Lkws Trecker. Ein Lied zum Weinen und zum Lachen.

Zum grandiosen Finale nach einem über zweistündigen Konzert (ohne Pause) wurde es nach einem Bert Kämpfert-Medley (Wunderland bei Nacht, Blue Spanish Eyes) doch noch festlich. Zunächst typisch irisch-fröhlich der Song von den Pogues: “Fairytale of New York“, dann mit Tuba und Trompete “Es ist ein Ros´ entsprungen“. Zuallerletzt animierte “Do they know it´s Christmas“ von Band Aid 85 (mit Bono, Freddie Mercury, Paul McCartney, George Michael und andere) die Besucher zum Mitsingen und es saß niemand mehr auf den gepolsterten Stühlen. Der Schluss ging im Jubel unter, Standing Ovations waren selbstverständlich. Den Musikern sah man an, dass sie alles gegeben hatten. Ihnen stand aber auch das Glück ins Gesicht geschrieben, dass sie nochmals auftreten durften, nachdem viele ihrer bereits ausverkauften Konzerte abgesagt werden mussten. Für die Besucher war dieses Konzert wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk, wenn man den zufriedenen Kommentaren zuhörte.

Die “@coustics“ traten in folgender Besetzung auf:
Timo Jaschewski: Bass, Tuba, Akkordeon, Gesang
Bruno Kötting: Akkordeon, Gitarre, Tenorhorn, Gesang
Eddie Stinner: Gitarre, Trompete, Gesang
Bernd Gudernatsch: Cajon, Melodica, Gesang

Wer jetzt vom Lesen des Artikels Appetit auf die “@acoustics“ bekommen hat, der kann am 19. Dezember seinen Hunger stillen, denn an diesem Tag ist ein weiterer Auftritt im “Kultur Werk“ in Wissen geplant.


Mehr dazu:   Veranstaltungsrückblicke  
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