Werbung

Nachricht vom 15.10.2021    

Empörung über Kahlschlag am Rad-Wanderweg bei Rehe

Von Wolfgang Rabsch

Im Rahmen der Vorbereitung der notwendigen Wegsanierung des Rad-Wanderwegs bei Rehe wurden kürzlich Baumfällarbeiten vorgenommen. Der radikale Kahlschlag stößt bei den Einwohnern auf Unverständnis, auch wenn sie laut Verbandgemeinde im gesamten Umfang genehmigt gewesen seien.

Vorher-Nachher Eindruck des Wegs. (Foto: privat)

Rehe. Bei der Redaktion des WW-Kuriers haben sich in den letzten Tagen vermehrt Einwohner aus Rehe gemeldet, die sich empört über den radikalen Kahlschlag auf einer Teilstrecke des Radweg- und Wanderweges (ehemaliger Bahndamm) von Rennerod nach Rehe wegen angeblich notwendiger Pflege- und Verkehrssicherungsmaßnahmen äußerten. In Rehe sind deshalb viele Bürger auf der Zinne, weil das rigorose Fällen vieler Bäume die schöne Landschaft um Rehe regelrecht „verschandelt“.

Rücksichtslose Zerstörung der Natur
Das Gespräch mit fassungslosen Bürgern kann folgendermaßen zusammengefasst werden:
Das Ausmaß der Arbeiten am betroffenen Abschnitt zwischen der Schutzhütte in der Nähe des Industriegebiets Rehe und der hessischen Landesgrenze gleicht streckenweise einem kompletten Kahlschlag der wegbegleitenden Gehölze. Vor allem im Bereich der Kreuzung des Rad- und Wanderwegs mit der Straße zum Campingplatz und auf dem Teilstück an der Beobachtungsplattform am Ufer der Krombachtalsperre ist am Weg fast kein Baum übriggeblieben.

Inwieweit diese Maßnahme, die wohl auch zur Vorbereitung einer geplanten Wegsanierung getroffen wurde, im erfolgten Umfang erforderlich und im Sinne des Naturschutzes gerechtfertigt ist, wird aktuell nicht nur von einem großen Teil der ortsansässigen Bevölkerung infrage gestellt. Auch regelmäßige Nutzer des Rad- und Wanderweges sind entsetzt über das rücksichtslose Fällen von größtenteils gesunden Bäumen.

Zurzeit sieht es aus wie nach einer Naturkatastrophe
Wenn man die Baumstümpfe der gefällten Bäume betrachte, könne festgestellt werden, dass das Innere der gefällten Weiden, Solitär- und Obstbäume sehr gesund aussehe. Bei den kritischen Bewohnern stellt sich die Frage, warum man sich nicht dazu entschlossen habe, die Bäume zu stutzen und auszudünnen, so wie es an vielen anderen Orten im Westerwald geschieht. Nach fast drei Jahrzehnten musste etwas geschehen, das ist allen klar, man hätte jedoch behutsamer mit einem Stück gewachsener Natur umgehen müssen.



WW-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Der Wind- und Sonnenschutz für Wanderer und Radfahrer ist unwiederbringlich für Jahrzehnte verloren und gerade der Bewuchs des Weges war für die Nutzer von großer Attraktivität. Im Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Rennerod wurde lediglich vor Beginn der Abholzaktion darauf hingewiesen, dass „Baumpflegemaßnahmen“ und „Wegsanierungsarbeiten“ erfolgen würden. Die Arbeiten wären sinnvoll gewesen, wenn sie gemäß der „harmlosen“ Beschreibung ausgeführt worden wären, so sehen es auch die Kritiker. Morsches Geäst und auswuchernder Randbewuchs musste unbedingt entfernt werden, dafür hätte jeder Verständnis gehabt. Bestimmt hätte sich früher Widerstand geregt, wenn die Bevölkerung geahnt hätte, wie die „Baumpflegemaßnahmen“ und „Wegsanierungsarbeiten“ enden würden. Von einem Kahlschlag war nie die Rede gewesen.

Die Verwaltung hat sich an Vorschriften gehalten
Die Verbandsgemeinde hat in einem Schreiben, welches dem WW-Kurier vorliegt, ihre Sicht der Dinge dargelegt. Darin verteidigt sie die getroffenen Maßnahmen, die mit der Unteren Landespflegebehörde und dem Forstamt abgestimmt waren. Auch die Fachbehörden hätten im Vorfeld die Genehmigungen zu den Arbeiten erteilt, sodass diese im „Landschaftsschutzgebiet Krombachtalsperre“ durchgeführt werden könnten. Um die obere Schicht des Weges zu erneuern, müsse die Bankette mithilfe eines sogenannten Gräters abgeschoben werden.


Lokales: Rennerod & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Rennerod auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


"Motorradtage 2024" im Stöffel-Park - Ein Festival für Zweiräder

Enspel. Die "Motorrad-Reise-Freunde Westerwald e.V." sind ein eingetragener Verein, dem sogar vom Amtsgericht Montabaur die ...

Riskantes Überholmanöver in Rennerod: Fußgänger und Hund entgehen knapp einer Kollision

Rennerod. Auf der Hauptstraße in Rennerod kam es am Nachmittag des 12. Mai 2024 zu einer Gefährdung eines Fußgängers durch ...

Brand in einer Lagerhalle: Entdeckung verhindert Katastrophe in Wirges

Wirges. Die Polizeidirektion Montabaur berichtete über einen Brand, der am Samstag (18. Mai) gegen 4 Uhr morgens, in einer ...

Schwerer Verkehrsunfall auf der A3 bei Heiligenroth fordert mehrere Verletzte

Heiligenroth. Nach Angaben der Polizeiautobahnstation Montabaur passierte der Unfall gegen 13.30 Uhr auf Kilometer 88 bei ...

Hochwasser an Saar und Mosel: Bereitschaft aus Altenkirchen, Neuwied und Westerwald rückte aus

Region. Vor der eigentlichen Alarmierung wurden die Brand- und Katastrophenschutzinspekteure der beteiligten Landkreise von ...

AKTUALISIERT - Schwerer Verkehrsunfall auf der B8 bei Hundsangen: Zwei Frauen schwer verletzt

Hundsangen. Gegen 9.45 Uhr befuhr eine 40-jährige Frau aus der Verbandsgemeinde Montabaur die Landstraße L317 von Steinefrenz ...

Weitere Artikel


Corona: 58-Jähriger aus der Verbandsgemeinde Hachenburg verstorben

Westerwaldkreis. Die Impfkampagne des Geundheitsministerium des Landes erhält Rückenwind von den Rheinland-pfälzischen Sportvereinen. ...

Westerwaldwetter am Wochenende: Sonnige Tage - Kalte Nächte

Region. Im Laufe des Freitagnachmittags lockert die Bewölkung immer weiter auf. In der Nacht zum Samstag (16. Oktober) wird ...

Übersicht zu 2G, 2G+, 3G und den Warnstufen: Was gilt wann?

Region. Es wird immer unübersichtlicher im Dschungel der Corona-Maßnahmen. War bis vor Kurzem noch 3G mit „Geimpfte, Genesene ...

Ein großer Roman über ein kleines Theater: Thomas Hettche liest aus Herzfaden

Hachenburg. Ein zwölfjähriges Mädchen gerät nach einer Vorstellung der Augsburger Puppenkiste durch eine verborgene Tür auf ...

Auf Pilzsuche unterwegs im Westerburger Wald

Stahlhofen am Wiesensee. Der Pilzexperte Ralph Duwe ist mit 20 Interessierten in die Pilze gegangen. Diese bekamen bei der ...

Katharinenmarkt soll Corona-konform und sicher stattfinden

Hachenburg. Gemeinsam mit Ulrich Kuschmirtz, welcher seit über 25 Jahren als Marktmeister den Katharinenmarkt organisiert, ...

Werbung